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Verfuehrung im Palazzo des Prinzen

Verfuehrung im Palazzo des Prinzen

Titel: Verfuehrung im Palazzo des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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tatsächlich nichts, und ihr Traum würde sich nie erfüllen. Ob sie auf Allegra hören und sich besser einen anständigen Job suchen sollte?
    Schau mir ins Gesicht, das, was du siehst, das bin ich nicht … Sieh ganz tief in mich hinein, was du jetzt siehst, will sich befrei’n …
    Der Song ließ sie einfach nicht los. Entschlossen setzte Izzy sich auf und wischte mit dem Handrücken die Tränen von den Wangen, wütend auf sich selbst, dass sie so pathetisch und weinerlich war. Wenn sie jetzt aufgab, würde sie unter Garantie nichts erreichen. Dabei gab es genügend Beispiele von Menschen, die etliche Male gestrauchelt waren und schließlich doch noch Erfolg gehabt hatten. Einfach nur, weil sie nicht gleich beim ersten … oder hundertsten Mal eingeknickt waren.
    Trostbedürftig wie sie war, zückte Izzy ihr Handy und überlegte ernsthaft, ihre Mutter anzurufen. Doch wie sollte das helfen, wenn man nicht Mum sagen durfte, sondern sie Chantelle nennen musste. Allegra war auch keine Option, der hatte sie schon genügend Kummer bereitet, ganz davon abgesehen, dass es ihr ohnehin verboten war, ihr Handy zu benutzen, wie Izzy sich plötzlich erinnerte.
    Auf einmal war sie wieder das kleine Kind, das hinfiel und der Mutter weinend und voller Verzweiflung die Ärmchen entgegenstreckte. Einer Mutter, die sich nicht von der Stelle rührte, sondern sie nur ungeduldig anfuhr: „Wenn ich dich jetzt hochnehme, wirst du nie lernen, dir selbst zu helfen. Hör auf zu weinen und steh auf!“
    Wenigstens einmal wäre es nett, jemanden zu treffen, der ihr eine helfende Hand reichte. Oder einfach nur zuhörte. Doch wenn selbst ihre Familie sie nicht verstand …
    Dabei hatte sie gar keine Wahl. Sie musste einfach singen, immer schon. Seit sie denken konnte, hatte sie den Kopf voller Wörter und Töne, die ihr Eigenleben führten. Es war unmöglich, sie zu ignorieren.
    Es hatte Chantelle fast in den Wahnsinn getrieben, dass ihre kleine Tochter sang, wo sie ging und stand. Doch von allen Zurückweisungen, die Izzy in ihrem Leben hatte hinnehmen müssen, war Matteos totale Missachtung ihres Talents der schmerzhafteste Schlag. Aber vielleicht empfand sie es auch nur so, weil er es war.
    Entnervt schwang sie die Beine vom Bett und ging ins Bad. Dort wischte sie sich das fleckige Make-up aus dem Gesicht, begutachtete kritisch ihre blassen Wangen und die geröteten Augen. So sah ganz sicher keine erfolgreiche Sängerin aus!
    Immer noch konnte sie es kaum fassen, dass der Prinz ein voll eingerichtetes Tonstudio auf seinem Grund und Boden stehen hatte. Wenn er wollte, könnte er bei Tag und Nacht dort reinmarschieren und Schlagzeug, Gitarre oder Piano spielen …
    Das Klavier war fantastisch. Izzys Finger juckten vor Verlangen, die Elfenbeintasten zu berühren. Wie magisch angezogen trat sie ans Fenster und schaute in Richtung des weißen Gebäudes. Das Objekt ihrer Begierde stand sogar in einem Vorraum, sodass sie das Studio mit den teuren Geräten gar nicht betreten müsste …
    Izzy spürte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. Und plötzlich weitete sich ihr Mund zu einem breiten Lächeln. Ob dem Prinzen überhaupt bewusst war, dass er vergessen hatte, das Studio abzuschließen, als er ihr nach ihrem stürmischen Abgang auf dem Fuß gefolgt war?
    Matteo lag lang ausgestreckt auf dem breiten Ledersofa in seinem Büro und hörte sich den letzten Titel an. Beurteilte er ihn vielleicht zu kritisch? Der Song war gar nicht so schlecht. Nichts Spektakuläres, aber auch keine Katastrophe.
    Mit einem Fluch griff er nach der Bierflasche, die auf dem Tisch neben ihm stand. Er wollte keinen Song, der nicht schlecht war. Er sollte emotional, herzerweichend und wundervoll sein. Eine Melodie, die irgendwann die ganze Welt summte, und Worte, die sich ins Gedächtnis der Hörer einbrannten. Er wollte Herzen berühren …
    Herzen berühren? Wem versuchst du, etwas vorzumachen? Etwa dir selbst?
    Der Song sollte Geld einbringen, viel Geld!
    Er musste so verdammt gut sein, dass ihn jeder runterladen wollte. Die Musikwebseiten sollten zusammenbrechen unter dem Ansturm der Downloads. Doch nichts, was er bisher gehört hatte, kam dafür infrage. Und langsam lief ihnen die Zeit weg. Matteo zog sein Handy hervor und tippte eine schnelle Mail.
    Zu allem Überfluss musste er sich neben diesen Sorgen auch noch um Izzy Jackson kümmern! Wie angekündigt, war sie nicht bei Tisch erschienen, und Matteo wurde von seinen anderen Dinnergästen derart in Anspruch

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