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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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unglückliche Ehe ihrer Eltern erlebt, die heftigen Auseinandersetzungen und die Einsamkeit, und sie wollte nichts dergleichen erleben.
    Für Violet waren eine Ehe und Kinder etwas, nach dem sie sich schon lange vor dem Tod ihres Vaters gesehnt hatte. Damals hatte sie in ihren Träumen einen Mann geheiratet, den sie liebte und der ihre Liebe erwiderte. Es war nicht nur Verlangen, das sie verband.
    Mit Jeffrey hätte sie vielleicht die Chance für eine solche Verbindung gehabt. Doch mittlerweile war sie sich gar nicht mehr sicher, ob Jeffreys Liebe ihr genügt hätte.
    Die Spiegelwände des Ballsaals funkelten in Kristall und Gold und spiegelten das Licht der Kerzenleuchter wider. Rules Bruder Reese und dessen Frau Elizabeth waren anwesend ebenso wie Tante Agatha, die Countess of Tavistock, die Violet erst vor wenigen Tagen kennengelernt hatte.
    Sie warf einen Blick auf die kleine Schar um sie herum. Lady Tavistock war silberhaarig und gebrechlich und hatte ein Gespräch mit Elizabeth begonnen, die in ihrem saphirblauen Kleid und den schimmernden schwarzen Locken sehr elegant wirkte. Caroline tanzte mit Lucas, und Rule war in ein Gespräch mit Charles Whitney vertieft.
    Die beiden Männer gingen zur Tür, die in den Gang hinausführte in Richtung Billardraum. Sie sprachen ein wenig lauter, als sie über einige Feinheiten des bevorstehenden Handels diskutierten, die noch nicht geklärt worden waren.
    Die Musik spielte jetzt einen schönen Wiener Walzer. Als Rule aus ihrem Blickfeld verschwand, wandte Violet ihre Aufmerksamkeit wieder Lucas und Caroline zu, die sich auf der Tanzfläche drehten. Ihr entging nicht, wie Lucas seine Frau in den Armen hielt, wie er ihr in die Augen sah. Sein Verlangen war kaum zu übersehen.
    Violet wünschte, Rule hätte sie um einen Tanz gebeten. In der Hoffnung, Rule könnte vielleicht zurückgekehrt sein, drehte sie sich herum, als sie die Schritte eines Mannes hörte. Doch stattdessen vernahm sie Jeffreys tiefe Stimme.
    „Ich muss mit dir reden, Violet. Es ist wichtig.“
    Sie wollte nicht mit ihm reden. Sie wollte vergessen, was sie einander einst bedeutet hatten. Aber sie konnte ihn nicht ignorieren. Sie hatte ihm schon genug Schmerz zugefügt.
    „Hier können wir nicht reden.“
    „Ich dachte, wir könnten auf die Terrasse hinausgehen.“
    Er sah sie aus seinen braunen Augen flehend an. Er war den ganzen Weg von Amerika hierhergekommen, um sie zu treffen. Es schnürte ihr die Kehle zusammen und ihr Herz schmerzte. Wie konnte sie seine einfache Bitte abschlagen?
    Sie sah sich im Ballsaal um. Rule war nicht da. Alle anderen waren beschäftigt. Sie nickte zum Zeichen ihres Einverständnisses und Jeffrey führte sie das kurze Stück zu den Flügeltüren hinaus auf die Terrasse.
    Die Nacht war klar, obwohl im fernen Mondlicht ein paar Wolken zu sehen waren, die einen späten Sturm versprachen. Unter den wenigen Wolken schimmerten Sterne über den Köpfen der Gäste, die vor das Haus getreten waren.
    Als sie an die Balustrade traten, drehte sie sich zu Jeffrey um. „Was gibt es, Jeffrey?“
    Goldhaarig und gut aussehend stand er im Schein der Fackeln, die den Rand des Gartens beleuchteten.
    „Ich kann nicht aufhören, an dich zu denken, Violet. Ich mache mir Sorgen um dich. Ich muss wissen, Liebste, ob du ihn liebst. Bist du glücklich?“
    Violet berührte sanft seinen Arm. „Oh Jeffrey, wenn es doch nur so einfach wäre!“
    Er nahm ihre Hand und hob sie an seine Lippen. „Es könnte so einfach sein. Wenn du nur ein Wort sagen würdest, könnten wir England zusammen verlassen. Wir könnten nach Boston zurückkehren und ein gemeinsames Leben beginnen.“
    „Du willst damit sagen, ich sollte die Scheidung verlangen.“
    „Das solltest du wohl, aber du solltest es diskret tun.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht, Jeffrey.“ Als sie das sagte, wusste sie plötzlich, dass die einzige Möglichkeit, ein glückliches Leben zu führen, nicht darin lag, sich von Rule scheiden zu lassen. Auch wenn sie überzeugt davon war, dass Rule sie nicht liebte. Früher oder später würde er ihrer überdrüssig werden.
    Wochenlang hatte sie versucht sich einzureden, dass sie ihn nicht liebte. Und nur weil es so war, dachte sie, konnte sie mit ihm verheiratet bleiben und trotzdem ihr Herz schützen. In diesem Augenblick, da sie in Jeffreys schönes Gesicht blickte, erkannte sie die ganze Wahrheit.
    Sie war mehr als nur verliebt in Rule, und wenn er ihrer überdrüssig wurde, würde

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