Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführerische Unschuld

Verführerische Unschuld

Titel: Verführerische Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Galitz
Vom Netzwerk:
während sie sich in den Beifahrersitz sinken ließ und die Wange an die kühle Fensterscheibe lehnte. Die ist ein böser Traum.
    “Was hast du deiner Mutter gesagt?”
    “Nicht viel”, sagte Caitlyn seufzend. “Ich hatte gehofft, du könntest mir morgen dabei helfen, es ihr zu erklären.”
    Grant nahm ihre Hand in seine und runzelte besorgt die Stirn, als er fühlte, dass sie eiskalt war.
    “Lass uns schnell ins Motel fahren”, sagte er entschlossen.
    Er spürte, wie sie am ganzen Körper zitterte, und wusste, dass sie Angst davor hatte, allein mit ihm in einem Zimmer zu sein. Doch statt sie zu beruhigen, ließ Grant den Motor an und konzentrierte sich auf den Verkehr.
    Während der ganzen Fahrt sagten sie kein Wort. Als sie auf dem Parkplatz eines netten kleinen Motels anhielten, schlug Caitlyns Herz schneller. Die Vorstellung, dass sie sich gleich als Mr. und Mrs. Grant Davis eintragen würden, weckte eine Sehnsucht in ihr, die jeden Gedanken an den dringend nötigen Schlaf verdrängte. Und trotzdem hoffte sie, dass Grant noch nicht die Bedingungen dieser Scheinehe vergessen hatte.
    Es fiel ihr unendlich schwer, gelassen zu bleiben, als Grant von der Rezeption zurückkam, einen Schlüssel in der Hand. Sie starrte Grant erschrocken an.
    “Ich dachte, wir würden in getrennten Zimmern schlafen”, protestierte sie. Eine verräterische Röte überzog ihre Wangen.
    Grants Blick war kühl. “Du hast nichts von mir zu befürchten”, versicherte er ihr in spöttischem Ton. “Ich habe in letzter Zeit so oft auf Sofas und harten Bänken schlafen müssen, dass der Gedanke, mich allein auf einem Bett ausstrecken zu können, fast so attraktiv ist wie der, es mit meiner süßen Braut zu teilen. Das Zimmer hat zwei Betten, und die Wahrheit ist, dass ich ganz einfach schlafen will.”
    Caitlyn war nicht sicher, ob sie Erleichterung oder Enttäuschung empfand. “Ich wollte nicht andeuten, dass du irgendetwas versuchen würdest …”
    “Missversteh mich nicht”, fügte er mit einer Intensität hinzu, die Caitlyns Herz heftiger schlagen ließ. “Ich werde dich nicht anlügen, Caitlyn. Ich will dich, aber ich gehöre nicht zu den Männern gehöre, die sich einer Frau aufdrängen – unter welchen Umständen auch immer.”
    “Das Zimmer ist also nur Vorspiegelung falscher Tatsachen? Genau wie unsere Heirat?”
    “Es sei denn, du möchtest mehr daraus machen.”
    Seine Worte trafen sie wie ein Schlag. Der Ausdruck in seinen Augen war unmissverständlich. Caitlyn hatte Angst, dass er sie auslachen würde, wenn er erfuhr, dass sie noch Jungfrau und vollkommen unerfahren war, und presste nervös die Lippen zusammen. Die unbeholfenen Annäherungsversuche ihrer früheren Freunde hatten sie eher abgeschreckt als erregt und dazu geführt, dass sie sich schnell wieder zurückzog. Und meistens hatte sie sich dann anhören müssen, dass sie kalt, frigide und verschroben war. Die Erinnerung daran tat immer noch weh.
    Wenn sie nun alle recht gehabt hatten?
    “Du musst mich nicht so erschrocken ansehen, als ob ich dich zu deiner Hinrichtung führen will”, bemerkte Grant leichthin, öffnete die Tür des Aufzugs und machte Caitlyn ein Zeichen, ihm voranzugehen.
    Sie verschränkte nervös die Hände, als sich die Tür wieder schloss. Instinktiv zog sie sich zur entferntesten Ecke des Aufzugs zurück und konzentrierte sich auf die Nummern der Stockwerke, die nacheinander über der Tür aufleuchteten.
    Sie hatten kein Gepäck, nur einige Sachen, die Grant eingekauft hatte, während Caitlyn mit ihrer Mutter sprach. Das Motelzimmer war in jeder Hinsicht zufriedenstellend. Es wurde von den beiden Doppelbetten dominiert und enthielt ansonsten nur wenige Möbel. Caitlyn blickte in die Tüte, die Grant mitgebracht hatte, und sah eine Packung Plastikrasierer, Rasierschaum, zwei Zahnbürsten und Zahncreme, eine Bürste, einen Kamm und sogar eine kleine Kosmetiktasche. Sie war zutiefst gerührt von Grants freundlicher Geste.
    Wer war diese verwirrt aussehende Frau, so blass und erschrocken, die ihr da aus dem Spiegel entgegensah? Caitlyn hätte sich fast nicht wiedererkannt. So sah sicher keine glückliche Braut aus.
    Sie rief Grant zu, dass sie vor dem Zubettgehen noch unter die Dusche gehen wollte, und hörte ihn antworten: “Bist du sicher, dass ich dir nicht Gesellschaft leisten soll?”
    “Ganz sicher”, erwiderte sie so entschieden, dass man ihrer Stimme nicht anhörte, wie groß die Versuchung tatsächlich für sie war, ihn zu

Weitere Kostenlose Bücher