Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
Vom Netzwerk:
Routine ab. »Woher kommen Sie eigentlich? Etwa von der anderen Seite der Galaxis?«
    »Ja«, bestätigte Janeway.
    Der Tutopaner wollte nicht noch mehr Zeit mit etwas verlieren, das er für absoluten Blödsinn hielt. »Bitte begeben Sie sich zu Ihrer Andockstelle. Sie halten den Verkehr auf.«
    Der gelbe Indikator tanzte vor der Voyager, geleitete sie in einer weiteren Spirale nach unten und um die Nabe herum. Die ganze Zeit über drangen tutopanische Stimmen aus dem Tricorder-Lautsprecher. Mit falscher Fröhlichkeit und viel zu laut priesen sie irgendwelche Produkte an. Als Janeway den Kanal schloß, blinkte die Indikatorkugel und setzte sich erst wieder in Bewegung, als sie die Verbindung wiederherstellte. Ein Hinweis forderte dazu auf, ›weitere Instruktionen‹ abzuwarten.
    »Gefesselte Zuhörer«, murmelte Janeway. Sie verzichtete darauf, sich noch langer über die Verzögerungen und den Lärm zu ärgern, nutzte statt dessen die Gelegenheit, einen Kontakt mit der Krankenstation herzustellen. Kes berichtete, daß es beim Programm des holographischen Arztes noch immer zu
    Unterbrechungen kam. Die Menge des vom Replikator gelieferten Antitoxins genügte erst, um die Hälfte der Besatzung zu behandeln. Kes war eine unverbesserliche Optimistin, und deshalb fügte sie hinzu, die Lage sei im großen und ganzen unter Kontrolle.
    »Chakotay ist bei Bewußtsein und möchte in den aktiven Dienst zurückkehren«, sagte die Ocampa. »Aber der Arzt möchte ihn noch einige Stunden lang unter Beobachtung halten.«
    »Verstehe.« Janeway legte den auf die Frequenz der
    Krankenstation justierten Tricorder beiseite. Mehrere solcher Geräte lagen an verschiedenen Stellen, unter anderem an Chakotays Platz und auf dem Kommandomonitor. Es war nicht leicht, sich daran zu erinnern, welcher Tricorder eine Kom-Verbindung zu welcher Abteilung schuf.
    »Ich bin sicher, daß wir die Andockstelle bereits passiert haben«, brummte Paris. »Dort ist Wendepunkt vierdrei. Ja, ich bin sicher. Beim letztenmal kamen wir von der Backbordseite.«
    »Hier gibt es ziemlich viel Verkehr«, meinte Kim. »Vielleicht ist deshalb eine Anflugspirale erforderlich.«
    »Ich glaube eher, der zuständige Beamte hat einen besonderen Sinn für Humor«, erwiderte Paris.
    Janeway behielt die Nabe im Auge, sah dort Raumschiffe, deren Konfigurationen vertraut wirkten, aber auch andere, die einen völlig fremdartigen Eindruck erweckten. Sie schätzte, daß insgesamt mehrere hundert Schiffe an den Piers ruhten.
    Chakotays mahnende Worte fielen ihr ein: Sie waren in diesem Quadranten auf sich allein gestellt.
    Dieser Gedanke erinnerte Janeway an etwas anderes… Sie atmete mehrmals tief durch und stellte sich einen ganz bestimmten Strand vor, Heimat ihres geistigen Führers. Sie sah sich selbst, wie sie im Sand lag, spürte den warmen Schein der Sonne auf der nackten Haut. Eine sanfte Brise strich über sie hinweg. Der spirituelle Führer lag neben ihr, hatte sich auf einem Felsen ausgestreckt. Seine Schuppen reflektierten das Licht, und gelegentlich tastete seine Zunge aus dem Maul hervor.
    Chakotay wäre sicher stolz auf sie. Als sich die Voyager der zugewiesenen Andockstelle näherte, blieb Janeway ruhig und gelassen, äußerte nicht ein einziges Wort des Protestes und fügte sich dem Diktat der Indikatorkugel.
    »Irgendwann einmal hört die Simulation auf«, murmelte Paris weiter vorn am Navigationspult. »Und dann stellt man fest, aus welchem Holz man geschnitzt ist.«
    Er schwitzte, während er die Kontrollen bediente und das Schiff durch komplizierte Flugmanöver steuerte. Wie schwierig die Aufgabe auch sein mochte: Janeway wußte, daß sie sich in dieser Beziehung absolutes auf Paris verlassen konnte. Er verstand es, ein Raumschiff zu fliegen.
    Ihr Vertrauen erwies sich als gerechtfertigt: Die Voyager legte ruckfrei an.
    »Verbindungsstutzen eingerastet«, meldete Paris und seufzte leise. »Endlich.«
    »Gute Arbeit, Mr. Paris.« Zwei andere Schiffe ruhten am gleichen Andockturm: auf der Steuerbordseite ein großer Frachter, der den ihnen bereits bekannten Yawkins-Schiffen ähnelte; auf der anderen ein gedrungen wirkender Transporter, umhüllte von einem Gespinst aus dicken Elektrokabeln.
    Die Indikatorkugel tanzte hin und her. »Andockmanöver
    durchgeführt«, tönte es aus dem Tricorder-Lautsprecher.
    »Willkommen bei der Nabe.«
    »Herzlichen Dank«, erwiderte Paris.
    »Wir wären hier schon vor Jahren eingetroffen«, fügte Torres hinzu. »Ohne die vielen

Weitere Kostenlose Bücher