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Vergiss den Sommer nicht (German Edition)

Vergiss den Sommer nicht (German Edition)

Titel: Vergiss den Sommer nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Matson
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noch ein bisschen Sahne, teils um den Kaffee zu verdünnen und teils, weil die Drückflasche einfach lustigwar.
    Dann breitete sich Schweigen zwischen uns aus und ich durchpflügte mein Gehirn nach möglichen Gesprächsthemen. Vor mir auf dem Tisch lag ein Tischset aus Papier, das mit Werbung für die ortsansässigen Firmen bedruckt war. In der Mitte befanden sich ein Buchstabenrätsel, ein Sudoku und ein Quiz aus fünf Fragen. Bei genauerem Hinsehen stellte ich fest, dass das nicht die üblichen Wissensfragen waren, sondern eine Liste eher persönlicher Fragen: Was war dein Traumberuf, als du noch klein warst? Was ist deine Lieblingsspeise? Was ist deine schönste Erinnerung? Wohin möchtest du am liebsten verreisen? Es sah aus wie ein Spiel mit dem Namen »Lerne deinen Tischpartner besser kennen«. Oder vielleicht sollte man die Antworten seines Gegenübers erraten und dann die Ergebnisse vergleichen? Eine Spielanleitung dazu gab es nicht.
    Ich schaute auf und sah, dass mein Vater ebenfalls sein Tischset las. »Was denkst du?«, fragte er und tippte auf die Rätsel. »Wollen wir’s mal versuchen?«
    Als unser Essen kam, hatten wir das Buchstabenrätsel unddas Sudoku gelöst. Mein Vater stürzte sich auf seine Pancakes, und ich probierte den ersten Bissen von meinem Omelett, wobei ich versuchte, mich voll auf den Genuss aus Käse und Fleisch zu konzentrieren, der sich in meinem Mund ausbreitete. Aber mein Blick wurde unwiderstehlich von den fünf Fragen angezogen, und ich musste mir eingestehen, dass ich keine Ahnung hatte, was mein Vater antworten würde. Und obwohl er mir hier gegenübersaß, sich gerade noch etwas Sirup über seine Heidelbeer-Pancakes goss und an seine Kaffeetasse klopfte, damit sie wieder aufgefüllt wurde, wusste ich – auch wenn ich es überhaupt nicht wissen wollte –, dass er irgendwann, in naher Zukunft, nicht mehr da sein würde, um ihn danach zu fragen. Also musste ich seine Antworten jetzt herausfinden – auf diese Fragen, die mir unendlich belanglos und furchtbar wichtig zugleich erschienen.
    »Also«, sagte ich und schob meinen Teller etwas beiseite, um die Fragen vor mir besser zu sehen, »was ist dein Lieblingsfilm?« Kaum hatte ich die Frage ausgesprochen, fiel mir auch schon die Antwort ein. Synchron sagten wir: »Casablanca.«
    »Genau«, bestätigte mein Dad und schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht glauben, dass keiner meiner Sprösslinge diesen Film gesehen hat. Er ist einfach perfekt, von der ersten bis zur letzten Minute.«
    »Ich werde ihn mir ansehen«, versprach ich. Das hatte ich schon einige Male gesagt, immer wenn er mir auf die Nerven ging, weil ich ihn noch nicht gesehen hatte. Aber diesmal war es mir ernst.
    »Obwohl es wahrscheinlich besser ist«, fügte er nachdenklich hinzu, »ihn auf einer großen Leinwand zu sehen. Zumindest höre ich das immer wieder. Ich selbst hab das allerdings noch nicht geschafft.« Mit großen Augen sah er mich an. »Du kennst doch die Handlung, oder?«
    »Klar«, sagte ich schnell, aber offensichtlich nicht schnell genug.
    »Also, es ist der Vorabend des Zweiten Weltkriegs«, fing er an, während er sich entspannt zurücklehnte, »und wir befinden uns im nicht besetzten französischen Protektorat Marokko …«
    Als wir wieder in unsere Straße einbogen, war ich total erledigt und kannte außerdem fast den gesamten Plot von Casablanca . Mein Vater schwärmte gerade vom Soundtrack, als ich ganz vorn in unserer Einfahrt etwas sah. »Dad!«, schrie ich erschrocken, und er trat auf die Bremse. Ich wurde erst nach vorne gegen meinen Sicherheitsgurt und dann wieder nach hinten an die Lehne gedrückt.
    »Was ist denn?«, fragte er und sah sich um. »Was war denn los?«
    Ich lehnte mich aus meinem Fenster und sah den Hund, diesen vierbeinigen Stalker, mitten in unserer Einfahrt sitzen. »Da ist wieder dieser Hund«, sagte ich, stieg aus und knallte die Tür zu. In dem grellen Sonnenlicht sah er ziemlich verwahrlost aus, und ich fragte mich zum ersten Mal – Halsband hin oder her –, ob er eigentlich ein Zuhause hatte. Als ich näherkam, wedelte er mit dem Schwanz, was mich wunderte, denn unsere einzigen Begegnungen waren nicht besonders freundlicher Natur gewesen. Entweder war dieser Hund ungewöhnlich nachsichtig, oder – was wahrscheinlicher war – er hatte ein ausgesprochen schlechtes Gedächtnis.
    Ich schob einen Finger unter sein Halsband und zog ihn beiseite, um dem Auto Platz zu machen, und mein Vater fuhr an uns vorbei.
    »Ist

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