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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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aufgeregt sein könnte, aber er sah ihre blitzenden Augen und ihre geröteten Wangen und erkannte, dass sie außer sich war vor Wut.
    „Du hättest mich aufhalten können, Violet. Du wolltest, dass ich mit dir schlafe. Das wirst du doch gewiss nicht leugnen.“
    Sie presste die Lippen nur noch fester zusammen. „Ich hatte Angst. Ich brauchte deine Fürsorge, deine Zuwendung, und deine … deine …“
    „Meine Liebe?“, schlug er vor, obwohl er wusste, dass sie an jenen Teil seines Körpers dachte, der jetzt gerade zum Leben erwachte.
    „Du hast mich ausgenutzt. Du wusstest, wie ich mich fühle. Du wusstest, dass ich unsere Ehe annullieren wollte.“
    Rule bewegte sich nicht. Aus ihrem Haar stieg der Duft von Veilchen auf und er unterdrückte einen Anflug von Verlangen, der unter den gegebenen Umständen kaum angebracht war. „Möglicherweise bist du mit dieser Absicht nach London gekommen. Meine Absicht war, dass wir verheiratet bleiben. Ich habe nie etwas anderes behauptet.“
    Sie stemmte die Hände in die schmale Taille und funkelte ihn an. „Du möchtest die Hälfte der Firma behalten. Das ist alles, wofür du dich je interessiert hast.“
    Rule schüttelte den Kopf. „Das stimmt nicht. Anfangs habe ich dich möglicherweise aus geschäftlichen Gründen geheiratet. Ehen werden oft aus anderen Gründen als aus Liebe geschlossen. In der vergangenen Nacht habe ich dich einfach nur begehrt. Und wenn du ehrlich bist, meine Liebe, dann wolltest du mich auch.“
    Sie streckte den Kopf. „Nach dem Feuer und nachdem ich nur knapp dem Tod entronnen bin, habe ich mich vielleicht verhalten, wie ich es nicht hätte tun sollen. Letzte Nacht habe ich dich vielleicht begehrt. Aber jetzt, am Morgen, möchte ich die Scheidung.“
    Rule sah sie erstaunt an. „Wie bitte?“
    „Du hast mich gehört. Du hast die Situation ausgenutzt. Du hast bekommen, was du haben wolltest. Dir gehört die Hälfte von Griffin. Jetzt gib mir, was ich haben will.“
    Es schnürte ihm die Brust zusammen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie so entschlossen war. Sie passten gut zusammen. Er hatte gehofft, dass sie das erkennen würde. Er schüttelte nur den Kopf.
    „Warum nicht?“
    „Weißt du, was erforderlich ist, um eine Scheidung durchzusetzen?“
    Sie lachte kalt. „Das weiß ich. Ich muss beweisen, dass ich verlassen wurde, dass du Ehebruch begangen hast oder grausam warst. Ich glaube, nach der letzten Nacht treffen inzwischen alle drei Gründe zu.“
    Er spürte einen Druck in seinem Magen. Er hatte nicht grausam sein wollen. Er hatte sie nur zu seiner Frau machen wollen. „Was die ersten beiden betrifft, so lagen besondere Umstände vor – und du wusstest das. Und ich glaube nicht, dass ich in der vergangenen Nacht in irgendeiner Weise grausam zu dir war. Wärest du bereit, die Wahrheit so weit zu dehnen?“
    Sie zuckte die Achseln. „Mir ist klar, dass dein Name dabei Schaden nehmen könnte, aber …“
    „Schaden nehmen? Mein Bruder ist ein Duke. Wir sind eine der ältesten Familien in ganz England. Noch nie wurde auch nur ein einziger Dewar geschieden.“
    „Daran hättest du letzte Nacht denken sollen.“
    Rule zwang sich zur Beherrschung. Er hatte vielleicht die Situation ausgenutzt, aber sie hatte gewollt, dass er mit ihr schlief, genau wie er es gesagt hatte.
    Er fuhr sich mit den Händen durchs Haar. „Vielleicht hast du in gewisser Weise recht. Vielleicht hätte ich mich in der letzten Nacht anders verhalten müssen. Aber du warst nicht die Einzige, die unter dem Feuer gelitten hat. In dem Inferno sind Menschen gestorben. Ich habe Glück, am Leben geblieben zu sein, ebenso wie du. Du bist meine Frau, Violet. Und ich brauche dich. Ich möchte mit dir schlafen. Ich sehe dich jetzt an, und ich möchte es wieder tun.“
    Sie errötete ein wenig.
    „Was in der letzten Nacht zwischen uns geschehen ist, war gut“, sagte er. „Sehr gut. Kannst du das nicht wenigstens zugeben?“
    Sie wandte sich ab. „Ich … ich kann mich kaum an die vergangene Nacht erinnern.“
    Aber an der Art, wie sie zusehends errötete, erkannte er, dass sie sich sehr wohl erinnerte, und dass diese Erinnerungen keineswegs unangenehm waren.
    Er sprach sanfter weiter. „Gib uns etwas mehr Zeit, Liebste. Nur darum bitte ich dich. Bleib noch ein wenig länger bei mir, sieh dir an, wie es sein könnte, meine Frau zu sein. Frage dich, ob du nicht vielleicht doch glücklich mit mir werden könntest.“
    Sie sah ihn aus ihren wachen grünen Augen

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