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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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in Anbetracht der Vorgeschichte unserer Familien nie eingestehen wollte. Einzig mein idiotischer Stolz brachte mich dazu, mich von dir abzuwenden, als meine Brüder uns an jenem Tag zusammen sahen. Ich schämte mich, weil ich meine Pflicht vergessen hatte und hasste dich dafür.“ Er lachte kurz auf. „Wenn du im Spiel warst, habe ich stets meine Pflicht versäumt. Du verscheuchst jeden vernünftigen Gedanken aus meinem Kopf.“
    Sie wusste genau, was er meinte. Auch er brauchte sie nur anzuschauen, und ihr Hirn war wie in Watte getaucht. „Sagtest du, du liebst mich?“
    Über dem wenig respektablen Bart färbten seine Wangenknochen sich rot. Er atmete tief ein. „Aye. Ich. Liebe. Dich.“
    Das war deutlich. In ihrer Brust stieg sprudelnd etwas wie helle Freude auf. Und Hoffnung. „Warum hast du das nie zuvor gesagt?“
    Jäh verharrte er und sah sie an. Und in seinen verblüfften blauen Augen fand sie ebenfalls Hoffnung. Und mehr als das. Sie sah Sehnsucht. Verlangen. Gemischt mit Furcht. „Hättest du mir geglaubt? Wäre das nicht ein wenig zu passend gekommen? Und außerdem hattest du gesagt, du liebst Dunstan.“
    Nicht mit diesen Worten. „Ich sagte, dass ich ihn mir ausgewählt hatte.“ Nun musste wohl auch sie etwas gestehen. „Ich hatte ihn mir ausgesucht, eben weil mein Herz nicht betroffen war. Er hätte mich nie verletzen können.“
    Er schloss kurz die Augen. „Als ich dich auf Carricks Ball wiedersah, wollte ich dich hassen. Wegen Drew.“
    „Du gabst mir die Schuld?“
    „Nein, mir selbst, weil ich es tat, um dir zu gefallen. Danach schwor ich, dass ich mich nie wieder von dir um den Finger wickeln lassen würde.“ Wieder lachte er auf. „Stattdessen hast du mir das Herz gebrochen.“ Ein so tiefer, abgerissener Atemzug wölbte seine Brust, dass Selina dachte, seine Fracknähte müssten jeden Moment zerreißen. „Dann also – soll es die Scheidung sein?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Wenn du mit mir verheiratet bleiben willst, wirst du mit mir als meine Ehefrau zusammenleben müssen. Anders will ich es nicht. Und ich werde alles Menschenmögliche tun, dir meine Liebe zu beweisen. Das verspreche ich dir.“ Die letzten Worte sprach er mit tiefer anzüglicher Stimme.
    Ihr wurde ganz heiß, als sie sich jäh erinnerte, welche Genüsse es mit sich brachte, seine Frau zu sein. Aber sie musste ihn noch ein wenig quälen. Immerhin hatte er ihr die Scheidung angeboten und sie fast zwei Wochen hier herumsitzen lassen, obwohl er sie liebte. „Und wo werden wir leben?“
    Gequält verzog er das Gesicht. „Dort, wo du leben möchtest.“
    Ach, welch köstlich Vibrationen seine kehligen R-Laute durch ihren Körper bis hinab in die Zehenspitzen schickten. Aber meinte er es ehrlich? „In London?“
    Mit stoischer Miene antwortete er. Genauso hatte er dreingeschaut, als sie ihm neulich die Schusswunde verband. Entschlossen, ihr nicht zu zeigen, wie sehr es ihn schmerzte. „Wenn das dein Wunsch ist.“
    „Egal, was ich möchte?“
    Er nickte, wenn auch ein wenig steif. Er setzte sich neben sie, nahm ihre Hand und verschränkte seine Finger mit den ihren. „Du hast mir gefehlt.“
    Fast hätte sie es nicht gehört, so leise sprach er.
    Lauter fuhr er fort. „Ich konnte nicht schlafen. Konnte nicht einen Bissen essen. Nur arbeiten konnte ich und versuchte dabei, nur nicht nachzudenken, nicht zu überlegen, ob alles anders gewesen wäre, wenn ich den Mut gefunden hätte, dir meine wahren Gefühle zu gestehen.“
    „Ian!“ Das Herz wurde ihr leichter. „Und du fandest den Mut.“
    „Aye. Denn gleich, wie sehr ich mich bemühte, ich konnte es nicht abstreiten.“ Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste sie mit einer sanften Ehrfurcht, die überhaupt nicht zu diesem großen, rauen Mann passte – außer er war bei ihr. Sie erbebte vor Sehnsucht.
    „Du hast mir gefehlt. Dein Lächeln, dein Lachen, selbst deine düstere Miene. Das Herz war mir so schwer, als lastete ein riesiger Felsblock darauf.“
    Die Symptome ähnelten den ihren. „Ach, Ian, ich wollte dir nicht wehtun.“
    „Es war nicht deine Schuld.“ Er erhob sich. „Wenn es um dich geht, bin ich einfach schwach.“ Er sank auf ein Knie. „Selina, Leannan , bitte komm zurück zu mir. Ich weiß, ich habe dir böse mitgespielt. Ich habe dich durch Hinterlist zur Heirat verführt. Doch es ging nicht nur um mich, sondern auch um dich, um deinen Ruf. Ich schwöre dir, von der Mitgift wusste ich nichts. Bitte, du musst mir

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