Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
Hilfeschreie hören könnte, wenn ich mich dazu entschließe, dich gleich hier und jetzt zu bestrafen.«
    »Ich hielt es für unfair, die Dienerschaft mit hineinzuziehen«, flüsterte sie.
    »Wie edel von dir, meine Liebe. Du wirst verzeihen, wenn es mir schwerfällt zu glauben, daß eine Frau, die es fertigbringt, ihren Mann zu betäuben, Zeit damit verschwendet, sich Sorgen zu machen, was die Dienerschaft denken könnte.« Seine Augen wurden schmal. »Mein Gott, was haben die denn gedacht, als sie am nächsten Morgen dein Bettzeug gewechselt haben?«
    »Ich habe Mary erklärt, daß ich etwas Tee vergossen habe.«
    »Mit anderen Worten, ich war der einzige im ganzen Haus, der glaubte, er wäre ein brutaler Frauenschänder? Na, das ist doch wenigstens etwas.«
    »Es tut mir leid, Julian, ehrlich. Ich kann zu meiner Verteidigung nur noch einmal sagen, daß ich wirklich Angst hatte und furchtbar wütend war. Ich hatte gedacht, wir kommen so gut miteinander aus und lernen uns allmählich kennen, und dann habt Ihr mich auf einmal bedroht.«
    »Der Gedanke an das Liebesspiel macht dir so große Angst, daß du zu derartigen Mitteln greifst, um es zu vermeiden? Verdammt noch mal, Sophy, du bist doch kein naives kleines Mädchen mehr. Du bist eine erwachsene Frau, und du weißt sehr wohl, warum ich dich geheiratet habe.«
    »Ich habe Euch schon einmal erklärt, Mylord, daß ich keine Angst vor dem eigentlichen Akt habe«, sagte sie wütend. »Ich will nur etwas Zeit haben, um Euch besser kennenzulernen. Ich wollte, daß wir beide Zeit haben zu lernen, miteinander umzugehen. Ich möchte nicht nach Eurem Gutdünken zu einer Zuchtstute gemacht werden, die man dann zum Weiden aufs Land schickt. Ihr müßt zugeben, daß das genau das war, was Ihr im Sinn hattet, als Ihr mich geheiratet habt.«
    »Ich gebe gar nichts zu.« Er schlug noch einmal mit der Peitsche gegen seinen Stiefel. »Und was mich betrifft, so bist du diejenige, die die grundlegenden Bedingungen unserer Ehe verletzt. Meine Forderungen waren schlicht und einfach. Eine von ihnen, falls du dich erinnerst, war, daß du mich nie anlügst.«
    »Julian, ich hab dich nie angelogen. Vielleicht habe ich dich getäuscht, aber du wirst doch sicher einsehen -«
    »Du hast mich angelogen«, unterbrach er sie brutal. »Und wenn ich mich nicht in den letzten zwei Tagen in Schuldgefühlen gesuhlt hätte, wäre mir das sofort klar gewesen. Die Anzeichen waren alle da. Du konntest mir ja nicht einmal in die Augen sehen. Wenn ich nicht angenommen hätte, du könntest meinen Anblick nicht ertragen, hätte ich sofort begriffen, daß du mich täuschst.«
    »Es tut mir leid, Julian.«
    »Es wird dir noch wesentlich mehr leid tun, bevor wir miteinander fertig sind. Ich bin nicht dein närrischer, nachsichtiger Großvater, und es ist höchste Zeit, daß dir das bewußt wird. Ich dachte, du wärst intelligent genug, das von Anfang an zu sehen, aber offensichtlich muß dir diese Lektion noch klargemacht werden.«
    »Julian.«
    »Steig auf dein Pferd.«
    Sophy zögerte. »Was werdet Ihr jetzt tun, Mylord?«
    »Wenn ich mir darüber im klaren bin, werde ich es dich wissen lassen. In der Zwischenzeit sollst du das höchst zweifelhafte Vergnügen haben, dir den Kopf darüber zu zerbrechen.«
    Sophy ging langsam auf den Wallach zu. »Ich weiß, daß du in Rage bist, Julian. Aber ich wünschte wirklich, du würdest mir sagen, wie du mich bestrafen willst. Ehrlich, ich glaube nicht, daß ich die Spannung ertragen kann.«
    Seine Hände packten sie so unvermittelt von hinten um die Taille, daß sie vor Schreck einen Satz machte. Julian hob sie mit mühsam unterdrückter Wut in den Sattel. Dann sah er mit eisigem Zorn in den Augen zu ihr hinauf. »Wenn Ihr Euren Mann öfter hinters Licht führen wollt, Madame Gemahlin, dann solltet Ihr schleunigst lernen, die Spannung, wie seine Rache aussehen wird, zu ertragen. Und ich werde meine Rache kriegen, Sophy. Zweifle nicht daran. Ich habe nicht die Absicht zu dulden, daß du auch so ein unkontrollierbares Luder wirst wie meine erste Frau.«
    Bevor sie etwas erwidern konnte, hatte er sich abgewandt und bestieg sein Pferd. Ohne ein weiteres Wort galoppierte er nach Hause. Sophy mußte ihm folgen, so gut es ging.
    Sie kam eine halbe Stunde nach ihm an und mußte zu ihrem Leidwesen feststellen, daß der fröhliche, geschäftige Haushalt, der sich in den letzten Tagen herauskristallisiert hatte, wie durch ein Wunder verändert war. Eslington Park war jetzt ein

Weitere Kostenlose Bücher