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Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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gefragt.« Drury wirkte nicht, als sei er unsterblich verliebt; seine Stimme klang irgendwie eisern. »Wollen wir?«
    »Geh schon, Elle«, drängte Cecily. »Es ist so ein schöner Tag.«
    Tatsächlich war es ein bisschen bewölkt, aber Jonathan hütete sich, darauf hinzuweisen. Er hatte keine Ahnung, was seinen angeblichen Rivalen zu diesem Schritt bewog, aber er beklagte sich nicht über die Gelegenheit zum vertraulichen Gespräch, die sich ihm dadurch bot. Für einen Augenblick dachte er allen Ernstes, Cecilys ältere Schwester könne das Angebot ausschlagen, aber dann stand sie auf und nickte. »Natürlich.«
    Als sie den Salon verließen, ruhten Eleanors Finger ganz leicht auf dem Ärmel des Viscounts. Cecily schenkte Jonathan ein strahlendes Lächeln. »Sind die Blumen etwa für mich?« Mit traumwandlerischer Sicherheit trat sie zu der Vase, die er mitgebracht hatte. »Sie sind wunderschön.«
    »Woher wisst Ihr, dass ich nicht die Rosen mitgebracht habe?« Sein Blick ruhte auf der weichen Haut ihres schlanken Nackens, als sie sich nach vorne beugte, um an den Wildblumen zu schnuppern.
    Sie lachte und richtete sich auf. Mit einer Fingerspitze berührte sie ganz leicht eines der Blütenblätter. »Rosen aus dem Gewächshaus passen einfach überhaupt nicht zu Eurer Persönlichkeit, Mylord. Ich danke Euch. Ich bin sicher, diese Blumen habt Ihr eigenhändig gepflückt, und das ist romantischer als jedes blumige Wort auf einer Karte.«
    Er hatte damit eigentlich nicht bezweckt, besonders romantisch zu sein. Zumindest nicht bewusst. Aber sie hatte natürlich recht, denn er fand auch, dass Blumen, die in einem Gewächshaus bestellt und geliefert wurden, nur wenig persönlichen Aufwand erforderten. »Das habe ich sehr gern für Euch getan.«
    »Ihr seid sehr klug mit Lord Drury umgegangen.« Sie drehte sich um, und in ihren Augen lag eine beinahe schmerzliche Dankbarkeit.
    Das einzig Kluge, woran er sich im Zusammenhang mit Lord Drury bisher erinnern konnte, war die Tatsache, ihm nicht längst einen ordentlichen Kinnhaken verpasst zu haben, weil er sein Missfallen so offen zeigte. Und das hatte wohl kaum etwas mit seiner Klugheit zu tun, sondern eher mit seiner Selbstbeherrschung. »Inwiefern?«
    Auf ihrem Gesicht lag ein faszinierender Ausdruck. Zumindest empfand er ihn so. Es schien eine Menge an Lady Cecily zu geben, das er bezaubernd fand. Sie sagte leise: »Ich weiß nicht, was Ihr gesagt habt, um ihn auf die Idee zu bringen, mit meiner Schwester gemeinsam spazieren zu gehen. Ich habe mich jedenfalls schon gefragt, was ich tun soll, nachdem ich erfuhr, dass Ihr beide hier seid. Irgendwie habt Ihr das Problem für mich gelöst.«
    »Ich habe nichts getan.« Er atmete den zarten Duft ihres Parfüms ein, und sein verräterischer Körper erinnerte sich plötzlich wieder allzu genau daran, wie es war, sie in den Armen zu halten. »Er und ich sind einfach zur gleichen Zeit eingetroffen. Was, wie ich Euch wohl nicht verraten muss, ihm nicht sonderlich gefallen hat.«
    »Trotzdem hat er Elle eingeladen, mit ihm spazieren zu gehen.«
    Jonathan war nicht besonders scharfsinnig, wenn es um junge Ladys ging, aber langsam begann er, die Feinheiten zu verstehen. Sein Blick war prüfend. »Ihr wünscht, dass sich zwischen Eurer Schwester und Lord Drury etwas entwickelt?«
    »Ich wünsche genau das.«
    Jonathan wünschte sich hingegen gerade, er wäre von der herrlichen Farbe ihrer Augen nicht so abgelenkt. Der bernsteinfarbene Hauch ließ ihn an den Stein denken, den er als kleiner Junge in einem Fluss gefunden hatte. Trotz der kühlen Liebkosung des Wassers hatte der Stein warm geschimmert, die goldene Farbe war von außergewöhnlicher Einzigartigkeit. Die Oberfläche war im Laufe der Jahrhunderte glattgeschliffen worden. Er trug diesen Stein seither stets in einer Tasche am Körper, und jetzt erkannte er mit aller Deutlichkeit, wie die Geister wieder zu ihm sprachen. Dieser Kiesel war immer einer seiner wertvollsten Besitztümer gewesen, Erinnerung an seine Jugend und ein verzauberter Glücksbringer. Zumindest hatte er das immer gedacht. Jetzt aber, in diesem Augenblick, da er tief in Cecilys Augen versank, wusste er plötzlich, warum er ihn damals gefunden hatte. Und er wusste auch, was ihn damals dazu bewogen hatte, den Stein zu behalten und ihn stets in Ehren zu halten.
    Sie war die Eine.
    Mit großer Mühe konzentrierte er sich wieder auf das Gespräch. »Warum?«
    »Sagen wir einfach, ich finde, sie würden sehr gut

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