Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Veni, Vidi, Gucci

Titel: Veni, Vidi, Gucci Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
Vom Netzwerk:
Hündchen hinterher, und ich werde sie nicht los. Ich dachte zuerst, das mit Phoebe passt. Dass ich mit ihr so sein kann, wie ich bin. Was für ein Irrtum.«
    »Dann liebst du Phoebe gar nicht?«, frage ich im Bemühen, mich auf ihre Wellenlänge einzustellen, um nicht daran denken zu müssen, dass ich mich vor Richard gerade ganz fürchterlich blamiert habe.
    »Ich mag sie, aber ich empfinde nichts für sie. Wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Und warum bist du dann mit ihr weggeflogen?«
    »Weil das zu diesem Zeitpunkt eine gute Idee zu sein schien. Das war eine Art Kurzschlussreaktion.«
    »Nun, dann sag es ihr. Bring es ihr schonend bei, und geh dann wieder deiner Wege.«
    Das kann doch nicht so schwierig sein, oder? Es ist ja nicht so, dass Summer darin keine Übung hätte. Sie hat mehr Beziehungen beendet als ein Scheidungsrichter.
    »So einfach ist das nicht. Phoebe ist erst zwanzig. Noch ein Kind. Ich habe Angst, dass sie sich etwas antut. Oder sich mal wieder die Haut blutig kratzt. Sie hat nämlich einen leichten Dachschaden.«
    Das ist also Summers Problem. Sie hat sich mit einer Verrückten eingelassen. Ich frage mich, ob mein Verhalten – im strömenden Regen stehen und meinen Mann fälschlicherweise des Ehebruchs bezichtigen – schon als pathologisch gilt?
    »Im Prinzip ist es mir auch egal, wie sie die Neuigkeit aufnimmt. Hauptsache, ich kann es dir erzählen.«
    »Dass du dich von Phoebe trennen willst? Was geht mich das an? Ich kenne sie ja kaum.«
    »Nein, du Nuss, dass ich schwanger bin.«
    Schweigen ... für mindestens eine Woche.
    »Und?«, fragt Summer schließlich.
    »Du bist schwanger? «
    Wie ich dieses Wort über die Lippen gebracht habe, ist mir ein Rätsel. Schwanger . Es gehört eben in keinen Satz, der sich auf Summer bezieht. Das ergibt keinen Sinn. Ja, ja, ich weiß, Lesben können auch Babys bekommen und richtig tolle Mütter sein, bla bla bla ... aber Summer? Niemals. Summer hat so viel Mutterinstinkt wie eine Schaufensterpuppe. Das sage ich jetzt nicht aus Gemeinheit. SUMMER HAT EINFACH KEINEN BOCK. Deshalb ist das ein richtiger Schock. Unfassbar. Das ist wie ... Mir fällt kein passender Vergleich ein. Es gibt keinen, der damit standhält.
    » Schwanger «, wiederhole ich, dieses Mal jedoch flüsternd.
    »Ich kann es ja selbst nicht glauben, aber ich habe gleich drei Tests gemacht, um einen Irrtum auszuschließen. Außerdem ist mir jeden Morgen übel.«
    »In der wievielten Woche bist du?«
    »In der achten.«
    »Du hast es schon gewusst, als wir neulich zusammen Mittagessen waren?«
    »Ich wollte es dir ja sagen. Darum habe ich mich mit dir getroffen. Hab sogar an dem Tag einen Anschiss kassiert, weil ich unerlaubterweise das Set verlassen habe. Aber du warst so sehr mit deinem vermasselten Aufnahmetermin beschäftigt, du warst deswegen ganz aufgeregt und ... Nun, du weißt ja, wie das ist, du kennst das ja selbst.«
    Ja, ich kenne das aus eigener Erfahrung. Und trotzdem ist mir nichts aufgefallen. Aber was hätte mir auch auffallen sollen?
    »Hör mal, ich gehe jetzt besser wieder rein. Ich versuche zwar schon den ganzen Abend, Phoebe abzuschütteln, aber wenn ich sie zu lange alleine lasse, kann alles Mögliche passieren ... Kommst du mit?«
    Während ich durchnässt hinter Summer hertrotte, wird mir erst jetzt die volle Wahrheit bewusst. Summer ist schwanger .
    Wieder etwas, das ich mir nicht hätte träumen lassen.
    Mein Gott, was kommt als Nächstes?

10
 
    E s ist zwei Uhr morgens. Ich liege im Bett und spüre die ersten Anzeichen eines Katers.
    Ich habe nichts mehr getrunken, nachdem ich mit Summer wieder hineingegangen bin. Die ersten Gäste brachen bereits auf, sagten zu mir danke für die tolle Party, wir müssen uns bald mal wieder treffen, bla bla bla. Ich ging alleine, da Richard sich noch um die Rechnung und ein Taxi für seine Schwester und ihre beiden Freundinnen kümmern wollte und da ihm jeder Vorwand recht war, um mir aus dem Weg zu gehen.
    Ich weiß, dass er zu Hause ist, weil ich vor einer halben Stunde gehört habe, wie die Haustür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Was macht er da unten?
    Meine selbstverschuldete Demütigung vorhin quält mich immer noch. Wie dämlich ich mich verhalten habe. Aber ich habe bereits einen Plan, wie sich alles wieder einrenken lässt. Ich werde mit einer Entschuldigung anfangen. Ich werde mich auch mehrmals entschuldigen, wenn nötig. Danach kümmere ich mich um meine Versprechen. Keine Paranoia-Anfälle mehr. Ein

Weitere Kostenlose Bücher