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Verliebt bis unters Dach Roman

Verliebt bis unters Dach Roman

Titel: Verliebt bis unters Dach Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Monk
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ansah, und flehte sie mit einem Blick um Verständnis an.
    »Es tut mir so leid. Ich muss sie suchen.«
    Ihr Herz schlug zweimal. Dann nickte Liesel, und er war verschwunden.
     
    Sobald sie allein war, suchte Liesel nach ihren Sachen und riss das Kleid ein, weil sie es so hastig überstreifte. Panik stieg in ihr hoch, als sie die Schuhe nicht finden konnte, doch dann entdeckte sie einen, den sie in eine Ecke geschleudert hatte, und erinnerte sich einen Moment lang an die ungeheure Freude dieses Augenblicks, ehe sie mit einem Ruck wieder in die Realität versetzt wurde, als die Haustür ins Schloss fiel.
    Als sie nach unten ging, kam er gerade wieder herein.
    »Sie ist fort«, sagte er bloß.
    »Ich denke, ich gehe besser auch«, sagte sie.
    Doch statt sie zu bitten, zu bleiben - denn genau das wünschte er sich dringend -, nickte er bloß.
    »Ich hole die Schlüssel.«
    »Ich nehme ein Taxi.«
    »Das ist zu weit. Ich bringe dich nach Hause.«
    Falls sie sich unterwegs zu seinem Haus unwohl gefühlt hatte, dann war das nichts im Vergleich zum Rückweg nach Piran. Sie schwiegen, bis er vor dem Hotel vorfuhr. Er wusste einfach nicht, was er sagen konnte, und sagte nur das.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Denn ganz ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was das alles zu bedeuten hat. Ich habe bloß ein dummes Gefühl, Liesel, und das passiert mir normalerweise nicht.«
    »Du wirst einiges regeln müssen«, erwiderte sie steif und griff nach der Tür.

    »Liesel, bitte... warte.« Seine Hand umfasste sanft, aber fest ihre Schulter und zog sie zurück auf den Sitz. »Es tut mir so leid.«
    »Dass du mich gestern Abend gesucht hast?«
    »Das meine ich nicht, und das weißt du genau.«
    »Du wusstest nicht, dass sie auftauchen würde?«
    »Darum geht es auch nicht.«
    Er hatte Recht. Es ging darum, dass Liesel nicht dort hätte sein sollen, in seinem Bett, in seinen Armen.
    »Du hast Recht. Es war ein Fehler.«
    »Das meinst du doch nicht ernst, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er nahm ihre Hände. »Das war furchtbar, heute Morgen. Aber bitte vergiss nicht, wie unglaublich schön der gestrige Abend war. Mein einziger Fehler war, dass ich nicht ehrlich zu mir selbst war, nicht zu Caroline und nicht zu dir. Liesel, alles, was sich zwischen uns beiden abgespielt hat, war ehrlich gemeint, aber ich hätte es nicht zulassen sollen, solange ich noch mit Caroline zusammen bin. Nicht, dass ich mich tatsächlich so fühle, als wären wir zusammen. Das ist schon seit einiger Zeit so. Es klingt vielleicht wie ein Klischee, aber seitdem sie nach London gezogen ist, haben wir uns auseinandergelebt. Und ehrlich gesagt, waren wir auch vorher nicht sonderlich gut zusammen, denn sonst wäre sie nicht fortgezogen, oder ich wäre mitgegangen...«
    »Aber es ist nicht vorbei. Es ist keineswegs vorbei.« Das war keine Frage, sondern einfach eine Feststellung.
    »Wenn ich mit dir zusammen bin, vergesse ich alles andere. Wir beide, das ist für mich richtig und wichtig.«
    »Und jetzt, wo sie wieder da ist?«

    Darauf konnte er keine Antwort geben, und das reichte als Antwort.
    Wenn Liesel eines wusste, dann, dass er sich in diesem Augenblick genauso fühlte wie sie. Sie fühlte sich schmutzig. Es gab kein anderes Wort dafür.
    »Du fährst besser zurück.«
    Er nickte. »Ich rufe dich an, ja?«
     
    Marilyn wartete natürlich auf sie wie eine Glucke. Ihr Kopf ruckte vor und zurück vor Angst und unterdrückter Wut, einer Wut, die sich im selben Augenblick Bahn brach, als Liesel zur Tür hereinkam und aussah, als wäre sie schon wieder in einen Azaleenbusch gefallen.
    »Wo bist du nur gewesen? Ich bin krank vor Sorgen. Wir haben fast die ganze Nacht kein Auge zugetan!«
    »Wir?«
    »Ed und ich. Wir haben auf dich gewartet, Lies, wir haben uns Sorgen gemacht. Bitte sag mir nicht, dass du die Nacht mit Sean Sutton verbracht hast, bitte, bitte!«
    »Das tut mir leid, May. Nein, ich bin ganz bestimmt nicht bei Sean Sutton geblieben.«
    »Aber wo warst du dann?«
    Liesel seufzte tief Womit fing sie am besten an?
    Marilyn hörte wie immer stumm und geduldig zu, während Liesel ihr von Anfang bis zum Ende die Hochs und Tiefs ihrer letzten zwölf Stunden berichtete. Sie beschrieb das Trauma, von höchstem Glück in absolute Scham gestürzt zu sein.
    »Ich bin eine Kuh«, endete sie. »Egal, was ich für Tom empfinde, es war nicht recht.«
    »Wenn man verliebt ist, täuscht man sich am Anfang immer erst selbst und dann andere...«, murmelte

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