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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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ausblendete.
    Taktlos wie immer übertönte Ticky ihn nach gut zehn Minuten. »Roars, diese unpassenden Männer … Gerade ist mir was eingefallen – ich könnte dir jede Menge widerliche Typen zuschanzen. Muss es eine bestimmte Altersgruppe sein, oder legst du dich da nicht fest?«
    Ich rollte meine Augen zu Lysander hinüber, den die Unterbrechung ein wenig irritierte.
    »Könntest du mal für fünf Minuten den Mund halten, Lysander, damit ich ein bisschen arbeiten kann? Also, Rory, welches Alter?«
    »Keine Ahnung.« Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht. »Äh – vielleicht in meinem Alter?«
    »O nein, meine Liebe!« Eifrig beugte Lysander sich in seinem Sessel vor. »Da würdest du die interessantesten Männer außen vor lassen. Ältere Männer können jungen Frauen so viel beibringen.« Als er seine halbnackte Brust berührte, steckte sich Ticky zwei Finger in den Hals.
    »Mach du dich nur lustig, Victoria Lytton-Finch!«, fuhr er in autoritärem Ton fort. »Nur ein älterer Mann versteht es, eine Frau zu verwöhnen, und behandelt sie wie ein weibliches Wesen . Und, meine liebe Rory, falls ich das sagen darf – im Moment siehst du so aus, als würdest du dich sehr gern ein bisschen verwöhnen lassen.«
    Mechanisch strich ich über mein Haar. Wie furchtbar ich aussah, wusste ich. Aber er lächelte mich erstaunlich strahlend an. Wollte er etwa vorschlagen …?
    »Lysander, du mieser alter Perversling!«, schimpfte Ticky empört. »Mit dir geht Rory sicher nicht aus! Sie könnte deine Tochter sein.«
    Da richtete er sich kerzengerade auf. »Victoria, ich wäre dir dankbar, wenn du nicht in diesem Ton mit mir reden würdest. Ich bin weder einmieser alter Perversling, noch schlage ich Aurora irgendetwas Unsittliches vor.«
    Erleichtert atmete ich auf. Sooo unpassend mussten die Männer nun auch wieder nicht sein.
    »Ich gebe nur zu bedenken«, erläuterte er, wieder zu mir gewandt, »dass du auf sehr angenehme Abende verzichtest, wenn du ältere Gentlemen ausschließt.«
    »Dann darfst du auch auf die ganz jungen Kerle nicht verzichten, Rory«, meinte Ticky. »Jedenfalls sind die appetitlicher als Lysanders verschrumpelte alte Kumpane.«
    »Äh – okay«, murmelte ich. In Wirklichkeit gefiel mir keiner der beiden Vorschläge. Ich zog Männer in meinem Alter vor, jemanden mit einem guten Job und einem eigenen Haus und einer Vergangenheit, die er mit mir teilte – jemanden wie das jüngste Vorstandsmitglied bei Fairfax Accounting. Jemanden mit einer neuen Freundin, erinnerte ich mich.
    Ticky entschied, ich müsse unpassende Männer zwischen zwanzig und siebzig treffen. Damit wären sämtliche Sorten unpassender männlicher Eigenschaften erfasst. Zufrieden mit ihrer Arbeit an diesem Nachmittag lief sie aus dem Büro, um ihren Wettgewinn für Schokolade auszugeben. Lysander verharrte ungewöhnlich schweigsam in dem geblümten Sessel. »Normalerweise würde ich so was nicht vorschlagen, Aurora«, begann er nach einer langen Pause. »Aber da du für deine Kolumne ungeeignete Männer suchst …«
    »Ja?«, fragte ich zögernd.
    »Nun, mein Cousin Ethelred …«
    »Ethelred?«, rief ich entgeistert.
    »In unserer Familie tragen wir alle außergewöhnliche Namen«, schnaufte er. »Und ich dachte, gerade du hättest Verständnis dafür.«
    »Tut mir leid. Sprich weiter.«
    »Diese Woche ist Ethelred aus dem Hochland nach London gekommen. Ein charmanter Bursche. War noch nie verheiratet. Rothaarig, so wie du. Morgen Abend soll ich ihn zum Dinner im Wilton’s treffen. Aber ich bin verhindert – wegen einer Dame, wenn du verstehst, was ich meine.«
    O Gott, hoffentlich glaubte Lysander nicht, nur weil ich ihn in meinem Büro schwatzen ließ, wäre ich neugierig auf seine Affären. »Hm – und?«
    »Soll ich Ethelred anrufen und fragen, ob er mit dir statt mit mir dinieren möchte? Zweifellos wird er ganz begeistert sein. Auf seinem verdammten Landsitz sieht der alte Knacker wochenlang keine Frau, geschweige denn eine hübsche in deinem Alter. Und er ist reich wie Krösus, also musst du dich wegen der Rechnung nicht sorgen.«
    »Sehr nett von dir, Lysander«, log ich. Eigentlich suchte er ja nur jemanden, dem er einen unwillkommenen Verwandten aufhalsen konnte. »Morgen Abend habe ich aber leider schon etwas vor.«
    »Was denn?«
    Ich wurde rot. Zum Glück konnte er meinen erbärmlich leeren Terminkalender nicht sehen. Kein einziger sozialer Kontakt außerhalb der Seniorenwohngemeinschaft am Elgin Square …
    »Oh,

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