Verfuehre niemals einen Highlander
glücklich wäre, nur weil sie mit ihm zusammen war? Vier Wochen hatte sie ihm gegeben. Und jede Nacht tat er sein Bestes, um sie an sich zu binden. Und jeden Morgen sah er, dass es ihm nicht gelang.
Noch nicht.
Ein Gilvry gab nie auf.
Mit ihr nach dem Dinner in ihrem Salon zu sitzen, half ihm, sich zu entspannen. Ließ ihn in Erwartung der nächtlichen Freuden die Sorgen des Tages vergessen.
Doch stets fühlte er sich wegen Andrew schuldig; wie ein düsterer Schatten hing das zwischen ihnen. Er gab ihr nicht die Schuld an dem, was er getan hatte. Sie hatte ihn nur um Hilfe gebeten. Weil er unbedingt ihre Dankbarkeit erringen wollte, hatte er sich seinem Bruder gegenüber härter gezeigt, als vielleicht nötig gewesen wäre.
Gott sei Dank wusste niemand außer ihm selbst davon. Und nie wieder würde er sich von ihr derart beeinflussen lassen. Sie würde ihn nicht um den Finger wickeln. Er war der Laird of Dunross, und sie würde sich seinen Entscheidungen fügen wie seine übrigen Leute auch.
Dennoch nagte die Schuld an ihm, das Gefühl, dass Drew sterben musste, damit er selbst erlangen konnte, was er immer gewollt hatte. Dunross Keep. Selina.
Nur dass Selina nicht die seine war. Offensichtlich war sie immer noch fest entschlossen, ihn zu verlassen. Er sollte sie einfach gehen lassen. Es wäre für sie alle leichter. Aber die Vorstellung, dass sie nach London, zu ihren Freunden, zurückkehrte – als verheiratete Frau, die tun konnte, was ihr gefiel –, trieb ihn zu dem Wahnsinn, sie unbedingt gewinnen zu wollen.
Und der Himmel wusste, im Bett passten sie zusammen. Ganz wunderbar sogar. Nun, nicht dass sie fügsam zu ihm kam, nein, jede Nacht musste er sie aufs Neue umwerben. Aber das Vergnügen war nicht einseitig. Keineswegs.
Lust rauschte durch seine Adern. Und etwas anderes. Ein sanfteres Gefühl, das er lieber nicht näher erkunden wollte. Wenn es um diese Frau ging, war er schon schwach genug.
Er hob sie auf seine Arme, schaute ihr ins Gesicht und sah ihre Augen, die schimmerten wie alter Whisky. Keine Schatten lagen darin, nur reinstes Begehren. Wie verschieden sie auch waren, in ihrem Verlangen füreinander standen sie sich in nichts nach. Und das genügte ihm. Oder?
Es musste ihm genügen. Es war schon so viel mehr, als er verdiente.
Erhitzt marschierte er mit großen Schritten zu ihrem Bett.
„Was tust du?“ Obwohl sie recht gut wusste, was er tat, wollte sie ihn mit der Frage plagen.
„Für heute Abend habe ich genug von Streitereien und dem Gerede über deine Abreise.“
Er setzte sie ab und zog sie in seine Arme, küsste sie und knabberte an ihren vollen weichen Lippen, bis er spürte, dass ihr Körper unter seinen Hände dahinschmolz, wie es immer war. Er wünschte nur, dass ein einziges Mal sie das Liebesspiel einleiten würde. Allein bei dem Gedanken wurde er hart wie Stein, und schon die Vorstellung ließ ihn beinahe laut aufstöhnen.
Manchmal reizte sie ihn mit Mund und Händen derart, dass er viel zu schnell die Grenze überschritt, und er fragte sich, ob sie es absichtlich tat. Doch er bezweifelte es. Sie war zu wütend darüber, dass er ihr diese Heirat aufgezwungen hatte, als dass sie sich um sein Vergnügen geschert hätte. Ob sie je von diesem Zorn ablassen würde? Dennoch würde er sich weiterhin bemühen, sie zu überzeugen. Solange sie es zuließ.
So wie er sich bemühen würde, sie Dunstan vergessen zu machen.
In einem wilden Kuss nahm er ihren Mund in Besitz, und sie schlang ihm in sinnlicher Hingabe die Arme um den Nacken. Vielleicht würde er in dieser Nacht endlich mehr als ihren Körper gewinnen.
Am nächsten Morgen regnete es in Strömen, sodass Selina sich wunderte, als Angus mit grimmiger Miene am Frühstückstisch erschien mit der Nachricht, dass Mr Tearny dringend ersuchte, Ian zu sprechen.
„Stimmt etwas nicht?“, fragte sie.
„Das muss der Laird entscheiden.“ Angus mochte den Landverwalter nicht, der sowohl für den Carrick- als auch für den Dunross-Besitz arbeitete, auch jetzt noch, nachdem ihr Vater fort war. Genau wie Angus. Freiwillig.
Ian legte das Besteck nieder und stand vom Tisch auf. Seine Miene verhärtete sich. „Ich rede besser sofort mit ihm“, erklärte er und folgte Angus aus dem Zimmer.
Selina starrte wütend auf ihre Mahlzeit. Er hatte sie nicht gebeten mitzukommen. Noch hatte er gesagt, sie sollte zurückbleiben. Und Angus’ zorniges Gesicht hatte sie neugierig gemacht.
Der Raum war sehr groß, war einst vom Laird für
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