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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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hierfür verantwortlich waren, wurde ich stutzig. Vielleicht hatte diese Tatsache etwas zu bedeuten.
    Sorgfältig untersuchte ich den Fußboden und stellte Fußab drücke fest, die sich der Wand näherten. Ich untersuchte die Wand, die mit Paneelen aus synthetischem Holz bedeckt war, wie es in Havatoo viel verwendet wird. Als ich dagegenklopfte, klang es hohl.
    Die einzelnen Paneelen waren etwa einen Meter breit und am oberen Teil des Rechtecks, für das ich mich interessierte, be merkte ich jetzt ein Loch von zwei Zentimetern Durchmesser. Ich steckte den Zeigefinger hinein und stieß gegen eine Art Hebel. Ich drückte und im gleichen Augenblick schwang mir das Paneel entgegen und enthüllte eine düster gähnende Öffnung.
    Mit Mühe machte ich die Umrisse von Steinstufen aus, die in die Tiefe führten. Kein Geräusch war zu hören. Natürlich war ich davon überzeugt, daß der Entführer diese Treppe benutzt hatte.
    Ich hätte auf Ero Shan warten sollen, aber ich glaubte, daß Nalte in Gefahr wäre und daß ich keine einzige kostbare Mi nute verschwenden dürfte.
    Ich begann also meinen Abstieg und fast augenblicklich schloß sich das Paneel hinter mir. Undurchdringliche Dunkelheit umgab mich und ich mußte mich vorsichtig vorwärtstasten. Je den Augenblick konnte sich Naltes Entführer auf mich stürzen. Es war ein wenig angenehmes Gefühl.
    Die Treppe, die offensichtlich aus dem rohen Kalkstein her ausgehauen war, auf dem sich Havatoo erhebt, führte in eine große Tiefe. Als sie endlich zu Ende war, tastete ich mich vor sichtig durch einen schmalen Korridor. Von Zeit zu Zeit hielt ich inne und lauschte und zuerst hörte ich überhaupt nichts. Es herrschte Totenstille.
    Nach kurzer Zeit begannen die Wände feucht zu werden und zu tropfen. Ein entferntes Geräusch, ein kaum wahrnehmbares Rauschen schien jetzt den unterirdischen Korridor wie eine un bestimmte Drohung zu erfüllen.
    Immer weiter führte mich mein Weg. Ich kam nur sehr lang sam voran, denn ich mußte mit äußerster Vorsicht jeden einzelnen Schritt erkunden. Ich konnte nicht wissen, was mich erwar tete.
    Endlich stieß mein vorgestreckter Fuß gegen ein Hindernis, das sich als die unterste Stufe einer nach oben führenden Trep pe erwies.
    Vorsichtig stieg ich hinauf und kam nach einiger Zeit an eine Wand, die mir den Weg versperrte. Ich war sicher, daß ich eine Tür vor mir hatte und begann nach einem Verschluß zu suchen. Bald hatte ich den Hebel auch gefunden und das Paneel ließ sich bewegen. Ich schob die Tür vorsichtig einen Spaltbreit auf und spähte hindurch.
    Ich sah in einen Raum, der vom nächtlichen Schimmer Amtors nur schwach erhellt wurde. Ich öffnete die Tür ein Stückchen weiter und stellte fest, daß niemand in dem Zimmer war. Ehe ich die Tür hinter mir zufallen ließ, überzeugte ich mich, daß sie auch von dieser Seite geöffnet werden konnte.
    Der Raum, in dem ich mich befand, war schmutzig und voller Unrat. Ein ekelerregender Verwesungsgeruch lag in der Luft.
    In der gegenüberliegenden Wand befanden sich drei Öff nungen, eine Tür und zwei Fenster; die Tür führte auf einen Hof zwischen der Hauswand und einer hohen Mauer.
    Das Erdgeschoß des Gebäudes bestand aus drei Zimmern, die ich hastig durchsuchte; außer alten, zerbrochenen Möbeln und sonstigem Unrat enthielten sie jedoch nichts. Die drei Zimmer im Obergeschoß boten ein ähnliches Bild. Da Nalte also nicht hier war, mußte ich meine Suche fortsetzen.
    Ich blickte aus einem Fenster im ersten Stockwerk und stellte fest, daß vor der Mauer eine schmale, düstere Straße verlief, die von verfallenen und schmutzigen Häusern gesäumt wurde. Aber ich wußte auch so, wo ich mich befand – nämlich in Kor mor, der Hauptstadt des grausamen Jong von Morov. Der Tun nel, dem ich gefolgt war, führte unter dem großen Fluß hin durch, der von den Amtoriern Gerlat kum Rov, der Fluß des Todes, genannt wird. Jetzt wußte ich auch, daß Skor für Naltes Entführung verantwortlich war.
    Von Zeit zu Zeit kamen Fußgänger an dem Haus vorbei. Sie schlurften langsam dahin. Irgendwo in dieser Stadt der Toten befand sich Nalte und sie war in Todesgefahr! Schon bei dem Gedanken daran wurde mir kalt. Ich mußte sie finden! Aber wie sollte ich das anstellen?
    Ich stieg in den Hof hinab und trat durch ein Tor auf die Straße. Nur der natürliche Schimmer des venusianischen Him mels erhellte die Szene. Ich wußte nicht, welche Richtung ich einschlagen mußte, nur, daß ich nicht

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