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Verlangen unter falschem Namen

Verlangen unter falschem Namen

Titel: Verlangen unter falschem Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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Allee, deren riesige Zypressen sich im Wind wiegten und die kleine Straße besonders geheimnisvoll wirken ließen. Danach hielten sie sich rechts und fuhren Richtung Küste. Bald darauf erschien – hinter einem dichten Blätterwald und roten und weißen Bougainvilleen fast vollständig verborgen – ein riesiges schmiedeeisernes Tor, das sich wie durch Zauberhand öffnete. Kurz darauf gelangten sie in einen großen Vorhof mit einem Brunnen, dessen klares Wasser hoch in die Luft schoss und dann sprudelnd in ein flaches Bassin fiel, an dessen Rand Seerosen schwammen.
    Vor ihnen lag eine klassische mediterrane Villa mit abgeflachtem Terrakottadach. Sie hatte hohe Räume mit französischen Fenstern, die offen standen und deren lange weiße Vorhänge sich sacht in der warmen Brise bewegten. Eine Veranda mit kunstvoll geschnitzter Pergola lief um die Außenseiten, und Cara erhaschte einen Blick auf tiefgrüne, leicht abfallende Rasenflächen hinter dem Haus, die wahrscheinlich zum Meer führten. Sie hörte auch, wie sich ganz in der Nähe sacht die Wel len brachen, und bei dem Geräusch wurde ihr ganz warm ums Herz: Das Haus ihrer Eltern, im Süden von Dublin, hatte direkt an der Küste gestanden …
    Leider hatte ihr Bruder es sofort nach dem Tod der Eltern verkauft. Unwillkürlich biss Cara die Zähne zusammen, was Vicenzo bemerkte – und auch wie sie sich beim Aussteigen an die Tür des Geländewagens klammerte. Er dachte, dass sie offensichtlich begriffen hatte, dass jeder Fluchtversuch zwecklos wäre. Gerade wollte er ihr das auch sagen, als seine Aufmerksamkeit auf einen weißen Schäferhund gelenkt wurde, der um eine Hausecke gerannt kam. Kurz vor ihnen blieb er hechelnd stehen. Cara ging erfreut in die Hocke und klopfte auf den Boden, woraufhin der Hund zu ihr sprang. Sie streichelte ihn ausgiebig und grub die Hände in sein dichtes Fell.
    „Du bist aber ein Schöner! Wie heißt du denn?“, fragte sie lächelnd.
    „Er heißt Doppo und gehörte Allegra. Normalerweise mag er Fremde nicht“, erklärte Vicenzo erstaunt. Cara Brosnan gab ihm immer mehr Rätsel auf. Er nahm sie beim Arm und zog sie hoch. Sie erstarrte, während sie ihn mit großen Augen unsicher ansah. Automatisch rief das wieder den Beschützerinstinkt in ihm wach, aber er wehrte sich dagegen. Er wusste ja, dass Cara ihn nur manipulieren wollte.
    „Du wirst meinen Vater beim Essen treffen. Ich habe ihm gesagt, dass wir uns durch Allegra kennengelernt haben.“ Er schnitt eine Grimasse. „Was irgendwie ja sogar stimmt. Ich will nicht, dass er sich aufregt. Der Schlaganfall und die Beerdigung waren schon schlimm genug für ihn.“
    Sofort regte sich Caras schlechtes Gewissen. „Ich will ihn bestimmt nicht aufregen.“
    Vicenzos Blick fiel auf ihre bloßen Arme, und er strich mit dem Finger darüber. Cara hielt unwillkürlich den Atem an, und eine Welle der Sehnsucht überkam sie. Sie schluckte rasch, um ihre plötzlich ganz trockene Kehle zu befeuchten.
    „Deine Haut ist so hell“, meinte er mit leichtem Stirnrunzeln, „als wärst du noch nie richtig im Süden gewesen.“
    „Das war ich auch nicht.“
    Gleich darauf wurde Cara von Tommasos Frau Lucia in ein riesiges Schlafzimmer geführt. Aufgrund der Sprachbarriere konnte Cara ihr nur mit Gebärden verständlich machen, dass sie selbst auspacken würde.
    Der Raum war ganz in Weiß gehalten, wie der Rest der Villa, und Cara war sehr erleichtert, dass es nicht Vicenzos Schlafzimmer zu sein schien. Dazu war es viel zu hübsch eingerichtet. Jetzt auch noch ein Bett mit ihm teilen zu müssen, wäre einfach zu viel gewesen. Sicher könnte sie sich dann auch nicht lange zurückhalten …
    Sie spürte ein leichtes Ziehen im Bauch und legte unwillkürlich eine Hand darauf. Die französischen Fenster ihres Zimmers gingen auf einen großen begrünten Innenhof mit Säulengang. Hier und da standen Terrakottatöpfe mit üppigen Blumen darin. Es war ganz ruhig und friedlich, und das Ambiente wirkte wie Balsam auf Caras geschundene Seele.
    Als es an der Tür klopfte, öffnete sie zaghaft. Draußen stand Vicenzo. Er hatte sich umgezogen und trug jetzt eine lässige weiße Hose und ein weißes Hemd und sah einfach umwerfend aus. Verdammt, der Mann brauchte sich nicht einmal anzustrengen, damit sie sofort wieder auf ihn flog, obwohl sie ihn doch verabscheuen wollte.
    „Ich hole dich so gegen acht zum Abendessen ab“, sagte er nur.
    Um acht Uhr erschienen Cara und Vicenzo auf der Schwelle zum Esszimmer. Wie

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