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Verbotene Nähe

Verbotene Nähe

Titel: Verbotene Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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machte eine Geste zu den Gräbern.
    »Als ich fünf war, hat mein Vater meine Mutter getötet.« Oberlins Stimme blieb ausgeglichen, aber er atmete schwer. »Haben Sie jemals jemanden gesehen, der totgeprügelt worden ist? Es ist schrecklich.«
    »Ich kann es mir vorstellen.« Unglücklicherweise konnte sie sich die Szene vorstellen. Die Fotos von ihrem toten Vater legten allzu beredt Zeugnis ab. Sie blieb kalt gegenüber einem Mann, der seine Kindheitstragödie als Grund dafür benutzte, gewissenlos zu morden. »Haben Sie meine Eltern getötet?«
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Er fuhr herum.
    Sie versteckte sich hinter einer Stele. Er war breitschultrig und grobknochig. Und um einiges größer als sie.
    Nicht so groß wie Teague. Aber Teagues Größe hatte sie beschützt. Oberlins Größe bedrohte sie.
    »Sie hören mir nicht zu. Sie haben darüber allzu starre Ansichten.« Oberlin wurde lauter. »Ich dachte, Sie als Reporterin würden mir zuhören.«
    Sein Auftreten war irreführend. Unter seiner Maske brodelte eine kaum zu bändigende Enttäuschung. Sie tat gut daran, das nicht zu vergessen. »Sie haben recht. Ich bin nicht fair. Lassen Sie es mich verstehen.« Weil sie hören musste, wie er das Unaussprechliche einer Frau gegenüber rechtfertigen würde, der er so schreckliches Unrecht angetan hatte. Und weil... Kate allein hier draußen war. Er konnte sie vergewaltigen. Er konnte sie töten.
    »Was ist mit Ihrem Vater geschehen?«, fragte sie.
    »Nichts. Der Beamte, der den Fall untersucht hat, gebrauchte in seiner Familie ebenfalls die Fäuste, so dass der Tod meiner Mutter als Unfall eingestuft worden ist. Mein Vater ist weiter Lastwagen gefahren, hat getrunken, Drogen genommen, Frauen nach Hause gebracht, die er verprügelt hat ... als ich siebzehn war, ist er gestorben. Er ist gefallen und hat einen offenen Schädelbruch erlitten.«
    War er eine Treppe hinuntergefallen? Kate presste die Lippen zusammen, um sich die Frage zu verkneifen.
    »Als Vater starb, habe ich gewusst, was ich tun würde. Ich wollte Polizisten wie den fangen, der mit meinem Vater über den blutigen Körper meiner Mutter gelacht hat, und diese Kerle bezahlen lassen. Also habe ich Evelyn geheiratet, weil ihre Familie Geld hatte. Ich habe sie nicht geliebt. Ich schwöre es Ihnen, ich habe sie nie geliebt.«
    Kate konnte kaum noch an sich halten. Glaubte er, er konnte ihr die Geschichte schmackhafter machen, indem er sie wissen ließ, dass er die Frau, mit der er all die Jahre lang zusammengelebt hatte, nicht geliebt hatte?
    »Aber Evelyns Vater hat mich nicht gemocht. Er hat nicht an meine Vision geglaubt. Er ist dumm gewesen, ein dreckiger Rancher, der mich nicht finanzieren wollte. Also habe ich ein wenig Geld von der Kirche genommen.« Ihre ungläubige Verachtung musste sich auf ihrem Gesicht abzeichnen, denn Oberlin fügte hastig hinzu: »Ich wollte es zurückgeben! Sobald ich in den texanischen Senat gewählt worden wäre, hätte ich das Geld zurück in die Kasse geschmuggelt. Es wäre gut für die Kirche gewesen. Ich hätte ordentlich zu ihrer Kollekte beigesteuert.«
    »Aber?«
    »Ich habe mich in Ihre Mutter verliebt.«
    »Was?« Kate wäre von dem Schock fast ins Taumeln geraten. Er hatte ihre Mutter geliebt? Er wagte zu behaupten, er hätte sie geliebt?
    »Was hätte ich dagegen machen sollen?« Neben Kate kniend, berührte er ihren Grabstein ehrerbietig mit den Fingerspitzen.
    Diesmal posierte er nicht. Er meinte es ehrlich. Kummer zerfurchte sein Gesicht. »Sie ist nicht die schönste Frau gewesen, die ich je gesehen hatte. Sie ist hübsch gewesen wie Sie. Auch wenn sie irgendwie auch anders war. Sie war älter als ich und ein wenig breit an den Hüften. Immerhin hatte sie drei Kinder geboren.« Er sah sie flehentlich an, als ob er Kates Verständnis erwartete.
    »Das wusste ich nicht.« Kate atmete schwer. »Ich habe nie ein Bild von ihr gesehen.«
    »Ich kann Ihnen Bilder zeigen. Ich habe ihre Fotoalben. Sie können sich ansehen, wie sie ausgesehen hat!« Er machte dieses Angebot, ohne zu begreifen, wie abscheulich es war, ihre Familienerinnerungen an sich genommen zu haben. »Aber Sie werden sehen. Es war nicht ihr Äußeres, das mich anzog. Es war ihre ... Seele. Sie strahlte wie reines Licht. Jeder liebte Lana. Sie war so gütig. Sie strahlte vor Güte, vor Mütterlichkeit. Sie war eine Madonna.«
    »Hat mein Vater sie geliebt?« Was angemessener schien als Oberlins obszöne Anbetung.
    »Ja, und sie hat ihn

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