Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehrung in Gold

Verfuehrung in Gold

Titel: Verfuehrung in Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
Vom Netzwerk:
hatte er Angst vor dem, was er tun könnte, sollte sie durch diese Tür kommen. Dann trat sie auch schon ins Zimmer, und Harts Lethargie war wie weggeblasen.
    Der Alkohol verbrannte in der Hitze seiner Wut. Mühelos richtete er sich auf und schwankte nicht einmal. Emma sah ihn an, ohne jede Angst, und Hart fühlte, wie er lächeln musste. Sie sollte Angst haben. Sie sollte sogar außer sich sein vor Furcht.
    »Wen haben wir denn hier?« Er musterte sie. Ihr reizendes bernsteinfarbenes Kleid ließ ihre Haut in einem hellen Cremeton schimmern, drückte ihren Busen nach oben und gab ihr eine sehr schmale Taille. Nie hatte Hart sie schöner gesehen. »Ein närrisches Lamm.«
    »Und Sie sind der Löwe, nehme ich an?«
    »Oh ja, der bin ich.«
    Morton hatte die Tür hinter ihr geschlossen, doch sie blieb in deren Nähe stehen. Vor der dunklen Holzvertäfelung der Bibliothek schien sie von einer goldenen Aura umgeben. Ihr Haar nahm die Farbe des Kleides auf und bereicherte sie mit helleren Braunnuancen.
    Lady Denmore holte tief Luft, sodass sich ihr Kleid über der Brust spannte. »Man sagte mir, dass Sie nach mir gefragt haben, Durchlaucht.«
    »Und deshalb kommst du zu mir?«
    »Ja.«
    »Emma«, seufzte er gespielt verständnisvoll, »na, na. Da hast du eine unglaubliche Dummheit begangen.«
    Sie verschränkte die Arme. »Wie das? Ich dachte, Sie wollten mich für mein Betragen schelten.«
    Hart neigte den Kopf zur Seite und schritt auf sie zu, wobei sein Blut zu kochen begann. »Das hast du angenommen?« Sie versteifte sich. »Dass ich dich schelten will? Wie überaus naiv, Emma. Ich bin nicht dein Vormund, der dir Weisheit und Rat erteilt, oder dein Vater. Ich will dich nicht zurechtweisen, Emma.«
    Er blieb einen Schritt vor ihr stehen und beobachtete, wie ihre Atmung schneller und flacher wurde. »Ich möchte …« Ihr Blick folgte seiner Hand, als er sie anhob, um mit einem Finger über ihr Schlüsselbein zu gleiten. »Ich möchte dich bestrafen.«
    Sie rang nach Luft. »Ich habe nichts getan … und du hast kein Recht.«
    »Ach, meine Süße.« Er malte den Rand des Dekolletés mit dem Finger nach. »Hätte ich kein Recht, wärst du nicht hier.«
    Sie schüttelte den Kopf, trat einen Schritt zurück und hob ihre Hände, um ihn abzuwehren. »Du bist betrunken.«
    »Warum hast du das getan?«
    Vor lauter Schreck ließ sie die Hände sinken. »Was?«
    »Warum hast du für ihn die Hure gespielt?«
    »Ich …« Wieder schüttelte sie den Kopf, und aller Trotz wich aus ihren Zügen. »Ich wusste, dass ich gewinnen konnte.«
    »Nein, so gut war dein Blatt nicht. Jeder Dreier hätte deine Karten geschlagen. Oh ja, man hat es mir in allen Einzelheiten berichtet. Also, warum hast du es riskiert?«
    »Ich weiß es nicht. Es war ein dummer Impuls. Ein Fehler.«
    »Ein Fehler. Ein Fehler, wie eine falsche Abbiegung auf dem Weg zum Park zu nehmen oder einen Handschuh im Haus von Bekannten zu vergessen, die man besucht hat?«
    »Ein schlimmerer Fehler als …«
    » Ein Fehler! Wie einem Mann zu sagen, dass du niemals einen Geliebten willst, und einem anderen, dass du für ein paar hundert Pfund deine Beine für ihn spreizt?«
    »Nein«, flüsterte sie.
    »Ich habe dir mehr geboten. Ich tue es noch, Emma, weil du bisher nicht besudelt wurdest. Genügen zweitausend? Ich meine, das ist recht großzügig.«
    »Ich hatte nicht die Absicht, die Wette einzulösen.«
    Ihr Kinn bebte ein wenig, und der Anblick erfreute Hart. »Ah, dann bist du keine Dirne, sondern nur eine Betrügerin.«
    »Ja.« Sie reckte den Kopf und gab sich alle Mühe, stolz auszusehen.
    »Warum bist du hergekommen, geradewegs in die Höhle des Löwen?«
    Emma trat noch einen Schritt zurück, sodass sie mit dem Rücken an der Tür stand. Er wollte sie dagegendrücken.
    »Ich wollte mich bei dir entschuldigen, weil ich dich in Verlegenheit gebracht habe.«
    »Lügnerin.«
    »Ich … ich wusste, dass du …«
    »Du denkst, dass du mich gekränkt hast, fühlst dich schlecht und willst, dass ich dich dafür bezahlen lasse.«
    »Lächerlich«, zischte sie.
    »Und dann gehst du weg, fühlst dich besser und sagst dir, dass du mir nichts mehr schuldig bist.«
    »Du bist betrunken und unvernünftig. Ich muss mir das nicht anhören.«
    »Wunderbar, denn ich habe nichts mehr zu sagen.«
    Sie straffte sich und wollte etwas erwidern, als Hart eine Hand in ihren Nacken legte.
    »Oh!«
    Als er sie an sich zog, stolperte sie ihm entgegen. Hart umklammerte sie und presste seinen Mund

Weitere Kostenlose Bücher