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Vergiss den Sommer nicht (German Edition)

Vergiss den Sommer nicht (German Edition)

Titel: Vergiss den Sommer nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Matson
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kurz aufblitzen. »Ok, verstehe«, sagte ich.
    Sie kam zurück auf den Steg, nahm die andere Tasche und wir gingen zusammen zum Haus. »Hast du noch Ärger gekriegt wegen neulich Nacht?«, fragte sie und flüsterte ganz leise, obwohl eindeutig weit und breit kein Mensch war. »Ich denke zwar nicht, dass ich jemand aufgeweckt hab, als ich gegangen bin, aber man weiß ja nie.«
    »Ging in Ordnung«, versicherte ich ihr. An dem Morgen war ich ziemlich in Sorge gewesen, dass uns doch jemand gehört hatte und ich mir eine überzeugende Ausrede ausdenken musste, aber wie sich herausstellte, waren wir noch mal davongekommen.
    »Gut.« Sie war sichtlich erleichtert. Wir erreichten die Haustür und Lucy folgte mir hinein. Warren war in der Küche und versuchte gerade, mit drei Popcornkugeln zu jonglieren. Als er Lucy sah, klappte ihm fast der Unterkiefer runter, und die drei Kugeln landeten eine nach der anderen auf dem Fußboden.
    »Das glaub ich nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Lucinda?«
    Lucy lachte. Warren war immer schon der Meinung gewesen, dass ihr Name nicht einfach nur »Lucy« sein konnte, sondern die Kurzform von irgendetwas sein musste, und hatte ihr deshalb so viele Modifikationen ihres Namens angedichtet, wie er finden konnte.
    »Lange nicht gesehen, Warren.«
    »Selber«, sagte er. »Taylor hat erzählt, dass ihr zusammen arbeitet, aber ich wusste gar nicht, dass du heute Abend herkommst.« Warren warf mir einen fragenden Blick zu, vermutlich vor allem, weil er nicht allein die Verantwortung für die beiden Mädels am Hals haben wollte.
    »Lucy ist wegen der Pyjamaparty gekommen«, rief ich, schon auf dem Weg durch den Flur, dicht gefolgt von Lucy. »Und dass du mir ja nicht den ganzen Plätzchenteig wegnaschst.«
    Zwei Stunden später konnte das Projekt Pyjamaparty als gerettet bezeichnet werden. Gelseys Haare hatten doppeltes Volumen bekommen und waren mit diversen Glitzerspangen verziert. Noras Kopf schmückten zwei komplizierte französische Zöpfe. Und an meinen Haaren hatten sich die beiden Mädchen gleichzeitig versucht, sodass ich auf Noras Seite drei Pferdeschwänze übereinander hatte und auf Gelseys Seite alles voller geflochtener Mini-Zöpfchen. Außerdem waren wir dank Lucy alle eindrucksvoll geschminkt. Was sie als Erstes ausgepackt hatte, war ein Angelkasten im Profiformat, auf den Fred sicher ausgesprochen neidisch gewesen wäre. Aber statt Ködern und Angelschnur befand sich darin das umfangreichste Schminksortiment, das mir je untergekommen war. Gelsey hatte am Ende so viel Schminke im Gesicht, dass ich insgeheim schon an einer Erklärung für den Fall arbeitete, dass meine Mutter nach Hause kam, ehe ich die Sache wieder bereinigt hatte. Noras Augen waren im Stil von Katzenaugen geschminkt. Sie hatte das Ergebnis gelassen als »okay« bezeichnet, aber mir war nicht entgangen, dass sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit einen verstohlenen Blick in Lucys Handspiegel warf und ihr Spiegelbild mit einem verstohlenen Lächeln begutachtete.
    Gelseys Zimmer hatten wir in einen einer Pyjamaparty würdigen Zustand versetzt – auf dem Fußboden lagen überall Decken und Kissen im Kreis, und in der Mitte davon stapelten sich Knabberkram, Zeitschriften und Schminkzeug. Wir hatten eine ganze Dose Kettle-Corn verdrückt, uns mit dem Vanilleeis, das ich noch im Gefrierfach entdeckt hatte, und Sprite eine Art Schlammbowle kreiert, und außerdem die Tüte Tortilla-Chips, die Lucy mitgebracht hatte, bis auf die letzten Krümel geleert. Wir hatten den Ratgeberteil in der Seventeen durchgelesen (Lucys Cosmopolitan konnte ich noch schnell verschwinden lassen, als ich Noras interessierte Blicke sah) und jedes noch so kleine Quiz abgearbeitet. Außerdem unternahmen wir den erfolglosen Versuch eines Schwebetricks – wobei Lucy dann einräumte, dass man mindestens sechs Leute braucht, damit er funktioniert. Danach gingen wir zu Wahrheit oder Wagnis über.
    »Also«, sagte Nora, setzte sich in den Schneidersitz, beugte sich aufmerksam nach vorn und sah uns drei der Reihe nach an. »Lucy«, begann sie nach einer theatralischen Pause. »Wahrheit oder Wagnis?«
    Bisher waren die Wagnisse dieses Abends ziemlich zahm ausgefallen. Bei den meisten war es darum gegangen, Warren auf die Nerven zu gehen. Dieser hatte sich laut meinen letzten Erkenntnissen ins Wohnzimmer zurückgezogen, den Hund mitgenommen – vielleicht, weil er dachte, dass man gemeinsam stärker ist – und saß mit dem Rücken zur Wand und einem Buch

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