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Verdacht auf Mord

Verdacht auf Mord

Titel: Verdacht auf Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wahlberg
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lag, er glaubte aber, es müsse irgendwo in der Nähe von Ystad sein.
    Er schaute auf die Uhr. Neun.
    »Für wie alt hältst du Gillis Jensen?«, rief er nach oben.
    Veronika stellte sich ans Treppengeländer. Sie hatte Jeans und einen sandfarbenen Pullover mit V-Ausschnitt angezogen.
    »Wieso willst du das wissen?«
    Er hatte nicht die Kraft, es ihr zu erklären.
    »Und?«
    »Mindestens sechzig. So ein wettergegerbter Typ«, meinte sie.
    Dann ist er schon wach, dachte er und wählte die Nummer, die er in seiner Brieftasche hatte.

    Gillis Jensen hatte gerade mit Rose, einem riesigen Boxer, der aber als Welpe noch ganz handlich gewesen war, einen Spaziergang gemacht, als Claesson ihn anrief.
    »Sie haben also das Wochenende frei?«, meinte Claesson.
    »Das schon, ich werde aber trotzdem arbeiten.«
    »Ich habe nur eine kurze Information. Der Zettel, der in Bodéns Jackentasche gefunden wurde, stammt von einem Vordruck der schonischen Krankenhäuser.«
    Diese Zusammenarbeit auf Distanz faszinierte Jensen.
    »Sind Sie sich sicher?«
    »Eigentlich schon. Auf dem Papierfetzen steht etwas, was sich als Acht deuten lässt, außerhalb des schwarzen Rahmens. Das ist es auch, und dann folgen weitere Zahlen. Das ist die Nummer des Formulars von der Druckerei in Skurup.«
    Gillis Jensen hatte die Tür zum Garten geöffnet. Die Herbstblumen blühten und waren noch von Tau bedeckt. Die Stockrosen an dem weißen Bretterzaun zum Nachbarn waren vom letzten Wolkenbruch nach unten gedrückt worden. Nächstes Jahr würde er keine Stockrosen pflanzen, obwohl diese recht dankbar waren. Phloxe, Ringelblumen, Dahlien in warmen Farben und niedrige Rosenbüsche in verschiedenen tiefroten Nuancen wuchsen vor der Terrasse. Der Apfelbaum bog sich unter der Last seiner Früchte. Er hatte ein paar Äste mit Brettern abstützen müssen. Den Großteil der riesigen Ernte würden sie nie verwerten können.
    »Da können wir also davon ausgehen, dass der Täter im Krankenpflegesektor arbeitet«, meinte er und versuchte sich darauf zu besinnen, auf wen das wohl zutreffen mochte.
    Auf zu viele, wie er feststellte.
    »Ich komme heute im Laufe des Tages nach Schonen, wie schon gestern angekündigt.«
    »Gut«, erwiderte Jensen. »Dann sehen wir uns.«
    Jensen freute sich über Cecilias Fortschritte, obwohl er die junge Dame nicht kannte. Er vermied es sorgfältig, über diesen Fall schwerer Körperverletzung zu sprechen. In dieser Sache waren sie nicht weitergekommen, und Claes Claesson besaß so viel Takt, ihn nicht daran zu erinnern.
    Er hatte das Gefühl, dass etwas in ihm festsaß wie ein rostiger Nagel.
    Er würde ihn schon rauskriegen. Bald.
    Es bestand also ein Zusammenhang zwischen dem Mord an dem Lehrer und dem an Emmy Höglund, wie seltsam das auch erscheinen mochte. Die Unterschiede der Herkunft, des Alters, des Geschlechts und der Tatorte hätten größer nicht sein können. Alles wich voneinander ab. Nichts stimmte, aber irgendwo gab es eine Verbindung.
    Die Neugier hatte von ihm Besitz ergriffen. Seine eigene Fantasie reichte nicht aus, um auf einen plausiblen Zusammenhang zu kommen. Auch sonst hatte niemand etwas Kluges beizutragen gehabt. Intuition reichte offenbar nicht aus. Mårtensson hatte sich nicht geäußert, aber er gehörte auch kaum zu denen, die besonders kreativ waren. Er konnte eine Herde vor sich hertreiben, war ein guter Vorarbeiter, aber das war auch alles. Aber man musste schließlich auch nicht alles gleich gut können, deswegen arbeiteten sie ja im Team.
    Vielleicht hatte ja Claesson ein paar Ideen. Es würde interessant sein, sich mit ihm zu unterhalten. Vielleicht ließen sich neue Einsichten gewinnen.
    Er griff zum Telefonhörer. Er konnte Mårtensson genauso gut auch gleich wegen dieses Formulars anrufen, damit er jemanden beauftragen konnte, dieser Sache auf den Grund zu gehen.
    Cecilia hatte gerade gefrühstückt. Karl stand auf der Schwelle zu ihrem Zimmer auf der Hirntraumastation in Orup. Er war der Erste, den ihr Anblick weder in Verlegenheit brachte noch quälte. Er war auch der Erste, den sie ohne größere Verzögerung wiedererkannte. Er war wie immer, er lächelte breit und herzlich. Karl war aber auch fast nicht in Verlegenheit zu bringen.
    »Ich wusste nicht recht, was ich mitbringen sollte«, sagte er und überreichte ihr eine Tüte Süßigkeiten.
    Sie machte sie nicht auf. Sie nahm sie nicht einmal entgegen. Er legte die gelbe Tüte von Godisgrottan auf ihren Nachttisch.
    »Erinnerst du dich daran, dass

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