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Verfault 2 xinxii

Verfault 2 xinxii

Titel: Verfault 2 xinxii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Beckz
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Rücken zu be­rühren schi­en, schob ihn im­mer wei­ter zum ehe­ma­li­gen Zoll­häus­chen. Er glaub­te, die­se Hand, durch den Ruck­sack, kör­per­lich wahr­zu­neh­men. Falscher Stolz hat­te schon vie­le Men­schen zu wahn­wit­zi­gen Ta­ten ge­trie­ben und er wür­de sich bald zu ih­nen ge­sel­len. Ge­wiss war sein Vor­ha­ben nicht le­bens­be­droh­lich, aber den­noch ver­rückt und zu­dem völ­lig un­nütz.
    45 Mi­nu­ten später war Ya­nis an sei­nem Ziel an­ge­kom­men. Er klet­ter­te über die fla­che Ab­sper­rung und be­trat den Gang, um nach un­ge­fähr 20 Me­tern die Ni­sche zu be­tre­ten, die ihn vor Blicken schüt­zen soll­te. Er at­me­te die glei­che kalk­hal­ti­ge Luft ein, wie ei­ni­ge Tage zu­vor. Auch sonst un­ter­schied sich die­ser Gang nur dar­in von den an­de­ren, dass kei­ne Ske­let­te in die­sem Trakt vor­han­den wa­ren. Hier konn­te man es aus­hal­ten und Ya­nis lehn­te sich an die Rück­wand der Kam­mer, um zu war­ten. Nach 2 Stun­den nahm er kei­ne Stim­men mehr aus dem öf­fent­li­chen Be­reich wahr und eine un­an­ge­neh­me Stil­le brei­te­te sich aus. In ei­ner Stadt wie Pa­ris gibt es ge­nau­ge­nom­men über­haupt kei­ne Stil­le, denn eine hin­ter­grün­di­ge Ge­räusch­ku­lis­se war stän­dig vor­han­den. Ob es die Stim­men der Nach­barn, das Hu­pen ei­nes Au­tos, Si­re­nen von Kran­ken­wa­gen oder nur das be­ru­hi­gen­de Rau­schen der Sei­ne war. Pa­ris war eine Stadt der Ge­räusche, die man gar nicht mehr be­wusst wahr­nahm. Ya­nis kann­te kei­ne Stil­le und die­se frem­de Er­fah­rung wur­de ihm erst jetzt deut­lich. Das Frem­de war in den meis­ten Fäl­len die Ur­sa­che mensch­li­cher Ängs­te und auch in die­sem Fal­le jag­te ihm die­se frem­de Stil­le mehr Angst ein, als die 6 Mil­lio­nen Ske­let­te, die ihn um­ga­ben.
    Das pa­ra­do­xe Ver­hal­ten, das er hier­bei an den Tag leg­te, ist nie­man­dem fremd. Ob­wohl die Gra­bess­til­le Angst ein­jagt und man auf der Hoff­nung nach Ge­räuschen kon­zen­triert in sie hin­ein­lauscht, er­schreckt man doch umso mehr, wenn tat­säch­lich ein Ge­räusch er­tönt. In Ya­nis Fall, han­del­te es sich um ein klap­pern­des Ge­räusch, das sich an­hör­te, als zöge man bei ei­ner Ma­rio­net­te ruck­ar­tig an al­len Schnüren gleich­zei­tig. Ya­nis zuck­te un­will­kür­lich zu­sam­men und kau­er­te sich noch mehr an die Wand sei­ner Kam­mer. Wa­ren es Kno­chen, die hin­ab­fie­len? Viel­leicht war ein Schä­del, der einen Hau­fen hin­ab­ge­rollt oder eine Rat­te lief über einen Kno­chen­berg hin­weg. Es wur­de wie­der still und lang­sam be­ru­hig­te sich Ya­nis. Sein Puls sank spür­bar und er be­gann wie­der zu At­men, denn dies hat­te er zu­vor schlag­ar­tig ein­ge­s­tellt. Es war in­zwi­schen viel dunk­ler als vor­hin und nur noch ein schwa­cher Licht­schein aus den Tou­ris­ten­gän­gen drang bis in sei­nen Be­reich. An­schei­nend han­del­te es sich um die Not­be­leuch­tung, die den Weg Rich­tung Aus­gang wies und als ein­zi­ge Licht­quel­le stän­dig leuch­te­te. Ya­nis kram­te sein Han­dy aus der Ho­sen­ta­sche und mach­te das ver­spro­che­ne ers­te Foto mit Zeit und Da­tums­an­ga­be. Zu er­ken­nen war so gut wie nichts, denn er hat­te den Blitz aus­ge­schal­tet, um nicht auf­zu­fal­len. Er ver­stau­te sein iPho­ne in der Ta­sche, schob sich sei­nen Ruck­sack in den Nacken und nahm die an­ge­nehms­te Hal­tung ein, die un­ter die­sen Be­din­gun­gen mög­lich war. Halb saß er, halb lag er und er­staun­li­ches ge­sch­ah: Ya­nis schlief nach ei­ni­gen Mi­nu­ten ein!
    Ge­weckt wur­de er auf eine äu­ßerst un­ge­wöhn­li­che Wei­se, denn ein un­er­träg­li­cher Ge­stank weck­te sei­nen Ge­ruch­sinn er­bar­mungs­los. Es dau­er­te ei­ni­ge Se­kun­den, bis Ya­nis re­gis­trier­te, wo er sich be­fand und der bes­tia­li­sche Ge­ruch er­leich­ter­te sein Den­ken nicht im Ge­rings­ten. Er muss­te au­to­ma­tisch wür­gen und konn­te er den ers­ten Brech­reiz noch un­ter­drücken, war dies beim zwei­ten Male un­mög­lich. Er übergab sich meh­re­re Male hin­ter­ein­an­der und das Er­bro­che­ne lief im aus Mund und Nase. Er hat­te zeit­wei­se das Ge­fühl zu

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