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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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machten, dass ich mich nach wie vor wunderte, dass Owen mit ihr ernsthafte Gespräche über Dinge führte, die wir normalerweise ignorierten.
    »Wir haben doch das Elfenvolk. Ich wette, sie sind gar nicht glücklich, wenn diese Tölpel ihnen die Kraftfelder aufbrauchen.«
    »Sie meinen die Naturgeister? Die Wasser- und Waldnymphen?«
    »Wenn Sie sie so nennen wollen. Sie leben in der Nähe von Bächen, aber heutzutage eher außerhalb der Stadt. Es sind jedoch besondere Fähigkeiten und eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen vonnöten, wenn man sie gefahrlos herbeirufen will.«
    »Ich kenne ihre Rituale.«
    Sie klopfte ihm aufs Bein. »Das dachte ich mir schon. Sie sind ein guter Junge. Aber ich habe ein paar Dinge, die Ihnen helfen könnten. Ich bringe sie Ihnen morgen vorbei.« Sie stützte sich auf ihren Stock und stand auf. »Jetzt fahre ich besser nach Hause, sonst bekommt meine Tochter noch mit, dass ich hier bin. Und Sie verlassen nun am besten Katies Schlafzimmer, junger Mann. Es ist ungebührlich, wenn Sie sich allein hier aufhalten.«
    »Warte mal einen Moment«, sagte ich. »Soll das heißen, du bist mitten in der Nacht hierhergekommen, nur um uns zu erzählen, dass sich merkwürdige Zauberer in der Stadt aufhalten?«
    »Nein, ich bin hergekommen, weil mir heute aufgefallen ist, dass die Rinde an dem Baum neben der Veranda abgeschabt aussieht. Irgendwer muss an ihr herauf- und herunterklettern, und da du momentan die Einzige von den Jüngeren bist, die zu Hause wohnt, dachte ich mir, dass du etwas im Schilde führst. Und die beste Möglichkeit herauszufinden, was du im Schilde führst, war, dich zu erwischen.«
    Ich schaute durchs Fenster zu dem Baum und dann wieder zu Oma. »Du bist aber nicht …«
    »Sei nicht albern. Ich habe die Treppe genommen wie ein normaler Mensch.«
    »Aber wie hast du es geschafft, Mom und Dad nicht aufzuwecken? Die Stufen quietschen doch total laut.«
    Sie schüttelte den Kopf und schnalzte abschätzig mit der Zunge. »Diese Stufen zum Schweigen zu bringen erfordert nun wirklich keine besonders anspruchsvolle Magie. Sag jetzt nicht, dieser große Zauberer hier ist darauf nicht gekommen?«
    Ich schaute Owen an und war sicher, dass ich sein Gesicht hätte glühen sehen, wenn ich eine Nachtsichtbrille aufgehabt hätte. »Aber … aber es wäre unehrenhaft gewesen, meine Gastgeber zu täuschen«, stammelte er.
    »Und mitten in der Nacht zum Fenster raus- und reinzusteigen ist ehrenhaft?«
    »Zumindest ist es nicht in magischer Hinsicht unehrenhaft.«
    Sie nickte. »Sie haben offenbar eine gute Ausbildung genossen. Sie kennen die Regeln. Wir sehen uns morgen früh. Jetzt geht ins Bett, aber in getrennten Räumen, wenn ich bitten darf.«
    Als sie weg war und meine Zimmertür hinter sich geschlossen hatte, sagte Owen: »Ich hab ehrlich noch nie daran gedacht, dass ich die Stufen mit Magie ruhigstellen könnte. Die quietschende Stelle bei uns zu Hause kann ich auf diese Weise nicht leise machen, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass Gloria sie mit einer Formel geschützt hat. Vermutlich habe ich vorausgesetzt, dass es hier genauso sein würde.«
    »Durchs Fenster zu klettern macht viel mehr Spaß.«
    »Apropos, ich sollte gehen.« Sein Blick verharrte noch einen Moment auf mir. »Ich fürchte mich vor dem, was deine Großmutter mit mir machen würde, wenn sie wüsste, dass ich so lange hier drin bleibe. Sie kann einem mehr Angst einjagen als diese Zauberer, die es auf mich abgesehen haben.« Ich machte einen Schritt auf ihn zu, um ihm eine gute Nacht zu wünschen, aber da war er bereits aus dem Fenster gestiegen.

    Am nächsten Morgen sah Owen weniger erschöpft und wieder mehr wie er selbst aus, abgesehen von dem vagen Gefühl, dass ihm womöglich bald seine eigene Hinrichtung bevorstand. Oma kam, als wir noch beim Frühstück saßen. Also konnte ich zur Arbeit fahren, ohne mir Gedanken darüber zu machen, womit Owen sich in meiner Abwesenheit beschäftigen würde. Oma fraß ihm aus der Hand, und wenn es darum ging, stundenlang ihren Geschichten zu lauschen, war er sicherlich das geeignetere Opfer als ich. Ich hoffte, dass er genügend Hintergrundinformationen besaß, um die Wahrheit von ihren Phantasiegespinsten unterscheiden zu können. Sie konnte kein Familienfest beschreiben, ohne dabei Details zu verwechseln, weshalb ich mir nicht sicher war, wie er aus ihrem Gefasel über das Elfenvolk etwas Nützliches für sich herausziehen können sollte.
    Die Arbeit ging mehr oder weniger

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