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Vergiss den Sommer nicht (German Edition)

Vergiss den Sommer nicht (German Edition)

Titel: Vergiss den Sommer nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Matson
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inzwischen fast vollkommen verlassen.
    »Es ging nur um Ingrid Bergmann«, erklärte Dad mit schläfriger Stimme, während ihm die Augen wieder zufielen. Meine Mutter sah im Rückspiegel zu ihm nach hinten und ihr Lächeln verschwand.
    »Wird Zeit, dass wir nach Hause kommen«, sagte sie und hatte Mühe, unbeschwert zu klingen. »Wir sind alle hundemüde.« Sie bog auf die Straße, und als wir fünf Minuten später zu Hause ankamen, schlief mein Vater tief und fest.
    Nachdem meine Mutter Gelsey von nebenan abgeholt hatte, gingen meine Eltern sofort schlafen. Als die beiden nach oben in ihr Schlafzimmer gingen, blieb Mom dicht hinter Dad und behielt ihn besorgt im Auge – als ob sie Angst hatte, dass er nach hinten kippen könnte. Und das war vermutlich gar nicht übertrieben, denn er kam nur mühsam voran und musste sich am Geländer festhalten.
    Ich hatte mich zwar auch bettfertig gemacht, war aber noch so aufgedreht, dass an Schlaf nicht zu denken war. Als ich nach einer Weile ein Auto in unserer Einfahrt hörte, stand ich auf und ging auf die Veranda. Am Steuer des Land Cruisers saß Warren, der den Motor schon ausgeschaltet hatte und geradeaus ins Leere starrte. Als er mich bemerkte, stieg er aus und kam auf mich zu. Dabei sah es fast so aus, als ob er schwebte.
    »Taylor«, begrüßte er mich und strahlte mich an, als ob er mich schon seit Jahren nicht mehr gesehen hätte. »Wie geht’s dir denn?«
    »Mir geht’s prima«, antwortete ich, verschränkte die Arme und bemühte mich, mein Grinsen zu unterdrücken. »Und dir so?«
    »Einwandfrei«, flötete er und lächelte wieder dieses breite, aufrichtige Lächeln, an das ich mich erst noch gewöhnen musste. »Vielen Dank, dass du das arrangiert hast.«
    »Kein Ding«, wehrte ich ab und musterte ihn. Ich brannte darauf, Näheres zu erfahren, aber da ich mit meinem Bruder nie über solche Sachen redete, hatte ich keine Ahnung, wie ich es aus ihm rauskitzeln sollte. »Brauchst du noch mal Unterstützung dieser Art?«
    Aber das quittierte mein Bruder nur mit einem leicht verächtlichen Blick. »Nee, ganz sicher nicht«, meinte er. »Wir haben uns für morgen Abend wieder verabredet. Zum Minigolf.«
    »Klingt aufregend«, kommentierte ich lächelnd und war plötzlich schwer beeindruckt von Wendy, die meinen Bruder zu etwas bewegen konnte, über das er sich noch vor ein paar Tagen gnadenlos lustig gemacht hätte.
    Warren ging in Richtung Haustür, blieb aber noch mal stehen und drehte sich zu mir um. »Hast du schon mal einen Abend erlebt, der … irgendwie alles verändert hat?«, fragte er beglückt, aber auch ein bisschen verwirrt. »Nach dem alles anders war?« Hatte ich nicht, was mir offenbar auch deutlich anzusehen war, denn Warren schüttelte den Kopf und öffnete die Tür. »Ach egal«, sagte er. »Vergiss es einfach. Nacht, Taylor.«
    »Nacht«, rief ich ihm nach. Als er reingegangen war, blieb ich noch ein paar Minuten auf den Stufen sitzen, schaute in den Sternenhimmel und dachte über Warrens Worte nach.
    Aber fürs Erste ging ich wieder zur Arbeit. Der Tag sah trüb und ständig nach Regen aus, obwohl es bislang trocken geblieben war. Außerdem war es recht kühl, sodass wir an diesem Vormittag nicht mehr als drei Kunden hatten, die entweder Kaffee oder heiße Schokolade bestellten und alle über das unsommerliche Wetter schimpften.
    Lucy sah mich prüfend an und ließ mich offenbar nicht so einfach davonkommen. »Nur weil mit Henry bisher nichts weiter gewesen ist, heißt das ja nicht zwangsläufig, dass du nicht interessiert bist.«
    Ich lief mal wieder rot an und begann vor lauter Verlegenheit, einen Tassenstapel gerade zu rücken. »Ach, ich weiß auch nicht«, sagte ich, und das war tatsächlich die Wahrheit, obwohl ich fast die ganze Nacht nicht geschlafen hatte, weil ich ständig an Henry denken musste. Ich hatte keine Ahnung, was er eigentlich wollte, und musste mich erst mal an den Gedanken gewöhnen, dass wir vielleicht wieder Freunde sein könnten. Die Aussicht auf mehr löste bei mir ein Ziehen in der Magengegend aus, das gar nicht mal so unangenehm war, mir aber auch ein bisschen Angst machte.
    »Was weißt du nicht?«, hakte Lucy nach, setzte sich auf die Theke und wartete auf eine Antwort von mir.
    Da die Tassen jetzt so ordentlich standen wie noch nie zuvor, schob ich den Stapel beiseite. »Im Moment passiert einfach so viel«, erklärte ich ihr. Ich sah sie an und wusste, dass sie verstand, was ich meinte. »Da weiß ich halt nicht so

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