Verfuehrt von einem Highlander
Jetzt würde Patrick dafür sorgen, dass Tristan nicht mehr in Isobels Nähe kam.
»Miss Fergusson.«
Sie blieb stehen, wandte sich langsam um und sah ihn an.
»Habt Ihr nicht ein Mittel gegen die Schmerzen? Vielleicht solltet Ihr einen Eurer Brüder auffordern, mir wieder einen Schlag auf den Kopf zu verpassen, damit ich das Bewusstsein verliere?«
Sie ging zu ihm; die Falten auf ihrer Stirn zeugten von tiefer Besorgnis. »Ist es so schlimm?«
»Aye.« Er dämpfte seine Stimme, als sie näher kam, um zu fühlen, ob er Fieber hatte. »Wenn ich Euch nicht wiedersehen kann, bis es mir gut genug geht, von hier wieder zu verschwinden, würde ich meine Genesung lieber verschlafen.«
»O Gott!«, erwiderte sie gedehnt und zog sich von ihm zurück. »Gebt Ihr denn niemals auf?«
Er lächelte und brachte damit tausend Schmetterlinge in ihrem Bauch zum Flattern.
»Ich werde ihm einen Trank zubereiten«, sagte Isobel, als sie an Patrick vorbeiging, der an der Tür auf sie gewartet hatte.
»Cam wird ihn ihm bringen«, erklärte Patrick.
» Ich werde ihn ihm bringen«, stellte Isobel fest und beendete die Diskussion.
Tristan erfreute sich noch einen Moment am Anblick ihrer sich wiegenden Hüften, als sie den Gang hinunterging. »Fergusson«, rief er laut, als Patrick sich anschickte, die Tür zu schließen. »Können wir darüber reden, meinen Arm loszubinden?«
Die Tür knallte zu.
Hölle.
Kapitel 15
W as hältst du von ihm?«
Isobel blieb auf ihrem Rückweg in die Küche stehen und betrachtete, was von Tristans Elixier übrig geblieben war. Sie hatte nicht erwartet, dass Patrick ihr diese Frage über ihren Gast stellen würde. Sie war davon ausgegangen, dass er ganz genau wusste, was sie von ihm hielt.
»Er ist ein MacGregor.« Sie schaute zu ihrem Bruder, der bei seiner Arbeit, den Herd zu reinigen, innehielt. »Was ich von ihm halte, würde die Wände um uns zum Einsturz bringen, würde ich es laut aussprechen.«
Patrick lehnte sich auf den Stiel seiner Schaufel, sein Gesicht wirkte im Dämmerlicht unergründlich. »Wie schaffst du es, dir stets vor Augen zu halten, wer er ist? Es ist es ihm fast gelungen, mich das vergessen zu lassen – wenn auch nur für einen kurzen Moment.«
Isobel spürte, wie sich ihr Rücken anspannte. Immer logisch denkend, ordnete Patrick die Dinge in seinem Kopf mit der Genauigkeit eines erfahrenen Kriegers und nannte sie dann beim Namen. Sie musste ständig auf der Hut sein, um es mit ihm aufnehmen zu können.
»Du würdest besser daran tun, es nicht zu vergessen. Jetzt lass den Herd und wasch dich fürs Abendessen!« Sie wandte sich zum Gehen, doch er hielt sie erneut auf.
»Es ist doch eine ganz einfache Frage, Bel. Willst du sie nicht beantworten?«
Sie hatte jetzt keine Wahl mehr, es sei denn, er sollte denke, sie würde etwas verbergen. »Vielleicht bin ich stärker als du«, sagte sie mit einem kleinen Schulterzucken und setzte ihren Weg zur Küche fort.
»In diesem Fall«, entgegnete er bedeutungsvoll, »lass uns beten, dass du es bist!«
Sie betete, in der Tat. Oh, und wie sehr sie betete! Doch jedes Mal, wenn sie in Tristans Nähe war, fürchtete sie, sie könnte ihm das Lächeln schenken, auf das er aus war. Sie war sich nicht sicher, welche seiner vielen Waffen er am besten führte. Das schurkische Aufblitzen seines Grübchens, das ihren Magen zum Flattern brachte, oder die Sinfonie von Worten, die über seine Lippen perlte und die das Herz jeder leichtgläubigen Frau zum Tanzen bringen konnte.
Ihr Atem stockte, denn sie musste daran denken, was er sie gefragt hatte, als sie ihm die Medizin gegeben hatte.
»Seid Ihr froh, mich zu sehen, Isobel?«
»Froh, Euch am Leben zu sehen. Ihr seid ein Narr hierherzukommen, nur um mir über Alex zu berichten. Obwohl ich vermute, es ist ein ganz anderer Grund, der Euch hergeführt hat.«
»Dann seid Ihr nicht nur bezaubernd, sondern auch sehr klug.«
Sein langsames, sinnliches Lächeln entzündete ein Feuer tief in ihrem Bauch, das seine Glut in ihrem Körper ausbreitete und ihre Wangen rötete. Hätte sie nicht die vergangenen zehn Jahre damit verbracht, seine Sippe zu hassen, oder würde sie nicht glauben, dass er sie einfach zu einer seiner Eroberungen machen wollte, könnte sie fast in die Versuchung geraten, sein Katz-und-Maus-Spiel mitzuspielen. Sie würde große Freude daran haben, ihn bei ihrer Zurückweisung zappeln zu sehen. Aber sie kannte das wahre Motiv hinter seinen blumigen Worten. Und er war von seinem
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