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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Tier auf vier Beinen lief und keine Flügel hatte, handelte es sich nicht um einen Vogel. Vor den beiden kurzen Ohren erhoben sich Hörner und ein drittes rag te in der Mitte dazwischen auf.
    »Sehen Sie, was ich sehe, Duare?« fragte ich und nickte zu der unheimlichen Erscheinung hinüber. »Oder leide ich unter plötz lichem Fieber?«
    »Natürlich sehe ich es«, erwiderte sie. »Aber ich kenne das Tier nicht. Auf der Insel Vepaja gibt es so etwas nicht.«
    »Himmel, da sind ja noch mehr! Das müssen mindestens ein Dutzend sein!«
    Plötzlich hob das Federtier, das wir zuerst gesehen hatten, den Kopf und stieß ein heiseres Heulen aus. Sofort taten es ihm die anderen nach und die ganze Meute galoppierte den Hang herab und geradewegs auf uns zu.
    »Was sollen wir tun?« fragte Duare. »Halten Sie sie für ge fährlich?«
    »Ich weiß nicht, ob sie gefährlich sind«, erwiderte ich. »Aber ich wünschte, wir hätten jetzt einen Baum zur Verfügung.«
    »Ein Wald hat anscheinend doch seine Vorteile«, sagte Duare.
    »Flucht wäre sinnlos, also stellen wir uns am besten zum Kampf. Wir haben einen kleinen Vorteil, weil sie hier zuerst den Hang erklimmen müssen.«
    Ich legte einen Pfeil auf die Sehne und Duare folgte meinem Beispiel. Dann warteten wir, daß die Angreifer in Schußweite kamen. Die Tiere sprangen leichtfüßig durch die Mulde und be gannen den Aufstieg. Sie schienen keine Eile zu haben.
    Offensichtlich überraschte es sie, daß wir nicht die Flucht er griffen, denn ihre Annäherung verlangsamte sich. Vorsichtig schlichen sie sich heran, die Federn auf dem Rücken steil erho ben.
    Ich zielte sorgfältig auf den vordersten und ließ den Pfeil losschnellen, der sein Ziel traf. Aufschreiend hielt das Tier inne und zerrte an dem Pfeil, der ihm aus der Brust ragte. Dann brach es zusammen.
    Sofort fielen seine Artgenossen über das verletzte Ungeheuer her, dessen Gegenwehr schnell erlahmte. Ich machte Duare ein Zeichen, mir zu folgen und wir liefen auf die Bäume zu, die in etwa tausend Meter Entfernung zu sehen waren, wo der Fluß seinen Bogen beendete, den wir hatten umgehen wollen. Aber wir hatten erst wenige Meter zurückgelegt, als uns die Meute schon wieder auf den Fersen war.
    Diesmal überholten sie uns, als wir durch eine Mulde hasteten und wieder stellten wir uns zum Kampf. Doch die gefiederten Ungeheuer griffen nicht sofort an, sondern kreisten uns ein und begannen dann langsam vorzurücken.
    »Wenn sie jetzt gleichzeitig angreifen«, sagte Duare, »ist es um uns geschehen.«
    »Vielleicht lassen sie sich wieder ablenken, wenn wir ein paar umbringen. Auf diese Weise kommen wir vielleicht wieder ein Stückchen näher an den Wald heran«, sagte ich mit gekünsteltem Optimismus.
    Während wir noch auf den nächsten Zug unserer Gegner warteten, hörten wir einen lauten Ruf aus der Richtung, aus der wir gekommen waren. Hastig blickten wir auf und sahen einen Mann, der auf einem vierfüßigen Tier soeben an den Rand der Mulde geritten kam.
    Die Lebewesen hatten sich sofort dem Rufenden zugewandt und begannen zu schnattern. Der Mann ritt langsam auf uns zu und als er den Kreis unserer Belagerer erreichte, machten sie ihm bereitwillig Platz.
    »Ihr habt Glück, daß ich in der Nähe war«, sagte der Fremde und zügelte sein Tier vor uns. »Meine Kazars sind eine wilde Bande.« Er musterte uns eindringlich, wobei sein Blick besonders auf Duare verweilte. »Wer seid ihr und woher kommt ihr?« fragte er.
    »Wir sind Fremde und haben uns verlaufen«, erwiderte ich. »Ich komme aus Kalifornien.« Daß wir aus Vepaja kamen, wollte ich ihm erst sagen, wenn wir mehr über ihn wußten. Wenn er Thorist war, mußten wir ihn als Feind betrachten und dann war es besser, wenn er so wenig wie möglich über uns wußte.
    »Kalifornien«, wiederholte er. »Von diesem Land habe ich noch nicht gehört. Wo liegt es?«
    »In Nordamerika«, erwiderte ich, aber er schüttelte nur den Kopf. »Und wer bist du?« fragte ich. »Und in welchem Land befinden wir uns hier?«
    »Wir sind hier in Noobol, aber das weißt du natürlich. Diese Gegend wird Morov genannt. Ich bin Skor, der Jong von Morov. Aber ihr habt mir eure Namen noch nicht genannt.«
    »Das ist Duare«, erwiderte ich, »und ich bin Carson.« Ich nannte nur unsere Vornamen, da Nachnamen auf der Venus nicht gebräuchlich sind.
    »Und wohin wolltet ihr?«
    »Wir haben nach einem Weg zum Meer gesucht.«
    »Und woher kommt ihr?«
    »Wir waren kürzlich in Kapdor«, erklärte

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