Verfault 2 xinxii
die nässenden Wunden ihres rechten Beins. Sie schrie in solch schrillem Ton auf, dass sie ein Weinglas zum Bersten gebracht hätte, und warf sich hin und her auf ihrem Bett. Die Tonfrequenz änderte sich bald und aus dem grellen Schrei, wurde ein Jammern, dass wie das Klagen eines Welpen klang. Dazu gesellten sich rotzende Töne, die in der Nase ihren Ursprung fanden. Es war erbärmlich und der kognitive Teil meines Gehirns teilte mir mit, dass ich Mitleid haben sollte. Es fühlte sich an wie in meiner Jugend, als ich ein Meerschweinchen schor und es dann von tausenden Mücken leersaugen ließ. Auch damals wollte ich Mitleid empfinden, wie es mir mein Denken vorschlug, aber es gelang nicht. Genau wie jetzt! Ich schob diese Gedanken ganz weit von mir, denn sie behagten mir nicht. Es war an der Zeit endlich weiterzumachen, denn das Wochenende verflog erfahrungsgemäß schneller, als man dachte.
Ich ging zum Edelstahlschrank und holte den Knebel aus der Schublade, auf den ich liebend gerne verzichtet hätte, aber er ließ sich nicht vermeiden. Ich hatte diesen Mundknebel in einem Versandhaus für Sexspielzeug erstanden und er leistete bessere Dienste als das Stück Stoff, dass ich zuvor verwendet hatte. Er Bestand aus zwei Lederriemen, wovon einer unter dem Kinn und der andere um den Kopf geschnallt wurden. Vorne war ein roter, flexibler Gummiball befestigt, den ich Rebecca jetzt in den Mund stopfte, nachdem ich Sabber und Rotz mit einem nassen Tuch fortgewischt hatte. Sie wehrte sich überhaupt nicht dagegen, sondern schluchzte nur leise vor sich hin und ließ es geschehen. Ich entfernte die Ketten vom Bettgestell und führte mein Model zur Massageliege, auf die sie sich bäuchlings legen musste. Ich griff nach ihren Händen und spürte einen Hauch von aufmüpfigem Widerstand, aber da hatte ich ihr auch schon die Handschellen unterhalb der Liege angelegt, sodass sie nicht fliehen konnte. Ihre Füße kettete ich an das Gestell der Liege und endlich konnte ich meine Arbeit fortsetzen. Das ein oder andere Grunzen drang noch durch den Knebel zu mir vor, aber ich ignorierte es und holte mein Arbeitsmaterial.
Ich legte mir alles, das ich brauchte auf den kleinen Metalltisch neben mir, und bereitete die Farben in ihren winzigen Bechern vor, die ich mit Vaseline am Tisch festklebte. Als Motiv hatte ich mir die streitenden Elstern ausgesucht und diese wollte ich in surrealistischen Farben darstellen. Ich druckte die Umrisse auf die spezielle Tattoo-Folie und legte sie dann auf Rebeccas Rücken, wo die Tinte des Druckers einen Abdruck erzeugte. Nun befanden sich die Umrisse auf ihrem Rücken und ich konnte anfangen, mit schwarzer Tinte die Linien zu tätowieren. Das Resultat würde toll aussehen und voller Tatendrang betätigte ich den Fußschalter meiner Dragonfly. Das beruhigende leise Geräusch der Maschine drang durch den Raum und klang wie das Summen tausender Honigbienen. Endlich konnte es losgehen und ich fühlte einen Rausch, der mich meine Umgebung völlig vergessen ließ. Ich zog die ersten Linien an der Vorlage und so ging es weiter. Gelegentlich zuckte Becca zusammen, aber diesen Schmerz musste sie aushalten.
Die Elstern nahmen bald darauf Gestalt an und die Außenlinien waren fast fertig, als ich eine Pause einlegte. Ich hatte die Zeit völlig vergessen und fragte Becca, ob sie etwas trinken wolle. Sie antwortete nicht und ich wiederholte die Frage etwas lauter: »Becca! Möchtest Du etwas trinken?« Keine Antwort, kein Zucken, keine Bewegung. »Nun habe Dich doch nicht so. Es tut mir leid, dass ich Dir das Desinfektionsmittel übers Bein geschüttet habe! Jetzt ist wieder gut, OK?«
Sie gab immer noch keine Regung von sich und ich ging ans Kopfende der
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