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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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letzte Mal ausprobiert hab, hab ich mich aus Versehen in eine Antilope verwandelt.«
    »Wir sind doch schon fast da«, entgegnete Kylie. Aber dann erinnerte sie sich, wie sie es immer gehasst hatte, wenn Della keine Rücksicht genommen hatte, als sie noch nicht so schnell laufen konnte, und sie lief etwas langsamer. In dem Moment sauste etwas an ihnen vorbei. Kylie dachte sofort an einen Vampir, doch stattdessen landete Perry als riesiger Urzeitvogel vor ihnen auf dem Weg.
    Miranda, die eben noch völlig außer Puste gewesen war, quietschte vergnügt auf. Perry hob den rechten Flügel und schlang ihn um die kleine Hexe. Er zog sie an seine Vogelbrust und umarmte sie. Dann gurrte er und klang dabei wie eine Taube. Auch wenn das ziemlich kitschig war, musste Kylie trotz ihrer miesen Laune lächeln. Und der selige Ausdruck auf Mirandas Gesicht gab ihr recht. Liebe war etwas Wundervolles. Das wünschte sich Kylie auch. Das ganze Paket. Bedingungslose Hingabe. Die ganzen kitschigen, verrückten Gefühle.
    Sie sah Derek und Lucas vor sich. O verdammt, war sie etwa wirklich in beide verliebt? Konnte das sein?
    Perry entließ Miranda aus der Vogelumarmung und trat einen Schritt zurück. Funken begannen um ihn herum zu sprühen wie bunt schillernder Schnee. Wenige Sekunden später stand Perry in seiner menschlichen Form vor ihnen. Seine sandblonden Haare klebten verschwitzt an seiner Stirn. Seine Augen waren blau. Strahlend blau. Er trug schwarze Jeans und dazu ein T-Shirt mit der Aufschrift: What do you want me to be?
    »Ich hab nach dir gesucht«, sagte Perry an Kylie gewandt.
    »Mich? Wieso?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Sie haben mir gesagt, dass ich dich holen soll.«
    »Wer denn?«, fragte Kylie. »Wer hat es dir gesagt?«
    »Na, wer wohl? Burnett und Holiday natürlich. Ich lass mich doch nicht von jedem rumschicken. Vielleicht noch von Miranda«, fügte er mit einem Seitenblick auf Miranda hinzu und grinste.
    »Ist denn was passiert?«, fragte Kylie.
    »Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass deine Mom hier aufgetaucht ist und Holiday gerade die Hölle heißmacht.«
    »Meine Mutter ist hier?« Kylie war sofort in Alarmbereitschaft.
    Perry nickte. »Sorry.«
    Kylie sauste davon. Sie hinterließ nur eine Staubwolke auf dem trockenen Pfad.

6. Kapitel
        
    Kylie rannte direkt in Holidays Büro. Ihre Mom stand vor Holidays Schreibtisch und sah aus, als würde sie gerade jemandem eine Standpauke halten. Holiday saß in ihrem Schreibtischstuhl und hörte der vermeintlichen Standpauke aufmerksam zu. Burnett stand regungslos daneben und ließ alles über sich ergehen. Kylie hatte allerdings nur Augen für ihre Mutter, die sich zur Tür herumdrehte und …
    Ehe sich Kylie versah, fand sie sich in einer hastigen, verzweifelten Umarmung wieder. Über die Schulter ihrer Mutter warf sie Holiday einen fragenden Bick zu. Holiday stand auf.
    Kylie starrte Holiday wie gebannt an. Sie hatte immer noch den Geist vor Augen. Wie konnten sich die beiden nur so ähnlich sein und dabei doch nicht dieselbe Person? Kylie ermahnte sich, immer eine Sache nach der anderen anzugehen. Also konzentrierte sie sich zunächst auf ihre Mom. Deren Gesichtsausdruck jagte ihr einen ordentlichen Schreck ein. Genauso hatte ihre Mutter ausgesehen, als ihre Großmutter gestorben war.
    »Was ist los?« Kylie ging im Kopf alle Möglichkeiten durch und schnappte nach Luft, als ihr eine einfiel. »Ist etwas mit Dad?«
    Auch wenn sie noch immer sauer auf ihn war und ihm die Affäre mit seiner viel jüngeren Assistentin vielleicht noch nicht verzeihen konnte, hatte Kylie ihren Stiefvater trotzdem lieb. Sie war sich dieser Tatsache noch nie so sicher gewesen wie in diesem Moment, als sie sich solche Sorgen um ihn machte. Sie rechnete schon mit dem Schlimmsten – dass ihre Mutter ihr sagen würde, er hätte einen Autounfall gehabt, oder so etwas in der Art. Dass er Kylie nie wieder in die Arme nehmen, nie wieder mit ihr einen Vater-Tochter-Ausflug machen würde.
    »Mit deinem Vater ist nichts. Aber mit dir.« Ihre Mutter sah Kylie vorwurfsvoll an. »Warum hast du mir denn nicht gesagt, dass du krank bist?«
    »Ich bin doch nicht krank.«
    »Du hattest Kopfschmerzen. Und diese komischen Albträume, weißt du noch?«, schaltete sich Holiday mit einem seltsam nachdrücklichen Tonfall ein.
    Der Blick ihrer Mutter wanderte zum wiederholten Mal über Kylies Schulter, so dass sie sich schließlich auch umdrehte. Auf dem Sofa saß ein Mann, den Kylie nicht

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