Verführung auf Burg Kells (German Edition)
Schande!“ kreischte sie. „Uns heimlich zu beobachten!“
„Und von diesem Augenblick an wollte ich dich haben. Heirate mich, bezaubernde Meg. Bitte werde meine Frau.“
„Nein, niemals, Sir! Ich hatte Recht. Ihr Männer denkt nur an das Eine. Ihr habt unsere Intimsphäre verletzt, ohne unsere Erlaubnis. Das war schändlich, Sir.“
Was sie ihm sonst noch vorwerfen wollte über Ehrlosigkeit und Demütigung blieb ihr im Halse stecken und verschwamm im Nebel, als sein Mund ihre Kehle berührte, weiter wanderte und eine heiße Spur hinterließ, bis er ihre Lippen fand und sie alles vergessen ließ. In Meg vollzog sich ein Wandel, auf den sie keinen Einfluss hatte, während er ihr mit geschickten Fingern das Kleid von den Schultern streifte und ihre Brüste entblößte, die Hand um ihre pralle Fülle wölbte und ihre rosigen Brustknospen sich unter der Berührung seiner Zunge reckten. Er hob den Kopf und blickte in ihre dunkel verhangenen Augen. „Du wirst mich heiraten, Meg“, raunte er, „und wir werden viele, viele Kinder mit fuchsroten Haaren zeugen. Nein, nicht hier, noch nicht, aber bald. Du gehörst mir, kleine Hexe, und vergiss, was du glaubst, über Männergedanken zu wissen. Du gehörst mir seit dem Augenblick, als ich dich dort unten im Teich gesehen habe, und nun gehst du folgsam wie ein Lamm mit mir zur Burg zurück und wirst dich nie wieder mit mir zanken. Hast du mich verstanden?“
Sie nickte. „Und der Maulkorb …? Ihr zwingt mich also doch nicht …?“
„Nein. Ich sage dem Schmied, er soll aufhören, daran zu arbeiten. Einverstanden?“
„Ja. Ich wollte nie … es tut mir Leid … ich war nur …“
„Ich weiß. Willst du bleiben, oder ruft dich die Pflicht?“
„Können wir noch eine Weile bleiben, nur so?“ Sie kuschelte sich an ihn und leistete diesmal keinen Widerstand, als seine Hand jedes nackte Fleckchen Haut zärtlich liebkoste, während das Plätschern des Wasserfalls ihre wohligen Seufzer begleitete.
Hätte jemand Hugh of Leyland prophezeit, er müsse sich zwei volle Wochen bemühen, um eine Frau gefügig zu machen, hätte er verächtlich gelacht, denn so etwas war ihm noch nie widerfahren. Doch nun musste er über sich selbst lachen, denn er war über beide Ohren verliebt, und es würde ihn noch einige Überredungskunst kosten, diese eigenwillige Frau davon zu überzeugen, dass es ihm mit der Heirat ernst war. Nicht nur das, es lag auch noch ein hartes Stück Arbeit vor ihm, Alex davon zu überzeugen, dass es ihm ernst damit war, den Dienst beim König zu quittieren, da Hugh sein Glück nicht aufs Spiel setzen wollte, wie Alex es einst getan hatte.
11. KAPITEL
Zum ersten Mal seit vielen Jahren passierte Ebony den mächtigen römischen Schutzwall, der sich vom Solway-Busen quer durch das Land bis nach Newcastle-upon-Tyne an der Ostküste erstreckte, und betrat wieder englischen Boden. Das Kloster Lanercost, einen Steinwurf vom Hadrianwall gelegen, war nur einen halben Tagesritt von Gretna entfernt. Aber ein zeitiger Aufbruch war nicht möglich gewesen, und als die Reisegesellschaft losritt, diesmal als Edelmann mit seiner Dame und Gefolge aus Dienerschaft und Bewaffneten, stand die Sonne bereits hoch am Himmel.
Dank der gemeinsamen Bemühungen von Selena, Christina und Helen hatte sich an Ebony eine wundersame Verwandlung vollzogen; ihre Erscheinung zog die Blicke der Männer magisch an. Ihr frisch gewaschenes, zu einem geflochtenen Knoten hochgestecktes Haar schmückte ein feines Netz aus Silberfäden, bestickt mit goldenen Perlen. Ein schmales Stirnband ersetzte den Schleier, da die Mädchen darauf bestanden hatten, sie müsse ihren schlanken Hals zeigen. Ebony ließ alle Prozeduren geduldig über sich ergehen, gestattete sogar einen Hauch Rouge auf den Lippen und lächelte ihrem Bild im silbernen Spiegel anerkennend zu. Die Mönche von Lanercost würden beim Anblick der schönen Edeldame eine Menge zu beichten haben, hatten ihr die Springfield Töchter kichernd versichert.
Die Mönche würden nicht die Einzigen sein, die Buße tun würden. Alex aber hatte sein aufrichtiges Bedauern über seine Unbeholfenheit am Abend zuvor bereits zum Ausdruck gebracht. Die einzige Entschuldigung, die er vorbringen könne, bestehe darin, dass er halb wahnsinnig sei vor Liebe und Verlangen nach ihr, hatte er ihr reumütig gestanden und sie wegen seiner soldatischen Raubeinigkeit um Verzeihung gebeten und gesagt, er habe offenbar im unsteten Soldatenleben seine ritterlichen
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