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Verborgene Liebesglut

Verborgene Liebesglut

Titel: Verborgene Liebesglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaylord de Woolf
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nicht nur hilflos, sondern auch schrecklich gedemütigt. Wer wagte es nur, in der Umgebung von Blenfield Park sein Unwesen zu treiben? Waren es Wilderer, die nachts durch den Wald zogen und das Schloß beobachteten? Aber warum nur und was wollten sie von ihm? Er hatte doch niemandem etwas getan.
    Draußen wurde es Tag, und allmählich konnte Philippe das Innere des Wagens erkennen. Es schien sich um einen einfachen Planwagen zu handeln, wie ihn alle Pächter der Umgebung besaßen. Taue lagen überall auf dem Boden herum, und Werkzeuge klapperten im Takt der Hufschläge.
    Trotz seiner Angst versuchte Philippe vernünftig zu bleiben und sich zu merken, wohin sie fuhren. Aber es gelang ihm nicht, festzustellen, wohin man ihn brachte.
    Der Weg wurde noch unebener, und manchmal gab es einen fürchterlichen Ruck, als ob sie über einen Ast oder einen großen Stein führen. Die Männer auf dem Kutschbock waren verstummt und offensichtlich damit beschäftigt, den Wagen sicher an sein Ziel zu bringen. Immer noch konnte Philippe hören, wie Zweige an dem Wagen entlangscharrten. Also mußten sie sich die ganze Zeit im dichten Gehölz befunden haben. ,Aber warum nur?' fragte er sich wieder. ,Was konnte man nur hier mitten im Wald von ihm bloß wollen?'
    Plötzlich erschrak er. Der Wagen war stehengeblieben, und die beiden Männer sprangen vom Kutschbock. Wieder hörte Philippe, wie Äste knackten, und auf einmal wurde die Plane am Wagenende zur Seite gezogen.
    Er war starr vor Angst. Der Boden unter ihm senkte sich ein wenig, als der erste und dann der zweite Mann von hinten auf den Wagen aufsprangen und sich mit schweren Schritten Philippe näherten.
    Er konnte kaum etwas erkennen, da er immer noch auf dem Bauch lag, aber sein Gefühl sagte ihm, daß es besser war, sich nicht zu regen. Unsanft wurde er auf den Rücken gewendet. Nun konnte er die beiden Männer im ersten Licht des Morgens erkennen. Einer von ihnen hatte einen starken Bartschatten, der bis zu seinen Schläfen reichte. Der zweite hatte eine lange Narbe, die sich von der Stirn über die gesamte rechte Wange zog. Beide schauten ihn neugierig an, um sich davon zu überzeugen, daß er noch lebte. Dann lachten sie leise auf und flüsterten sich etwas zu, was Philippe nicht verstehen konnte. Er versuchte zu schreien, aber dann merkte er wieder, daß er geknebelt war. Unwirsch trat ihm einer der beiden Männer in die Seite, und Philippe krümmte sich vor Schmerzen. Nach wenigen Augenblicken, die dem Gefangenen wie Minuten vorkamen, beugte sich der Mann mit dem dunklen Bartschatten zu ihm herab und betrachtete ihn genauer. Philippes Blick erstarrte; kleine Schweißperlen traten auf seine Stirn.
    „Paß gut auf", begann der Dunkle in sein Ohr zu flüstern. „Wir nehmen dir den Knebel aus dem Mund. Ein Ton und ..." Mit diesen Worten tätschelte er unsanft die Wange des Franzosen.
    Grob riß der ungehobelte Halunke Philippe den Knebel aus dem Mund und wiederholte seine Warnung. „Ein Wort von dir, Bürschchen, und es geht dir an den Kragen." Dabei legte er drohend die Hand an Philippes Kehle und entblößte mit einem schäbigen Grinsen seine verrotteten Zähne. Saurer Atem schlug Philippe entgegen. Angewidert wandte er den Kopf zur Seite. Nun begannen die beiden Männer, ihn hastig von seinen Fesseln zu befreien. Die Stricke und Schnüre hatten so tief in sein Fleisch geschnitten, daß er an einigen Stellen seines Handgelenks blutete.
    Als die beiden Männer sämtliche Fesseln gelöst hatten, stellten sie Philippe unsanft auf die Füße, doch sofort sank er, mit einem unterdrückten Seufzer des Schmerzes, wieder zu Boden. Alle Glieder taten ihm weh, denn die vielen Stunden, in denen er gefesselt war, hatten seine Gelenke vollkommen steif werden lassen. Philippe preßte die Zähne aufeinander. Nein, die Genugtuung wollte er diesen Kretins nicht geben. Sie sollten nicht sehen, wie sehr er unter ihrer groben Behandlung litt.
    „He!" zischte der Mann, der ihm den Knebel aus dem Mund gerissen hatte. „Steh gefälligst auf, du kleine Wanze. Oder glaubst du, wir werden dich tragen." Sein Kumpan begann dreckig zu lachen. „Vielleicht fürchtet unser kleiner, französischer Graf hier, er wird eine Blase an seinen rosigen Füßen bekommen, wenn er ein Stück laufen muß."
    „Halt's Maul!” fauchte der andere Bandit. „Hast du vergessen, was die Order ist? Er darf nicht wissen, wohin wir ihn bringen. Wenn du weiter so schwatzt wie ein altes Waschweib, können wir die Belohnung

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