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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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verächtlich gewesen.
    Weder Charlie noch James hätten die geringste Chance gehabt, bei ihr Fortschritte zu machen; der Gedanke, dass sie auf ihre geübten Schmeicheleien eingehen würde, wäre ihm nie in den Sinn gekommen.
    Die ganzen Gänge hindurch verfolgte er verstohlen, was sie tat; einmal merkte er, dass Lady Osbaldestones Blick auf ihm ruhte, worauf er vorsichtiger wurde. Aber seine Augen schienen einen eigenen Willen zu haben; er konnte nichts von der Unterhaltung hören, aber wie Portia lächelte, die aufgeweckten, interessierten Blicke, die sie James und Charlie zuwarf, übten einen seltsamen Zwang auf ihn aus.
    Was, zum Teufel, hatte sie vor?
    Was wollte sie erfahren?
    Und noch wichtiger war die Frage: Hatte sie eine Ahnung, was in James’ und Charlies Köpfen vorging?
    Er wusste es. Es störte ihn mehr, als er zugeben wollte, mehr, als dass er weiter darüber nachdenken wollte.
    Lady O. wandte den Kopf zu ihm um. Er beugte sich vor und bemerkte zu Lucy: »Haben Sie gehört, was für morgen geplant ist?«
    Er zügelte seine Ungeduld; es war sein Glück, dass Lucy ebenso dringend wie er zum Ballsaal wollte. In dem Augenblick, in dem sich Lady Glossup erhob und sie in die Richtung führte, bot er Lucy seinen Arm, überließ es Drusilla, mit Mr. Archer zu gehen.
    Da sie näher an den Türen gesessen hatten, war Portia an Charlies Arm ein Stück vor ihnen. In der Eingangshalle mussten sie um die Ballgäste aus der Umgebung herumgehen, die einzutreffen begonnen hatten. Die Hausgäste konnten sich direkt in den Ballsaal begeben. Es war klar an dem Gedränge in der Halle zu erkennen, dass der Ball gut besucht sein würde. Simon führte Lucy rasch durch die Menschen, wollte so schnell wie möglich Portia einholen, ehe die Menge sie verschluckte.
    Als sie den Saal betraten, sahen sie James direkt vor sich, wie er die Anwesenden musterte, sich unter ihnen umsah.
    Simon wusste ganz genau, dass er nach Portia Ausschau hielt. Mit Lucy an seinem Arm blieb er stehen.
    Kitty stellte sich neben James; sie war da, ehe er es gemerkt hatte. Sie legte ihm eine Hand vertraulich auf den Arm, trat noch etwas näher - zu nah. James machte einen Schritt zur Seite, aber sie folgte ihm; er war gezwungen zuzulassen, dass sie sich an ihn lehnte. Ihr Lächeln war verführerisch; sie sprach leise zu ihm.
    Sie war eine kleine Frau; um sie zu verstehen, musste James den Kopf senken, sodass sie beide ein Bild abgaben, das auf eine Beziehung hindeutete, die über die von Schwager und Schwägerin hinausging.
    Neben sich merkte Simon, wie Lucy sich versteifte.
    James richtete sich auf, hob den Kopf; ein Gesichtausdruck, der an Panik grenzte, glitt über seine Züge. Er sah Simon; seine Augen weiteten sich.
    Kein Freund konnte eine solche Bitte ignorieren.
    Simon tätschelte Lucy die Hand. »Lassen Sie uns mit James sprechen.«
    Aus dem Augenwinkel sah er, dass Lucy ihren Kopf hob. Entschlossen ging sie mit ihm.
    Kitty sah sie kommen; sie machte einen Schritt nach hinten, sodass ihr Körper James nicht mehr berührte.
    »Meine liebe Kitty!« Lucy begann, ehe sie stehen geblieben waren; alle Damen waren inzwischen per Du. »Du musst entzückt sein, so gut läuft es. Hast du mit so vielen Gästen gerechnet?«
    Kitty brauchte einen Moment, um sich umzustellen, dann lächelte sie. »Allerdings. Es ist alles ganz wunderbar.«
    »Ich bin überrascht, dass du nicht bei deiner Schwiegermutter stehst, um die Neuankömmlinge zu begrüßen.«
    Simon biss sich auf die Lippe, spendete Lucy insgeheim Beifall für ihren Einfall. Ihre Augen hielt sie weit geöffnet, ihre Miene war unschuldsvoll, trotzdem hatte sie Kitty sauber ausmanövriert.
    Kittys Lächeln wurde spröde. »Lady Glossup benötigt meine Unterstützung nicht. Außerdem« - sie richtete ihren Blick auf James - »ist dies der beste Augenblick, um Vorsorge dafür zu treffen, dass man den Abend nach Kräften genießen kann.«
    »Ich glaube, das hatte auch ein gewisser Herr im Sinn«, log Simon ohne Gewissensbisse. »Er hat nach dir gefragt, als wir vorüberkamen - dunkle Haare, jemand aus der Stadt.«
    »Oh?« Kitty war sogleich abgelenkt. »Kanntest du ihn?«
    »Nein, seinen Namen nicht.« Simon schaute zur Tür, durch die immer mehr Gäste strömten. »Kann ihn jetzt gerade nicht entdecken - vielleicht solltest du besser ein wenig in die Richtung schlendern und sehen, ob du ihn triffst.«
    Kitty zögerte nur einen Moment, dann lächelte sie - mutwillig - zu James auf. »Du versprichst mir

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