Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4
Lazzara hat ihre Einladung angenommen.«
Damon zog die Brauen zusammen. Diese Ankündigung gefiel ihm überhaupt nicht. Wenn Lazzara bei Lady Beldons privater Hausgesellschaft weilte, wäre Elle dort in noch weit größerer Gefahr.
Als hätte sie erkannt, dass sie einen empfindlichen Nerv getroffen hatte, fuhr Eleanor strahlend fort: »Ich freue mich schon auf die Gelegenheit, den Prinzen besser kennenzulernen. Damit bieten sich mir vierzehn Tage, in denen ich mein neu erlesenes Wissen erproben kann.«
Damon spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte.
In vierzehn Tagen konnte eine Menge geschehen. Ja, es war reichlich Zeit für Eleanor, sich in einen Schürzenjäger zu verlieben, der sie ins Unglück riss.
»Dann ist es also so ernst?«, fragte er. »Deine Tante hat Lazzaras Werben um dich abgesegnet?«
»Oh ja! Meine Tante hat eine hohe Meinung von ihm. Und von seinem Verwandten, Signor Vecchi, ebenfalls. Er wird auch dort sein.«
Damon sah sie kopfschüttelnd an. »Ich glaube, dass du einen furchtbaren Irrtum begehst, wenn du einen Mann wie Lazzara heiratest, Elle. Lebensfroh und geistreich wie du bist, willst du keinen Mann, der dich erstickt, weil er jene Eigenschaften nicht zu schätzen weiß, die dich so einzigartig machen.«
Sie öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder, ehe sie schließlich sagte: »Warum kannst du es nicht mir überlassen, mich um meine eigenen Angelegenheiten zu kümmern, Damon?«
»Weil ich nicht zusehen will, wie du dein Leben wegwirfst, indem du den falschen Mann heiratest.«
»Du weißt nicht, ob er der Falsche ist!«
»Meiner Ansicht nach ist er es.«
Eleanor holte tief Luft. »So ungern ich Sie auch enttäusche, Lord Wrexham, ich lege keinerlei Wert auf Ihre Meinung. Ich schlage vor, Sie befassen sich mit Ihrer eigenen Zukunft statt mit meiner.«
Mit diesen Worten drehte sie ihm den Rücken zu und ging zu Lazzara, der seinen Einkauf beinahe abgeschlossen hatte.
Ihr Hinweis, er solle sich um seine eigene Zukunft scheren, war nicht gänzlich abwegig. Bei seiner
Rückkehr nach England hatte er gewusst, dass es an der Zeit war, über sein bisheriges Leben nachzudenken und zu entscheiden, was er mit dem Rest davon anfangen wollte.
Dieser Gedanke war allerdings wenig erfreulich, denn er sah Jahre öder Monotonie vor sich, in denen er willentlich auf jedwede Gefühlsregung verzichtete, für sich bliebe und niemandem gestattete, mit Freude oder Schmerz oder irgendetwas dazwischen an sein Herz zu rühren.
So hatte er es gewollt.
Zugleich musste er einsehen, dass die Leere, die er nach dem Tod seines Zwillingsbruders verspürt hatte, eine vollkommen andere als die gewesen war, die er nun nach seinem angeregten Streit mit Eleanor empfand. Allein das Blitzen in ihren blauen Augen machte ihm den Unterschied deutlich.
So lebendig hatte er sich seit zwei Jahren nicht mehr gefühlt.
Ja, er provozierte und ärgerte Elle gern, obgleich er sie sehr viel lieber zum Lachen brächte.
Plötzlich fiel ihm eine Szene aus jenen verzauberten zwei Wochen ein, die er einst bei der Hausgesellschaft ihrer Tante verbrachte. Er sah Elle vor sich, wie sie lachte, nachdem sie ein spontanes Wettreiten gegen ihn gewonnen hatte. Und einen Moment später hatte sie den Kuss, den er ihr zur Belohnung gab, auf atemlos leidenschaftliche Art erwidert.
Bei der unerwünschten Erinnerung regte sich ein höchst gefährliches Gefühl in Damon. Die Zärtlichkeit, die er für Elle hegte, war mindestens so gefährlich wie das Verlangen, das ihn heute Morgen erfüllte, als sie in seinen Armen dahinschmolz. Aber
weder das noch den Triumph, weil sie nachgab, konnte er leugnen.
Sie hatte Desinteresse vorgetäuscht, doch er war sicher, dass sie seine Küsse genossen hatte. Noch jetzt war ein Feuer zwischen ihnen …
Das gleichfalls gefährlich war.
Wenn er klug war, ermahnte Damon sich streng, würde er jegliches Begehren unterdrücken und sich einzig auf die aufkeimende Romanze zwischen ihr und dem vergnügungssüchtigen Prinzen konzentrieren, die es zu verhindern galt.
Damon erkannte bald, dass Eleanor entschlossen war, jede weitere Konversation mit ihm für den Rest ihres Ausflugs zu meiden. Stattdessen plauderte sie entzückt mit Prinz Lazzara und pries dessen Galanterie, als er seine Absicht verkündete, sie in Londons beste Zuckerbäckerei, Gunter’s Teashop am Berkeley Square, zu führen, um deren berühmte Eis- und Sorbetspezialitäten zu kosten.
Doch beim Verlassen des Bazaars stellten sie
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