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Verborgen im Niemandsland

Verborgen im Niemandsland

Titel: Verborgen im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gelände in einem weiten Bogen ab. Dabei kauerte er sich immer wieder hin, hob etwas von der Erde auf, hielt es sich an die Nase und zerrieb es zwischen den Fingern.
    »Kulpanal«, rief Sean ihm zu, als er zu ihnen zurückkehrte. »Nun red schon! Auf was bist du gestoßen?«
    »Karthro woongarra, warra baanyal« Taipan deutete in Richtung einer großen Senke, die vor ihnen lag. »Multuwallin inger, burra-burra, inger-godill! Milparal... Multuwallin geenong! Curbarra... gnertown. Marangane!«
    »Wie viele?«, fragte Sean sichtlich verblüfft. » Minyai?«
    »Boolarra!«, antwortete Taipan, und ein weiterer Strom von Worten folgte.
    »Mich laust der Affe!«, stieß Sean hervor und redete in seinem gebrochenen Aborigine aufgeregt auf Taipan ein, der mehrmals bekräftigend nickte.
    »Nun mach es nicht so spannend und erzähl endlich, was er gesagt hat!«, drängte Francis.
    »Ihr werdet es nicht glauben, worauf wir gestoßen sind!«, sagte Sean. »Da drüben sind Spuren von einem Lagerplatz.«
    »Was soll denn daran so aufregend sein?«, fragte Liam. »Dass die drei hier irgendwo ihr Nachtlager aufgeschlagen haben, ist...«
    Sean ließ ihn nicht ausreden. »Das ist nicht der Lagerplatz der drei Reiter, denen wir gefolgt sind, sondern ihre Spuren treffen hier mit denen von einer viel größeren Gruppe zusammen. Und diese Gruppe besteht nicht nur aus mindestens zwanzig Leuten, sondern sie sind mit Wagen unterwegs und führen auch noch jede Menge Vieh mit sich, Schafe, Ochsen und Rinder!«
    »Ich werd verrückt!«, stieß Francis hervor.
    Auch Liam machte nun ein ungläubiges Gesicht. »Bist du dir sicher, dass uns diese stinkende Saufnase nicht irgendwelche Märchen auftischt?«
    »Taipan ist sich seiner Sache ganz sicher. Und in diesen Dingen ist auf ihn Verlass, auch wenn er sonst nichts taugt«, antwortete Sean. »Ich habe es doch im Urin gehabt, dass die drei Kerle zu einer viel größeren Bande gehören müssen und nur vorgeschickt waren, damit auf der Handelsstation keiner erfährt, wer noch zu ihnen gehört!«
    »Aber nach einer Bande, vor der wir auf der Hut sein müssen, klingt mir das gar nicht«, sagte Francis. »Eher nach einem verbotenen Wagenzug von Siedlern, die sich aus der Kolonie abgesetzt haben.«
    Sean grinste. »Umso besser für uns, oder?«
    Francis machte eine nachdenkliche Miene. »Na, ich weiß nicht, ob das wirklich besser ist. Denn zu dritt werden wir gegen so eine Überzahl von recht gut bewaffneten Leuten keine Chance haben. Ihr habt doch selber gesehen, wie viel Pulver und Blei sie bei Josh gekauft haben. Da holen wir uns blutige Köpfe, wenn wir im Alleingang versuchen, sie zu überfallen.«
    Liam stimmte ihm zu. »Besser, wir erzählen Gillespie und Sullivan, auf was wir da gestoßen sind, und arbeiten einen Plan aus, der auch Aussicht auf Erfolg hat.«
    Sean ließ sich die Einwände einen Moment lang durch den Kopf gehen. »Also gut, wir werden Gillespie und Sullivan einweihen. Aber zuerst müssen wir diesen Treck einholen und aus der Nähe auskundschaften, damit wir genau wissen, mit wem wir es zu tun haben.«
    Liam setzte zu einem Einwand an, doch Sean gab ihm dazu keine Gelegenheit, fuhr er doch entschlossen fort: »Jetzt umzudrehen und zurückzukehren wäre ausgemachter Schwachsinn. Denn auch wenn wir scharf reiten, werden wir mit Gillespies und Sullivans Bande nicht vor vier, fünf Tagen wieder hier an dieser Stelle sein. Und wer weiß, was dann noch von den Spuren übrig ist. Noch mal so schweren Regen wie gestern und wir können diesen Wagentreck vergessen. Das wird dann nämlich eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Nein, wir bleiben mit Taipan an ihnen dran, spähen sie aus sicherer Entfernung aus und folgen ihnen am besten so lange, bis sie irgendwo ein dauerhaftes Lager aufschlagen. Genug Proviant haben wir ja auf dem Packpferd.«
    »Hat Hand und Fuß, was du sagst, Sean«, räumte Francis ein, und damit war es beschlossene Sache.
    Doch am Nachmittag, als sie noch mehrere Stunden gutes Tageslicht vor sich hatten, weigerte sich Taipan plötzlich, der Fährte weiter zu folgen.
    »Was ist los?«, wollte Sean wissen. »Kulpana! ... Nun rede schon!«
    »Bookooi!... Multuwallin hotooworryl«, antwortete der eingeborene Fährtenleser und deutete nach Osten. »Quasha illd.ee— good munda!«
    »Was quasselt er da?«, fragte Francis verdrossen.
    »Er sagt, dass im Osten Wolken heraufziehen und es gleich Regen geben wird«, teilte Sean ihnen mit.
    »Aber das ist doch Blödsinn!«, rief

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