Verbotene Begierde (German Edition)
Bücherregale schrumpften auf die halbe Höhe, etliche Regale leerten sich und die Buchreihen standen nicht dicht an dicht. Der Lack der Stehpulte erstrahlte in neuem Glanz, die gepolsterten Stuhllehnen verwandelten sich in verstrebte Holzrahmen, die Sessel gewannen ihre Federung zurück und den grässlichen roten Teppichboden lösten zahlreiche wertvolle Orientteppiche ab.
Sein Blick glitt über die wenigen belegten Tische. An einem der vorderen saßen zwei junge Männer, ihre Federn kratzten auf Papier. Der ihm mit dem Rücken zugewandte hatte einen kurz geschorenen Schopf und sein magerer Oberkörper steckte in einem viel zu weiten Jackett. Der andere erinnerte ihn ein bisschen an sich selbst, als er zu seinen Lebzeiten studiert hatte. Der feine Zwirn des Anzugs ließ auf bessere Herkunft schließen, so, wie auch er aus gehobenem Hause stammte. Das seitlich gescheitelte Haar war mit Pomade geglättet und klebte platt am Schädel des Jünglings.
Ein Gefühl wie das Erwachen in der Nacht seiner Vampirgeburt, eine Sinfonie des Triumphes, schoss wie ein Blitz in seinen Körper. Das war sie! Dieses weibliche Charisma war die Erfüllung seiner Träume.
Zwischen den beiden Männern hindurch erhaschte er einen Blick auf eine junge Frau im Hintergrund – seine Göttin. Gemessenen Schrittes ging er auf sie zu, und als sie zu ihm aufsah, umfing er sie mit der Magie seiner Ausstrahlung. Sie hatte keine Chance, sich ihm entgegenzusetzen, das hatte sie in all den Jahrzehnten auch nie bereut.
Er reichte ihr die Hand und sie legte ihre zierlichen Finger hinein, ließ sich von ihm hochziehen und folgte ihm in die Dunkelheit. Er führte sie nicht zu sich nach Hause, noch nicht. Sein Verlangen war zu groß, er wollte sie sofort.
In einer Gasse schob er sie in einen verwaisten Hauseingang und riss ihre Bluse auf. Sie trug kein Leibchen. Ihre vollen Brüste zitterten unter der Liebkosung seiner Lippen. Ihr Atem ging schneller und streifte sein Haar. Der warme Lebenshauch hüllte ihn in eine Wolke der Begierde. Mit einem Ruck zog er ihren langen Rock nach oben, packte ihre Hüften und drehte sie in einer raschen Bewegung um. Er griff ihre Hände und legte sie rechts und links ihres Kopfes an die raue Hauswand, befreite seinen pochenden Schwanz aus der Hose, spreizte ihre Schenkel und drang mit unnachgiebigem Druck von hinten in sie ein. Sie keuchte auf. Es erfüllte ihn mit Erleichterung, dass sie sich ihm nicht verweigerte, sondern ihm aktiv entgegenkam, indem sie ihm ihren Knackarsch fordernd entgegenschob.
Sie quiekte und wimmerte und er trieb sich immer und immer wieder tief in sie, bis sie einen Orgasmus aus sich herausbrüllte und er ihr die flache Hand auf den Mund pressen musste. Er nahm sie weiter, bis sie keine Luft mehr bekam und ihre Beine einknickten. Als sie zusammengesackt an der Hauswand kauerte, schob er ihr seinen Schwanz zwischen die erschlafften Lippen und sie saugte sich gierig daran fest.
Seine Fangzähne begannen, sich aus dem Kiefer zu schieben und die Gier nach ihrem Blut übermannte ihn. Er zog sich aus ihr zurück und hob sie mit einer kräftigen Bewegung in den Stand, presste ihren Körper mit seinem gegen den rauen Stein und senkte den Kopf in ihre Halsbeuge.
Erneut drang er in sie ein und sie keuchte vor Wollust. Mit der Zungenspitze fuhr er an ihrem schlanken Hals entlang, und als er in ihr explodierte, trieb er seine Zähne in ihre Schlagader und saugte, bis der letzte Atemhauch über ihre Lippen glitt.
Er trug sie nach Hause. In seinen Armen mutierte sie zum Vampir. Er gab ihr von seinem Blut und kürte sie zu seiner Göttin.
Ein eisiges Gefühl puren Hasses riss ihn aus der Melancholie. Suchend sah er sich nach Vanessa um. Sie saß nicht mehr an ihrem Platz.
*
Jack war einerseits froh, dass sein Team heute, nach etwas mehr als drei Monaten, abgelöst werden würde und seine Kollegen und er in Urlaub gingen, andererseits konnte er sich nie aus den Krisengebieten lösen. Jedes Mal gab es noch so viel zu tun, so viel zu helfen, doch er sah ein, dass die Einsatzkräfte nicht ausgepowert sein durften.
Der Frühling war unerträglich in Ostafrika, so dicht am Äquator. In der Tangambili-Periode zwischen den Monsunen war es am schlimmsten, nur trafen die wetterbedingten gesundheitlichen Belastungen die Bevölkerung weitaus weniger als das Leid, das der Bürgerkrieg verursachte.
Er wischte sich mit dem Ärmel seines Kittels über die nasse Stirn und wandte sich erneut konzentriert der
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