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Verliebt, verlobt und eingesargt

Verliebt, verlobt und eingesargt

Titel: Verliebt, verlobt und eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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genau?«
    »Ja.«
    »Warum haben Sie sich nicht an die Polizei gewandt? Die Leute hätten Ihnen geholfen.«
    »Nein, man hätte mir nicht geglaubt. Ich mußte mich mit Ihnen in Verbindung setzen und Sie neugierig machen.«
    Bevor ich die zweite Brötchenhälfte in Angriff nahm, lachte ich auf. »Ja, das haben Sie geschafft. Für mich ist diese Susy jetzt schon so etwas wie ein Alptraum geworden.«
    Sid Ferry schaute mich ernst an. »Sie ist schlimmer, Mr. Sinclair, viel schlimmer.«
    »Kennen Sie diese Person so gut?«
    Er nahm einen Schluck Kaffee. »Ich habe sie beobachtet, konnte aber die Morde leider nicht verhindern. Sie ist manchmal wie ein Phantom, taucht auf und verschwindet wieder. Die letzten beiden Opfer sind nicht einmal beerdigt worden. Sie stehen noch, wie man so schön sagt, über der Erde.«
    »Wo denn?«
    »Das werde ich Ihnen noch alles zeigen, Mr. Sinclair.«
    Ich schaute Ferry schräg an. »Sie sind gut über mich informiert, Mr. Ferry. Von wem haben Sie die Auskünfte?«
    »Von Bekannten. Ich komme aus London, habe noch natürlich Kontakt zu den alten Freunden. Bei einem Besuch sprach ich einmal mit ihnen über Susy und meinen Verdacht. Dabei fiel Ihr Name, Mr. Sinclair. Sie sind in London nicht unbekannt.«
    Ich nickte. »Dieses Gefühl habe ich leider auch.«
    »Sagen Sie nicht leider. Sonst wäre ich nicht auf Sie aufmerksam geworden.«
    »So kann man es auch sehen.« Ich holte Zigaretten hervor und bot Ferry ein Stäbchen an. Er nahm sie und ließ sich auch Feuer geben. Der Glimmstengel verschwand fast in seinem Bartgestrüpp.
    »Ich habe natürlich Fragen, und es ist klar, daß sie sich einzig und allein um eine Person drehen. Eben um Susy. Wer ist sie? Wo kommt sie her? Wo wohnt sie?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Wieso?«
    »Ich weiß selbst nicht viel über sie. Mir ist nur bekannt, daß es sie gibt.«
    »Sie wissen aber, wie sie aussieht?«
    »Ja, blond und fast engelhaft. Ich bin kein Dichter oder Schriftsteller, mir fallen keine anderen Adjektive dazu ein, aber so habe ich sie in Erinnerung.«
    »Sie lebt in Dortmund?«
    »Ja.«
    »Wie lautet denn ihr voller Name?«
    »Als ich meinen Freund Larry mal danach fragte, habe ich darauf keine Antwort bekommen. Er war schrecklich eifersüchtig und hatte Furcht davor, daß ich ihm diesen Engel ausspannen könnte. Deshalb verschwieg er den Nachnamen.«
    »Das ist natürlich nicht viel.«
    »Meine ich auch.«
    Ich stäubte Asche ab. »Fragt sich nur, wie wir an Susy herankommen. Ich kann schließlich nicht durch die Stadt laufen und nach ihr Ausschau halten.«
    »Klar. Man muß eben wissen, wo sie sich aufhält.«
    »Und wo, bitte, ist das?«
    Ferry lehnte sich zurück und schaute dabei dem Rauch der Zigarette nach. »Zumeist in der Nähe des Hauptfriedhofs. Einen Steinwurf davon entfernt liegen auch die Kasernen der Soldaten. Das ist schon ihr Gebiet.« Er beugte sich wieder vor. »Zudem habe ich dort in der Nähe auch die beiden Särge entdeckt. Ziemlich gut versteckt, auf einem alten Zechengelände.«
    »Fahren wir hin?«
    Er lächelte, aber das war durch das Bartgestrüpp kaum zu sehen.
    »Deshalb habe ich auf Sie gewartet. Möglicherweise läuft Susy uns über den Weg. Wenn nicht, können Sie sich noch immer die beiden Leichen anschauen.«
    »Wie sind die Männer ums Leben gekommen?«
    »Gewaltsam, wie auch Larry Elkman.«
    »Davon haben wir beim Öffnen des Sargs nicht viel gesehen.«
    »Klar, wenn ein Toter schon halbverwest ist. Das war er doch sicher — oder?«
    »Natürlich.«
    Ferry schlug auf meine Hand. »Kommen Sie, Mr. Sinclair. Je früher wir dort sind, um so besser.« Er winkte dem Wirt, der eine Kaffeemaschine reparierte. »Wir möchten zahlen.«
    »Ich komme.«
    Die Rechnung übernahm ich. Als wir aufstanden, betraten andere Gäste das Lokal. Zwei Jugendliche, die sich sofort vor einen Spielautomaten stellten und Cola tranken.
    Die Stadt lag im blendenden winterlichen Sonnenschein, so daß ich wieder meine dunkle Brille aufsetzen mußte. »Haben Sie einen Wagen?« fragte ich.
    »Ja. Er parkt in der Nähe.«
    »Wir können auch meinen nehmen.«
    »Einverstanden. Heute morgen wollte meine Kiste nicht anspringen. Die Batterie, wissen Sie.«
    »Das sind die Winterfreuden eines Autofahrers.« Wir überquerten die Straße. »Irgendwie sind Sie ein Glückspilz, Mr. Ferry. Sie konnten ja nicht wissen, daß ich im Polizeipräsidium Kontakt aufnehmen würde.«
    »Ich ahnte es.«
    »Das war gut.«
    Der Golf war zum Glück

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