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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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komischer Anblick und ich lachte befreit auf. Aller dings klang meine Stimme etwas hysterisch und meine Knie waren plötzlich sehr weich. Wenn ich auch nicht tatsächlich in Todesgefahr gewesen war, so hatte ich das doch zumindest an genommen.
    Als ich mich dem Wald zuwandte, sah ich Duare dort stehen. Sie starrte mich an und als ich mich näherte, sah ich, daß sie die Augen aufgerissen hatte und zitterte.
    »Sie sind sehr mutig, Carson«, sagte sie. Ihren Ärger schien sie vergessen zu haben. »Ich weiß, daß Sie stehengeblieben sind, damit ich entkommen konnte.«
    »Eigentlich konnte ich überhaupt nichts tun«, beruhigte ich sie. »Nachdem wir das nun überstanden haben, sollten wir uns nach etwas zu essen umsehen – nach einem Tier, das ein wenig klei ner ist als dieser Fleischberg. Ich schlage vor, daß wir weiter marschieren, bis wir den Fluß erreichen, der durch diesen Wald fließt. Vielleicht gibt es dort eine Wasserstelle oder eine Furt, die von den Tieren benutzt wird.«
    »Es gibt viele kleinere Tiere draußen im Freien«, erwiderte Duare. »Warum jagen Sie nicht hier?«
    »Es gibt zwar sehr viele Tiere, aber nicht genügend Bäume«, erwiderte ich auflachend. »Es kann sein, daß wir nicht ohne Bäume auskommen, wenn wir auf die Jagd gehen. Ich weiß noch zuwenig über die amtorische Tierwelt, um ein unnötiges Risiko auf mich zu nehmen.«
    Wir wanderten langsam in den Wald hinein und erreichten schließlich den kleinen Strom, der gemächlich dahinfloß. Sofort sah ich die Wasserstelle und ein Tier, das sich labte. Es hatte etwa die Größe einer Ziege, ohne ihr weiter zu ähneln. Die spit zen Ohren standen keinen Augenblick still, als ob es jeden Au genblick mit einem Gegner rechnete; der kurze, buschige Schwanz zuckte nervös hin und her. Um seinen Hals schloß sich eine Reihe nach vorn geneigter Hörner, deren Zweck ich mir zuerst nicht erklären konnte. Dann aber dachte ich an den Vere, dem ich eben erst entkommen war und machte mir klar, daß die ses stachelige Halsband jedes Lebewesen abschrecken mußte, das seine Beute unzerkaut zu verschlingen pflegte.
    Sanft schob ich Duare hinter einen Baum und kroch weiter, während ich einen Pfeil auflegte und den Bogen spannte. Als ich gerade schießen wollte, warf sich das Wesen herum. Offen sichtlich hatte es mich gehört. Nachdem es mir zuerst den Rücken zugewandt hatte, konnte ich jetzt einen sicheren Blattschuß an bringen.
    So schlugen wir unser Lager am violetten Ufer des kleinen Flusses auf und genossen saftige Steaks, köstliche Früchte und das klare Wasser aus dem Fluß. Es war einfach idyllisch.
    »Ich finde es herrlich hier«, sagte Duare träumerisch. »Carson – ich wünschte, ich wäre keine Jong-Tochter.«
     
    8
    Der Rastplatz, den wir hier gefunden hatten, gefiel uns so gut, daß wir zwei Tage blieben, während ich Waffen für Duare fer tigte und mir einen neuen Speer machte.
    In einem Baum, dessen Äste über den Fluß hingen, hatte ich eine kleine Plattform konstruiert, auf der wir während der Nacht einigermaßen sicher waren. Das leise Plätschern des Flusses schläferte uns sehr schnell ein und nur gelegentlich weckte uns das wilde Brüllen jagender Tiere, zu dem das entfernte Stamp fen und Brüllen der Herden draußen auf der Ebene eine harmo nische Begleitmusik bildete.
    Unser letzter Abend war gekommen; morgen früh wollten wir weiterziehen. Wir saßen auf unserer Plattform und beob achteten die Fische irrt Wasser.
    »Ich könnte hier glücklich sein – für alle Ewigkeit, Duare. Mit Ihnen«, sagte ich.
    »Man darf nicht nur an sein Glück denken«, erwiderte sie. »Es gibt auch Pflichten, die man zu erfüllen hat.«
    »Aber wenn uns die äußeren Umstände daran hindern, unsere Pflicht zu tun? Müssen wir dann nicht das beste aus unserem Schicksal machen und unser Glück suchen, wo wir es finden können?«
    »Was meinen Sie damit?« fragte sie.
    »Ich meine, es ist praktisch unmöglich, daß wir Vepaja jemals wiedersehen. Wir wissen nicht, wo es liegt und selbst wenn wir es wüßten, bestände wohl kaum eine Chance, daß wir die man nigfaltigen Gefahren, die uns auf dem Weg dorthin begegnen würden, überwinden könnten.«
    »Ich weiß, daß Sie recht haben«, erwiderte sie müde. »Aber ich darf die Suche nicht aufgeben. Wie gering die Erfolgschancen auch sein mögen – ich muß bis an mein Lebensende versuchen, in die Heimat meiner Väter zurückzukehren.«
    »Ist das nicht ziemlich unvernünftig, Duare?«
    »Sie

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