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Verfuehrung im Walzertakt

Verfuehrung im Walzertakt

Titel: Verfuehrung im Walzertakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Styles
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sich vorher genauer zu informieren. Vor seinem Tod hat er keine Vorkehrungen für unsere Versorgung getroffen.“
    „Nun sind Sie wohlhabend. Oder irrt sich Lady Bolt auch darin?“
    „Mein Vermögen habe ich mir selbst erwirtschaftet, Miss Clare. In dieser Hinsicht erwies ich mich geschickter als mein Vater und mein Bruder. Nur den Titel übernahm ich von meinen Vorfahren. Das ist ein Unterschied.“
    „Halt! Halt!“ Unvermittelt rannte ein junges Mädchen wild mit den Armen wedelnd auf die Straße.
    Heftig zog Brett die Zügel an und brachte die Karriole sicher zum Stehen.
    „Jenny Satterwaite, was soll denn dieser Unfug?“, fragte Diana.
    „Es geht um meine Mama. Sie steckt in der Treppe fest. Ich und Jimmy haben gezogen und gezogen, aber sie rührt sich nicht vom Fleck.“
    „Wie ist das nur geschehen?“
    „Die Stufen sind lose, weil sie niemand repariert hat. Wir wollten den neuen Lord fragen, wenn er kommt. Meine Mama sagt, er wird’s richten.“
    Beklommen saß Diana auf ihrem Sitz, wagte es nicht, Brett anzuschauen. Sie würde es nicht ertragen, wenn er das Mädchen zurückwies.
    „Hier ist er schon. Wenn er kann, wird er euch helfen.“ Brett sprang von der Karriole. „Kann jemand die Pferde halten?“
    Jenny nickte. „Das kann Jimmy machen. Er liebt Pferde.“
    Rufend rannte sie zurück zum Haus, während Diana ihrem Begleiter einen verblüfften Blick zuwarf.
    „Verzeihen Sie, Miss Clare, Ihre Heimkehr wird sich nun etwas verzögern. Gewiss stimmen Sie mit mir überein, dass die Notlage dieser Frau Vorrang hat.“
    Ein schmächtiger Junge kam aus dem Haus gelaufen. Beim Anblick der Pferde weiteten sich seine Augen erfreut. „Also hat die Jenny mich doch nicht veräppelt.“
    „Ich gebe dir einen Penny, wenn du die Pferde hältst. Aber du musst mit festem Griff zupacken. Lasse nicht zu, dass sie sich von der Stelle rühren.“
    „Wird gemacht, Sir.“
    Brett streckte die Hand nach Diana aus. „Gut, dann kümmern wir uns nun um die missliche Lage dieser Frau.“
    Ein Stöhnen begrüßte sie beim Betreten des Cottages. Mrs. Satterwaite stand tatsächlich mit schmerzverzerrtem Gesicht inmitten der geborstenen Stufen gefangen.
    Ohne Zögern ging Brett zu ihr hinüber und hob sie mit starkem Griff aus dem Loch in der Treppe, deren morsches Holz dabei weiter zerbarst.
    „Vielen Dank, Mylord.“ Mrs. Satterwaite lächelte erschöpft. „Ich hätt nich gewusst, wie ich das hätt aushalten sollen, bis da nebenan einer von der Arbeit heimgekommen wär.“
    „Würden Sie das bitte halten.“ Brett zog seinen Gehrock aus und reichte ihn Diana. Ihre Finger schlossen sich um den warmen Stoff und drückten ihn an sich. „Ich denke, ich kann das notdürftig richten. Dürfte ich um Bretter, Nägel und einen Hammer bitten, Miss Jenny Satterwaite.“
    Das Mädchen rannte davon und kam bald darauf mit dem Gewünschten zurück. Diana sah Lord Coltonby die Bretter über die morschen Stellen nageln. Danach überprüfte er auch die anderen Stufen. „Nicht vollkommen, aber für den Augenblick wird es wohl genügen. Ich werde morgen Arbeiter schicken, um die Treppe ordentlich zu reparieren.“
    „Ja, Mylord.“ Mrs. Satterwaites Augen wurden groß. „Vielen Dank, Mylord.“
    „Alle notwendigen Reparaturen werden veranlasst werden, denn ich habe die Absicht, mich um meine Pächter zu kümmern.“ Die Worte hallten in dem kleinen Cottage. Diana war sich sicher gewesen, er mache nur leere Worte, nun indes konnte sie sehen, dass er es aufrichtig meinte. Er sorgte sich tatsächlich um diese Menschen. „Ich nehme an, dagegen haben Sie nichts einzuwenden, Miss Clare.“
    Er nahm ihr den Gehrock aus den Fingern, und sie verließen das Haus. Kaum näherte sich Brett den Pferden, da begannen die Braunen auch schon, unruhig zu tänzeln. Doch Jimmy Satterwaite hielt die Zügel entschlossen fest, sodass sich die Karriole nicht vom Platz rührte.
    „Mein Pferdebursche hätte dies nicht besser machen können.“ Brett gab dem Jungen eine Münze. „Komm zu meinen Ställen. Für einen Jungen, der gut mit Pferden umgehen kann, habe ich immer Verwendung.“
    Diana sah dem Jungen nach, der freudestrahlend zum Cottage zurücklief, die Nachricht lauthals verkündend. „Sie entsprechen nicht meinen Erwartungen“, sagte sie.
    „Sie den meinen ebenfalls nicht“, erwiderte er leise, nachdem sie auf dem Sitz saßen und die Karriole sich wieder in Bewegung setzte. „Habe ich nun Ihre Erlaubnis? Darf ich Sie Miss Diana nennen,

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