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Venezianische Verfuehrung

Venezianische Verfuehrung

Titel: Venezianische Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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Venedig deine Hände im Spiel gehabt?“
    „Spinnst du? Wie kommst du darauf?“ Fen klang empört. „Stimmt sie nicht?“
    „Ich habe für mein Zimmer einen beträchtlichen Nachlass erhalten“, antwortete Laura grimmig. „Im Sommer. In Venedig. Unweit vom Markusplatz.“
    „Ich habe nichts damit zu tun. Ehrlich. Ich habe Lorenzo nur gebeten, dir ein nettes Quartier zu organisieren, das du dir leisten kannst. Betrachte die Ermäßigung einfach als unerwartetes Geschenk …“
    „Als Almosen meinst du wohl.“
    „Nein, du Mimose. Bis morgen.“
    Mit ungutem Gefühl blickte Isabel in die maskenhaft starre Miene ihrer Tochter. „Glaubst du, dass Lorenzo oder Jess die Differenz gezahlt haben?“
    „Ich werde mit Signora Rossi sprechen, bevor ich mich in wilden Spekulationen ergehe.“
    „Immer mit der Ruhe. Dir wurde weniger, nicht mehr berechnet.“
    Laura ging in ihr Zimmer, um dort ungestört telefonieren zu können. Nach dem Austausch der üblichen Höflichkeiten kam sie ohne Umschweife gleich zum Thema. „Ich habe mir gerade Ihren Prospekt angesehen. Darin steht nichts von einer Ermäßigung. Ich schulde Ihnen bestimmt noch Geld.“
    Am anderen Ende der Leitung herrschte für einen Moment Schweigen. „Nein, das tun Sie nicht, Miss Green. Es wurde alles beglichen.“
    Laura versteifte sich. „Wären Sie bitte so freundlich, mir zu sagen, von wem, damit ich mich bedanken kann. War es vielleicht Signor Forli?“
    „Nein, Signorina, es war Signor Chiesa“, antwortete Maddalena widerwillig.
    „Ah, ja. Vielen Dank, dass Sie es mir gesagt haben. Arrivederci.“
    Laura knirschte mit den Zähnen, während sie das Handy weglegte. Andere Leute buchten ihre Ferien im Internet oder in Reisebüros, aber ihre Hotelreservierung war über Fens Schwager gelaufen. Deshalb hatte sie nie an der Richtigkeit gezweifelt, selbst dann noch nicht, als sie die vermeintliche Ermäßigung bekommen hatte. Wahrscheinlich betrachtete Domenico seine Zahlung nicht als mildtätige Gabe. Ihr Blick wurde finster. Hielt er sie womöglich für eine angemessene Gegenleistung für das Schäferstündchen?
    Tief atmete sie durch und kehrte nach unten zurück, um ihrer Mutter zu versichern, dass sie Signora Rossi kein Geld schuldete und alles in Ordnung wäre. Isabel lächelte erleichtert.
    „Geh schlafen, Liebes. Du siehst müde aus.“
    Laura wünschte ihr eine gute Nacht und zog sich in ihr Zimmer zurück. Sie setzte sich ans Fenster und beobachtete, wie der Regen gegen die Scheiben prasselte, bis ihr Handy irgendwann klingelte.
    „Hallo“, meldete sie sich tonlos.
    „Laura? Bist du okay? Du hast nicht angerufen, ich war schon beunruhigt …“
    „Guten Abend, Giando.“
    „Ah“, Domenico seufzte, „du hast also schon mit Fenella gesprochen.“
    „Ja. Und auch mit Signora Rossi. Ich habe sie gebeten, mir die Preisermäßigung auf der Rechnung zu erklären. Sie hat mir erzählt, du habest die Differenz beglichen.“
    „Ja, und was ist daran verwerflich? Ich habe einen Teil der Kosten bezahlt. Ist das ein Verbrechen?“
    „Nein, ich würde es als eine Haltung bezeichnen, die mir noch mehr missfällt – Mildtätigkeit.“
    „Wie bitte?“
    „Carita“ , erwiderte sie bissig und schwieg absichtlich einen Augenblick. „Oder sollte es womöglich eine Entschädigung sein.“
    „Große Güte, ist das am Telefon schwierig. Was meinst du mit Entschädigung?“
    „Wir haben miteinander geschlafen, falls du dich erinnerst.“
    „Du denkst, ich hätte es vergessen …“ Einen Moment lang herrschte Stille, dann fragte er plötzlich wütend: „Willst du damit ausdrücken, dass ich das Geld deswegen gezahlt habe? Grazie .“
    „Ich bin diejenige, die erbost sein sollte, Domenico. Du hast mir freimütig diverse Geständnisse gemacht. Warum hast du mir verheimlicht, wer du bist?“
    „Der Grund ist denkbar simpel. Ich habe mich an Lorenzos Anweisungen gehalten. Er hat mir gesagt, dass dich eine Sonderbehandlung verärgern würde.“
    „Wie gut, dass er keine Ahnung hat, wie besonders deine Behandlung gewesen ist.“
    „Vielleicht wird die ach so praktische Miss Green das Folgende nur schwer verstehen. Nachdem ich an jenem ersten Abend etwas Zeit mit dir verbracht hatte, habe ich meine Identität nicht aufgedeckt, weil ich ein romantischer Narr bin. Ich wollte einmal um meiner selbst willen gemocht werden. Und nicht, weil ich ein Verwandter von Lorenzo und Roberto bin oder der Manager der Hotels der Forli-Gruppe in Venedig. Heute beim

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