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Verheißenes Land

Verheißenes Land

Titel: Verheißenes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie Britt Harper
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verflucht heikle Lage geraten. Oder wollt Ihr behaupten, Ihr wüsstet nicht, was Euer Liebchen Caitlin mir in New York eingebrockt hat? Gut möglich, dass Ihr das mit ihr zusammen ausgeheckt habt!«
    »Das ist eine Beleidigung, die Ihr sofort zurücknehmen werdet, O’Brien«, fauchte Brendan, sprang vom Pferd und drohte: »Sonst werde ich die Entschuldigung aus Euch herausprügeln!«
    »Das sähe dir ähnlich«, erwiderte Patrick, der nun jeglichen Rest von Förmlichkeit fallen ließ, und legte vorsichtshalber das Gewehr aus der Hand. »Immer schnell mit den Fäusten bei der Hand. Etwas Besseres fällt dir wohl nicht ein, oder?«
    »Dir Süßholzraspler werde ich es austreiben, solche Lügen zu verbreiten! Und wenn ich mit dir fertig bin, wirst du nicht mehr um Éanna herumscharwenzeln und ihr schöne Augen machen. Dann wirst du sie endgültig in Ruhe lassen und einsehen, dass sie mir gehört!«, stieß Brendan wutentbrannt hervor und stürzte mit geballten Fäusten auf Patrick los.
    »Ich sehe nicht, dass Éanna schon einen Ring am Finger trägt«, erwiderte dieser, blockte schnell den wuchtigen Fausthieb ab, der ihn am Kopf treffen sollte, und machte einen Schritt zurück. »Und selbst dann würde sie dir Schwachkopf nicht gehören. Kein Mensch gehört dem anderen!«
    »Warte nur, bis ich mit dir fertig bin, verdammter Zeilenschmierer«, zischte Brendan und griff wieder an. Mit gesenktem Kopf stürmte er heran und achtete gar nicht auf die Treffer, die er selbst dabei einstecken musste. Erbittert ließ er einen wahren Hagel Schläge auf Patrick niedergehen und reagierte Hieb für Hieb seinen Frust und seine Verzweiflung ab.
    Patrick war kein geübter Faustkämpfer und konnte Brendan nicht viel entgegensetzen. Brendan war nicht nur erfahrener, sondern ihm auch an reiner Körperkraft zweifellos überlegen. Und obwohl ihm die fast zwei Monate auf dem Trail eine Zähigkeit verliehen hatten, die ihm nun zugutekam, wusste Patrick, dass er sich nicht auf einen Nahkampf mit Brendan einlassen durfte. Gelang es Brendan, ihn zu Boden zu ringen und sich auf ihn zu werfen, würde der Kampf für ihn ein böses Ende nehmen.
    Deshalb versuchte er, Abstand zu halten und auf eine gute Deckung zu achten. Das war allerdings leichter gesagt als getan. Patrick musste einige schmerzhafte Schläge einstecken, bevor er sich aus der drohenden Umklammerung befreien konnte.
    »Was ist? Ist der Herr sich zu fein, um sich auf einen richtigen Boxkampf einzulassen?«, höhnte Brendan, während er ihm nachsetzte. »Kaum fließt ein bisschen Blut und schon vergeht dir Lackaffe die Lust, ja? Jetzt kannst du dich nicht hinter deinen gelehrten Büchern und hochtrabenden Reden verstecken, O’Brien. Jetzt kannst du zeigen, was du als Mann taugst!«
    »Nur ein ausgemachter Dummkopf hält eine Prügelei für wahre Mannhaftigkeit! Außerdem kann ich mich nicht erinnern, einem Kampf zugestimmt zu haben«, stieß Patrick grimmig hervor und wich dem nächsten Angriff mit einem behänden Sprung zur Seite aus. Dabei hieb er Brendan seine Linke in die Rippenbögen, was diesem jedoch nicht viel auszumachen schien. Patrick hingegen schmerzte der Kopf von einem Schlag, der ihn über dem linken Ohr getroffen hatte, und er schmeckte Blut, das aus einer Platzwunde im rechten Mundwinkel sickerte. Es sah wirklich nicht gut für ihn aus.
    »Tja, dann kämpfst du eben nicht mit«, rief Brendan und trat unverhofft mit dem rechten Stiefel nach Patricks linkem Schienbein.
    Patrick fiel auf die Finte herein, drehte sich schnell seitlich herum und brachte sein Bein vor dem Stiefel in Sicherheit. Dabei ging jedoch seine Deckung auf, und bevor er die Arme wieder schützend hochreißen konnte, schoss Brendans Faust auch schon auf ihn zu.
    Der Hieb hätte ihn mit voller Wucht am Kinn getroffen und vermutlich halb benommen zu Boden geworfen, wenn Patrick den Kopf nicht noch in letzter Sekunde nach hinten gerissen hätte. So traf Brendan ihn nur an der Schulter, was aber schmerzhaft genug war. Der Faustschlag jagte ihm einen stechenden Schmerz hinunter in die Brust und ließ ihn zurücktaumeln. Spätestens jetzt war ihm klar, dass er Brendan nicht mehr viel länger auf Distanz halten konnte. Wenn er mit einigermaßen heiler Haut davonkommen wollte, musste er dem Kampf rasch ein Ende bereiten. Doch mit seinen Fäusten würde ihm dies nie und nimmer möglich sein. Und sich von Brendan, dessen hasserfüllter Blick das Schlimmste befürchten ließ, blutig prügeln zu lassen, nur um

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