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Verfuehrerische Naehe

Verfuehrerische Naehe

Titel: Verfuehrerische Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Jameson
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weiß, wann ich störe.”
    „Du glaubst nicht, dass die Zuneigung einseitig ist? Ach, was rede ich da!” Chantal lachte unsicher. „Was spielt es schon für eine Rolle? Ich habe keine Ahnung, wie ich die Sache angehen und was ich anstellen soll, obwohl ich mir wünsche …”
    Julia unterbrach sie. „Wieso stürzt du dich bei der Arbeit mit Begeisterung auf jede Herausforderung, versagst aber völlig, wenn es um Männer geht?”
    Chantal zögerte einen Moment, ehe sie sich zu einem ehrlichen Geständnis durchrang.
    „Es gibt keine schriftlichen Anweisungen und auch keine Kurse dafür.”
    „Quade würde dir die Meisterklasse bieten.”
    Geschickte Hände und Lippen, dazu Geduld und Erfahrung … Chantal lief bei der Vorstellung des Unterrichts ein prickelnder Schauer über den Rücken.
    „Angst?” fragte Julia mitfühlend. Offenbar hatte sie die Reaktion ihrer Schwester falsch verstanden.
    „Ich habe keine …”
    „Ja, ja, ich weiß, du zeigst zumindest nie Angst. Und du holst dir für gewöhnlich, was du haben willst.”
    „In diesem Fall ist es anders. Quade ist schwierig.”
    „Seit wann erwartest du, dass eine Herausforderung einfach zu bewältigen ist?” fragte Julia.
    „Sie muss nicht einfach zu bewältigen, aber wenigstens zu schaffen sein. Ich möchte zumindest eine kleine Erfolgsaussicht haben.”
    „Bei dir geht es stets um Erfolg, nicht wahr?”
    „Ja, das ist richtig”, bestätigte Chantal. „Immer bin ich dir und Mitch hinterhergejagt, habe versucht, mit euch mitzuhalten, und wollte wenigstens etwas Aufmerksamkeit von unseren Eltern bekommen. Und als ich irgendwann gemerkt habe, wie ich ihre Zuneigung gewinnen kann, wurde das bei mir zur Gewohnheit.”
    „Dann achte darauf, dass es keine Gewohnheit wird, die du nicht mehr ablegen kannst”, warnte ihre Schwester. „Du verbringst viel zu viel Zeit mit der Arbeit.”
    „Ich liebe meine Arbeit, weil sie das Einzige ist, was ich wirklich gut mache.”
    „Unfug! Du machst alles gut. Was ist denn mit Kochen und Blumenarrangieren und …”
    „Darin habe ich Kurse genommen und geübt. Ich habe dafür gesorgt, dass ich es gut mache. Aber bei der Arbeit muss ich mich nicht anstrengen. Das ist für mich keine Mühe, sondern Vergnügen, verstehst du?” Um ihrer Schwester endlich zu entkommen, stand Chantal auf. „Ich mache jetzt Kaffee. Was möchtest du dazu?”
    Sekundenlang sah Julia so störrisch drein, als wollte sie weiter auf der Unsicherheit ihrer Schwester herumreiten und gegen ihre Arbeit sprechen. Letztlich verzichtete sie jedoch darauf und widmete sich den Köstlichkeiten, die sich nach einem Abendessen boten. „Hast du Kuchen im Haus? Am liebsten wäre mir etwas mit Schokolade. In deinen Schränken findet man immer so leckere Sachen.”
    „Du meinst vermutlich schädliche Sachen.”
    Julia winkte bloß ab. „Deine Sucht nach ungesundem Essen ist eine deiner wenigen positiven Eigenschaften, die ich voll unterstütze. Die darfst du nie verlieren.”
    Chantal hätte besser nicht gefragt, konnte jedoch nicht widerstehen. „Habe ich denn noch andere positive Eigenschaften?”
    „Aber sicher. Zum Beispiel bist du überhaupt nicht eitel. Du hast keine Ahnung, wie fantastisch du aussehen könntest, würdest du dich etwas mehr bemühen.” Damit entlockte Julia ihrer Schwester einen tiefen Seufzer. „Das Wichtigste aber ist, dass du alles für deine Familie tun würdest. Ich weiß das, und das Gleiche gilt auch für Mitch.”
    Das konnte Chantal nicht abstreiten. „Danke.”
    „Gern geschehen. Wie sieht es also mit Kuchen aus?”
    Kopfschüttelnd ging Chantal zur Küche, blieb aber stehen, als ihr etwas einfiel. „Was wir gerade besprochen haben, bleibt doch unter uns.”
    „Selbstverständlich”, beteuerte Julia lächelnd. „Wir haben schon lange nicht mehr so offen miteinander geredet, nicht wahr? Das sollten wir öfters machen.”
    Chantal war so gerührt, dass sie bloß nickte.
    „Ach ja, noch etwas”, fuhr Julia fort. „Meiner Meinung nach ist es höchste Zeit, dass du eine wirkliche Herausforderung annimmst, selbst wenn dir das Angst einjagt. Nein”, wehrte sie hastig ab, „du sagst jetzt nichts. Denk einfach darüber nach, ja?”
    „Noch Kaffee?” fragte Chantal und stand wieder auf, ganz die vorbildliche Gastgeberin.
    Der leicht heisere Klang ihrer Stimme und der Blick aus ihren dunklen Augen berührten Quade, und er wünschte, er wäre mit Chantal allein.
    Sobald das Geschirr weggeräumt und der Kaffee

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