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Vergeltung

Vergeltung

Titel: Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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hatte ihn all seiner bewundernswerten Qualitäten beraubt. »Carol Jordans Leben ist bedroht durch Vance’ Flucht. Sie wird in nächster Zeit überhaupt nicht lachen«, knurrte er. Er unterließ es sogar, seinem Kommentar das übliche »Bei allem Respekt, Sir« folgen zu lassen.
    Patterson starrte ihn an. »Das weiß ich, Sergeant. Desto mehr Grund hat sie, hinter uns her zu sein.«
    Ambrose musste nicht antworten, weil ein abgekämpft aussehender uniformierter Constable, der ein Bündel Papiere umklammert hielt, sich ihnen näherte. »Ich habe etwas über das Taxi herausgefunden«, sagte er, zu müde für Begeisterung.
    Patterson richtete sich auf und winkte den Constable heran. »Lassen Sie mal sehen.«
    »Wir haben es hier in der Stadt gefunden«, sagte er. »Es stand auf dem Parkplatz in Crowngate.«
    »Gute Arbeit«, sagte Patterson. »Alvin, schicken Sie die Kriminaltechniker rüber, damit sie es sich anschauen.«
    »Das ist schon in die Wege geleitet«, sagte der Constable und wurde bei Pattersons stechendem Blick rot. »Der Superintendent war in der Einsatzzentrale, als der Bericht reinkam, da hat er es angeordnet, Sir.«
    »Typisch«, murmelte Patterson. »Die einzige Chance, die wir bekommen, so auszusehen, als täten wir was, und die da oben nehmen sie uns weg.«
    »Hauptsache, jemand kümmert sich darum«, murmelte Ambrose.
    »Wir haben das Taxi auf den Kameras zurückverfolgt«, fuhr der Constable unsicher fort. »Wir fanden heraus, dass es gestern Abend um 21:43 Uhr auf den Parkplatz fuhr. Also gingen wir die Kameras an den Straßen und Ampeln rückwärts durch. Wir glauben, dass, wer immer es in die Stadt fuhr, es vom Parkplatz der Raststätte an der M42 gestohlen hatte. Wir haben deren Kameras überprüft, und es wurde dort am Vormittag geparkt. Der Fahrer ist schlecht zu erkennen, aber es könnte Vance mit einer Baseballkappe sein. Man sieht, dass seine Arme tätowiert sind …« Während er sprach, breitete er Bilder aus den Überwachungskameras auf dem Schreibtisch aus. »Dann zieht er eine Jacke an und geht weg. Stunden später kommt ein völlig anderer Typ an der Reihe Autos vorbei. Sehen Sie? Man kann es nicht richtig erkennen, es sieht jedoch aus, als probiere er die Türen aus. Aber er ist hinsichtlich Größe und Körperbau ganz anders als der Kerl, der es geparkt hat.«
    »Wunderbar«, sagte Ambrose. »Gut gemacht. Können wir sehen, wo Vance hinging, nachdem er den Wagen geparkt hat?«
    »Bis jetzt nicht. Er ging entweder zu einem anderen Auto oder in die Raststätte oder ins Motel. Das sind seine einzigen Möglichkeiten. Wir arbeiten im Moment das ganze Material durch. Alle sind diesmal wirklich sehr kooperativ.«
    »Einen Serienmörder mag niemand«, sagte Ambrose. Von den neuen Informationen elektrisiert, sprang er auf. »Ich fahr sofort mit einem Team da hin. Drucken Sie mir diese Bilder aus. Und halten Sie mich auf dem Laufenden über das, was Sie über Vance herausfinden.« Er blickte Patterson fragend an, der aber schüttelte den Kopf.
    »Schicken Sie einfach ein Team, Sergeant. Sie sollten hier die Dinge im Auge behalten.«
    »Aber Sir …«
    »Das ist Verschwendung, wenn Sie da rausfahren. Es ist eine Arbeit für Fußsoldaten, nicht für jemanden, der einen guten Eindruck auf die neue Führung machen will.«
    Ambrose verspürte den Drang, Patterson zu ohrfeigen, um den Mann, der ihm viel von dem beigebracht hatte, was ein guter Kriminalist wissen muss, zur Vernunft zu bringen. Wenn ausgebremster Ehrgeiz diese Wirkung hatte, dann möge Gott ihn vor dieser Begierde schützen. Enttäuscht setzte er sich wieder hin. »Gute Arbeit«, sagte er zu dem Constable. »Halten Sie mich auf dem Laufenden.« Dann griff er nach dem Telefonhörer. »Ich sollte ein Team zusammenstellen.«
    »Das sollten Sie tun«, antwortete Patterson und erhob sich. »Ich bin dann in der Kantine.«

    Es gab zwei Lapdance-Clubs, die vom Bradfield International Airport aus leicht mit dem Fahrrad zu erreichen waren. In beiden stritt man ab, Leanne Considine jemals beschäftigt zu haben. Die jeweiligen Geschäftsführerinnen hatten souverän und mit steinerner Miene die Fragen der Polizisten abgeblockt. Nach dem zweiten ablehnenden Bescheid saßen Sam und Kevin unzufrieden im Wagen, hatten aber beide keine konstruktivere Idee, als auf dem Parkplatz zu warten, bis die Mädchen herauskamen. »Sie werden nicht mit uns reden«, sagte Sam resigniert. »Wir werden stundenlang umsonst hier herumhocken.«
    »Und das sogar,

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