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Verheißung des Glücks

Verheißung des Glücks

Titel: Verheißung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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gerötet und wir wissen doch, was das bedeutet.«
    »Dass sie erkältet ist?«, fragte Neill.
    »Nein, du Esel, dass sie sich geliebt haben, bevor sie zum Abendessen heruntergekommen sind. Der gute alte Lachlan. Einen größeren Gefallen hätte er uns wirklich nicht tun können.«
    Das Gespräch am Tisch verstummte, als sich nach und nach alle MacFearsons in den Speisesaal schoben. Die Duchess erhob sich, um sie willkommen zu heißen. Inzwischen kannte sie die Brüder. Deshalb meinte sie es keinesfalls scherzhaft, als sie sagte: »Und keinen Streit bis nach dem Dessert!«
    Einige MacFearsons bekamen prompt einen roten Kopf. Kimberly sagte nichts. Sie sah nur von einem zum anderen. Ihr Blick streifte Dougall flüchtig, kam dann aber sofort zu ihm zurück.
    Kimberlys erste Worte waren keine Begrüßung im eigentlichen Sinn. »Was hast du bloß mit deiner armen Nase angestellt, Dougi?«
    »Lincoln hat sie ihm mal wieder gebrochen«, gab Neill bereitwillig Auskunft.
    »Mal wieder?«
    »Wir werden es dir erklären. Nach dem Dessert«, sagte Callum mit einem bangen Blick zur Duchess.
    »Und was ist mit deinem Auge, Malcolm? War das auch Lincoln?«, fragte Kimberly.
    »Leider ja«, murmelte Malcolm.
    »Oh, William, hat er dir etwa ...?«
    William errötete. Lachlan brach in Gelächter aus. Sechzehn düstere Mienen wandten sich ihm zu.
    Er ließ die feindseligen Blicke an sich abprallen. Schließlich war er daran gewöhnt. »Ich bin beeindruckt«, sagte er nur.
    Während sie sich auf den Stühlen niederließen, musterte er die Brüder seiner Frau eingehend. Er zählte vier blaue Augen, allein zwei davon in Jamies Gesicht. Außerdem gab es etliche geschwollene Lippenpaare und die unterschiedlichsten Platzwunden zu bestaunen.
    »Sogar sehr beeindruckt«, setzte Lachlan hinzu. »Ich würde meine Tochter ungern einen Mann heiraten lassen, der sie nicht beschützen kann, der sich womöglich in die Hose macht, wenn ihn jemand schie f ansieht. Außerdem spricht es für den jungen Burnett, dass er sich von der MacFearson-Seite der Familie offenbar nicht ins Bockshorn jagen lässt.«
    »Es gibt Leute, die kennen keine Angst, und es gibt Leute, die sind zu dumm, um Angst zu haben«, knurrte Adam.
    Lachlan nickte nachdenklich. »Ja, vor den Ersten hat man Respekt und vor den Zweiten nimmt man sich in Acht. Aber wie dem auch sei, ich bin trotzdem tief beeindruckt. Und ihr wahrscheinlich auch, obwohl ihr es nie zugeben würdet.«
    Schweigen. Lachlan gluckste noch eine Weile amüsiert vor sich hin, verstummte aber mit einem Hüsteln, als er bemerkte, dass alle drei Damen am Tisch ihn missbilligend fixierten. »Aus Respekt vor unserer Gastgeberin werden wir nun das vorzügliche Essen loben, die grauenhafte Enge auf den öffentlichen Plätzen dieser Stadt beklagen und den erbärmlichen Zustand der Straßen, die aus dem Norden zu ihr führen, erörtern.«
    »Ist das wirklich notwendig?«, fragte der Duke. »Es fing gerade an, interessant zu werden.«
    Megan schenkte ihm ihr süßestes Lächeln, als sie antwortete: »Wenn du nicht am anderen Ende des Tisches sitzen würdest, mein Bester, würdest du nun dein Gesicht verziehen. Oder hast du bereits vergessen, wie spitz meine neuen Schuhe sind.«
    Der Duke verzog das Gesicht, auch ohne dass sie ihn getreten hatte. Die anderen am Tisch lehnten sich entspannt zurück. Der erste Gang wurde serviert. Es erwies sich nicht als notwendig, während des exzellenten Mahls auf Lachlans Themenvorschläge zurückzugreifen. Aber auch von Lincoln Burnett wurde nicht gesprochen.
    Nach dem Dessert erhob sich Devlin und verkündete: »Meine Gattin hat mich daran erinnert — ohne Worte versteht sich, darin ist sie eine Expertin —, dass ich mich nicht unbedingt in etwas einmischen sollte, was sie für eine Familienangelegenheit hält. Also bitte entschuldigt uns. Megan und ich haben nach meiner langen Abwesenheit noch einiges zu tun.«
    Einige ihrer Onkel warfen Melissa vielsagende Blicke zu. Sie hofften, ihre Nichte würde Devlins Hinweis auch auf sich beziehen und nun ebenfalls den Raum verlassen. Doch sie verschränkte die Arme und sagte stur: »Ich bleibe. Ich weiß ohnehin schon alles, also bitte keine fal-sehe Zurückhaltung. Ihr werdet mich auch nicht in Verlegenheit bringen, wenn ihr in meiner Anwesenheit über mich sprecht. Und ich werde euch nicht unterbrechen, was mir schon deshalb leicht fällt, weil ich sowieso noch nicht mit euch rede. Ich kenne auch die andere Seite der Geschichte, aber die werde

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