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Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Kendall
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war, sich um ihn zu bemühen. Zu fest schien dieser entschlossen, Missy Armstrong zu heiraten. Anschließend hatte Lady Cornwall ihre Aufmerksamkeit Lord Chadwick zugewandt, dem Erben des Marquess Brunswick. Es gingen jedoch Gerüchte um, Victoria habe ihn persönlich entmutigt und ihm die Chancenlosigkeit eines solchen Vorhabens klargemacht.
    James lächelte entschuldigend. » Wenn mich das nicht zu weiteren Verabredungen verpflichtet…« Er genoss Lady Victorias Gesellschaft zwar, aber dass er ihr während seines morgendlichen Spaziergangs zufällig begegnet war, rechtfertigte nicht solche Opfer. Da die Quelle der heiratsfähigen Erben aus herzoglichen und gräflichen Familien langsam versiegte, schien Victorias Mutter zu allem entschlossen zu sein und seinem Verhältnis zu ihrer Tochter mehr Bedeutung beizumessen, als gerechtfertigt war.
    » Sind Sie sich sicher, dass Sie nicht lieber absagen wollen? Weil Sie befürchten, dass meine Mutter Verlobungsanzeigen aufgibt, noch bevor Sie das Haus wieder verlassen haben?«, fragte Victoria und warf einen Blick zurück auf Miss Fogerty, die zum Glück gerade durch ein Gespann abgelenkt wurde, das in entgegengesetzter Richtung an ihnen vorbeifuhr.
    Victorias Augen funkelten belustigt, und ein verständnisvolles Lächeln überzog ihr Gesicht, was sie noch attraktiver aussehen ließ, als sie ohnehin schon war. Wirklich eine Schande, dass sie nicht öfter lächelte, dachte James.
    » Ich kenne Ihre Mutter zu gut, um mir Angst einjagen zu lassen.«
    » Und ich kenne sie noch besser als alle anderen«, meinte sie trocken, » vermutlich sogar besser als mein Vater.«
    » Nun denn, vielleicht richten Sie ihr doch bloß meine besten Grüße aus, und dabei belassen wir es.«
    Schweigend setzten sie ihren Weg fort, bevor Miss Fogerty mit mürrischer Stimme hinter ihnen verkündete: » Lady Victoria, ich glaube, es ist Zeit, dass wir nach Hause zurückkehren.«
    Diese antwortete jedoch nicht, blieb nur stehen und blickte ihn an. » Dann sehe ich Sie morgen Abend bei Lady Elderlys Dinnerparty?«
    James’ Neugier war geweckt. Noch nie zuvor hatte sie sich nach seinen gesellschaftlichen Verpflichtungen erkundigt. » Nein«, antwortete er gedehnt, » ich gehe zu Lady Armstrongs Dinnerparty.«
    Sie schien nachzudenken. » O ja, das erwähnten Sie bereits. Ich hatte vergessen, dass es sich um denselben Abend handelt, an dem wir Lady Elderly besuchen. Mama besteht darauf. Es geht das Gerücht, dass Lord Chadwick ebenfalls zugesagt hat.«
    James wunderte sich nicht darüber, obwohl er vermutete, dass die Marchioness auch diese Trumpfkarte bereits durch ihren Übereifer verspielt hatte. Trotzdem, für ihn bedeutete es eine Gnadenfrist.
    » Ich wünsche mir sehnlichst, dass sie endlich aufhört, mir reihenweise diese Gentlemen zuzuschieben. Und umgekehrt mich zu ihnen.« Ihre Stimme klang aufgewühlter als sonst üblich bei ihr, zudem verärgert. Nicht nur ein bisschen, sondern ganz gewaltig. Seltsam für eine Frau, die für ihre Unerschütterlichkeit und Gelassenheit bekannt war.
    » Schnappen Sie sich einen Gentleman, heiraten Sie ihn, und das Problem ist gelöst.«
    Sie seufzte kaum hörbar. » Damit fangen die Schwierigkeiten wahrscheinlich erst an«, murmelte sie.
    James verstand nicht, was sie meinte. Welch größeres Problem konnte sie haben, als sich zu entscheiden, welchen Antrag sie nun annehmen und welches Kleid sie tragen sollte. So sah doch das Leben junger adeliger Ladys aus. Sie verbrachten ihre Tage müßig, und ihre Gedanken kreisten immer um die gleichen Themen: eine vorteilhafte Partie, ein luxuriöses Ambiente, schöne Kleider und zur Krönung des eigenen Ansehens die Geburt des Erben.
    » Aber dafür ist hier weder der richtige Ort noch die richtige Zeit.« Sie knickste leicht. » Guten Tag, Lord Rutherford. Dann darf ich erwarten, Ihnen demnächst bei einem anderen glänzenden gesellschaftlichen Ereignis zu begegnen.«
    James lachte leise und verabschiedete sich von ihr und der streng dreinblickenden Miss Fogerty.
    Missy prüfte ihr Aussehen im Standspiegel ihres Schlafzimmers und nickte zustimmend. Das war doch ein anderes Bild als gestern und ließ hoffentlich den verheerenden Eindruck des vergangenen Tages vergessen. Sie konnte keinen einzigen Makel entdecken. Beatrice war es sogar gelungen, ihr die Locken einzudrehen, ohne eine Strähne zu versengen.
    Zufrieden tupfte sie sich Parfum auf die Handgelenke und an die pulsierenden Adern im Nacken und zog die Nase kraus,

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