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Verfault 2 xinxii

Verfault 2 xinxii

Titel: Verfault 2 xinxii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Beckz
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nur Fred­die ge­nannt wur­de, leg­te auch bei sei­nem Ge­mü­se großen Wert auf Qua­li­tät und kauf­te auf dem Groß­markt nur dement­spre­chen­de Ware ein.
    Am Wo­chen­en­de wür­de er auf einen wei­te­ren Markt fah­ren und dort stand Fleisch auf dem Pro­gramm! Wie im­mer gab er sich viel Mühe, beim Auf­bau des Stan­des und nach den Vor­be­rei­tun­gen war sein Stand ein­mal mehr ein High­light des Mark­tes. Kunst­voll an­ge­ord­net und in al­len Far­ben glän­zend war­te­te sein Obst und Ge­mü­se auf die Käu­fer, die bald in Scha­ren er­schie­nen. Sei­ne Ware sah aus wie ge­malt und er hat­te sei­ne Pro­duk­te nicht nach Art, son­dern nach Far­ben an­ge­ord­net. Im lin­ken Be­reich la­gen grü­ne Äp­fel der Sor­te Gran­ny Smith ein­träg­lich ne­ben grü­nen Boh­nen, grü­ner Pa­pri­ka, dun­kel­grü­nem Brok­ko­li und di­ver­ser an­de­rer Wa­ren der glei­chen Farb­ka­te­go­rie. In der Mit­te leuch­te­te al­les rot, Pa­pri­ka, To­ma­ten, Äp­fel und Pe­pe­ro­ni und je mehr man nach au­ßen kam än­der­te sich das Spek­trum von Oran­ge über Gelb zu zar­tem und später kräf­ti­gem Blau, wo­bei hier die dunklen Brom­bee­ren her­vor­sta­chen. Es war ein op­ti­scher Ge­nuss, den Buch­ha­gen hier er­schaf­fen hat­te und dies wuss­te er. Das Auge aß mit und die Kun­den be­dank­ten sich für sei­ne Ar­beit mit zahl­rei­chen Ein­käu­fen. Zu den vi­su­el­len Rei­zen ge­sell­ten sich die ol­fak­to­ri­schen und die Nase der Kun­den wur­de an­ge­spro­chen. Wenn Fri­sche ein Ge­ruch wäre, so konn­te man ihn auf Buch­ha­gens Ge­mü­se­stand ohne Ab­stri­che ge­nie­ßen. Buch­ha­gen kauf­te zum Bei­spiel im­mer die To­ma­ten, an de­nen noch ein Rest des Stils vor­han­den war, denn die­ser zeig­te sich für den Ge­ruch ver­ant­wort­lich, den die Nacht­schat­ten­ge­wäch­se ver­ström­ten.
    Ins­ge­samt war der Markt­tag ein vol­ler Er­folg und am Abend hat­te Buch­ha­gen fast sei­ne ge­sam­te Pro­dukt­pa­let­te an den Mann oder die Frau brin­gen kön­nen. Zufrie­den bau­te er sei­nen Stand ab, sam­mel­te die rest­li­chen Le­bens­mit­tel als Spen­de für die hie­si­ge Sup­pen­kü­che und fuhr heim. Es folg­te ein wei­te­rer Markt­tag, aber am Frei­tag nahm sich Al­fred Buch­ha­gen aus­nahms­wei­se frei, denn er muss­te sich auf sei­nen Aus­flug nach Frank­furt vor­be­rei­ten, um den dor­ti­gen Fleisch­markt zu be­su­chen.
    Es hat­te ge­fühl­te Ewig­kei­ten ge­dau­ert, bis Buch­ha­gen end­lich Zu­gang und Ein­lass zum Frank­fur­ter Markt ge­fun­den hat­te. Die­ser Han­dels­platz war et­was Be­son­de­res und nur Aus­er­wähl­te wuss­ten von des­sen Exis­tenz. Nur dort wur­den die er­le­sens­ten und sel­tens­ten Köst­lich­kei­ten der gan­zen Welt an­ge­bo­ten und für je­den, den Ku­gel­fisch, Kobe-Rind, Blatt­gold auf dem Ka­vi­ar-Ba­guet­te und Alba-Trüf­fel lang­weil­ten, war die­ser Markt die Er­fül­lung al­ler Träu­me! 3 Jah­re hat­ten Buch­ha­gens Be­mühun­gen ins­ge­samt ge­dau­ert und vor 6 Mo­na­ten end­lich zum Er­folg ge­führt. Re­cher­chen im In­ter­net, pass­wort­ge­si­cher­te Zu­gangs­da­ten, ge­hei­me Fo­ren, nur durch Emp­feh­lun­gen er­hal­te­ne Code-Wör­ter und mehr wa­ren nötig ge­we­sen, um den sa­gen­um­wor­be­nen Markt be­tre­ten zu dür­fen. Buch­ha­gens Aus­dau­er und Be­ses­sen­heit war es zu ver­dan­ken, dass ein un­wich­ti­ger Ge­mü­se­händ­ler zur er­lauch­ten Ge­sell­schaft ge­hör­te.
    Am Sams­tag­mor­gen um 7 Uhr setzte er sich in sei­nen wei­ßen Trans­por­ter und fuhr mit prall ge­füll­ter Geld­bör­se nach Hes­sen. Die Lage des Fleisch­han­dels lag mit­ten im Zen­trum von Frank­furt, war aber  so gut ge­tarnt, dass man nie­mals auf sei­ne Exis­tenz schlie­ßen konn­te. Der Markt lag ge­nau im Rot­licht­vier­tel der Fi­nanz­me­tro­po­le, un­weit des Haupt­bahn­ho­fes. Dort, wo zahl­rei­che Lauf­häu­ser, Strip­tease-Bars und Sex­shops Tür an Tür la­gen, ver­barg sich der Ein­gang hin­ter der glä­ser­nen Schwing­tür ei­nes bil­li­gen Bor­dells. Nach oben ging es zu den »Girls«, wie auf großen ro­ten Pfei­len im Trep­pen­haus zu le­sen war und je­der, der auf

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