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Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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irgendwie seltsam?«, fragte Nellie misstrauisch.
    »Es riecht nach gar nichts – so wie es normal ist.«
    »Also ist der Inhalt der richtige?« Nellie klang enttäuscht.
    »Schon, aber das Pulver an sich ist schon eine gefährliche Chemikalie«, sagte Kemble. »Giftig, unter entsprechenden Umständen sogar explosiv.« Er ließ die vielen Anwendungsmöglichkeiten unerwähnt, obwohl sich die Gedanken daran in seinem Kopf überschlugen, und stellte die Flasche zurück. »Ich sehe keine Dosierungsanleitung«, bemerkte er. »Wie viel hat der Duke davon genommen?«
    Nellie zuckte mit den Schultern. »Er hat sich den Trunk meistens selbst zubereitet. Ihr solltet Dr. Osborne nach der Dosierung fragen.«
    Kemble gefiel nicht, was er als Nächstes tun musste, aber ihm blieb keine Wahl. »Hat die Duchess ihm jemals die Medizin zubereitet?«, fragte er.
    Nellie verschränkte die Arme vor der Brust. »Ein oder zwei Mal vielleicht – das erste Mal erst, als er mit diesem Husten im Bett lag. Sie tat es aus reiner christlicher Nächstenliebe, denkt Ihr nicht auch?«
    »Und natürlich, weil es die Pflicht als Ehefrau ihr gebot«, stimmte Kemble ihr zu. »Sagt, könnte einer der Dienstboten in der Nacht, in welcher der Duke starb, dessen Zimmer betreten haben?«
    »Aye, unter dem richtigen Vorwand.«
    »Und wer sonst hatte regelmäßig Zugang zum Haus?«
    Nellie dachte nach. »Nun, der Squire und Lady Ingham sind ein Mal in der Woche hier«, sagte sie. »Dann der Pfarrer und seine Frau. Der Doktor geht ein und aus – genauso wie früher seine Mutter, aber sie ist gestorben, kurz nachdem meine Lady und ich hier einzogen – oh, auch an dem bewussten Abend hatte der Duke Gäste. Zwei Gentlemen aus London. Einer war Anwalt – sein Name war Sir ... wie auch immer. Der andere war sein Neffe – Lord Sowieso –, ein Verwandter der ersten Frau des Dukes.«
    »Ich bin sicher, dass Coggins die Namen noch weiß«, sagte Kemble. »Nun, das wäre es dann. Vielen Dank, Mrs. Waters. Wollen wir unsere Teestunde jetzt fortsetzen?«
    Plötzlich ertönte vom Gang her ein leiser Schrei. Nellie zog die Stirn in Falten und riss die Tür auf. »Das hört sich nach Jane an, der Schrei kam aus der Spülküche«, sagte sie finster. »Armes Kind. Jemand sollte diesen Teufel wirklich kastrieren.«
    Sie schickte sich an, der anderen Bediensteten zu Hilfe zu eilen, aber Kemble hielt sie zurück, indem er ihr die Hand auf den Arm legte. »O nein, Mrs. Waters«, sagte er freundlich. »Bitte erlaubt, dass ich das übernehme.«
    An diesem Abend nahmen sie zu acht das Dinner ein. Gareth tat sein Möglichstes, um Antonia nicht anzustarren. Sie trug ein Kleid in einem dunklen Violettton, das ihre Schultern entblößte und ihren eleganten, schwanengleichen Hals perfekt zur Geltung brachte. Natürlich war sein Versuch vergebens, und er hörte kaum hin, als Reverend Hamm langatmig über die Bedeutung der Menschlichkeit gegenüber den unteren Gesellschaftsklassen philosophierte.
    Mrs. Hamm war eine hübsche, lebhafte Brünette, die ihr Bestes tat, das schwerfällige Benehmen ihres Mannes zu kompensieren, indem sie andere in das Gespräch miteinbezog. Nichtsdestotrotz war sie wegen ihrer gesellschaftlichen Stellung als Frau eines Geistlichen immun gegen Rothewells aggressive Flirtversuche. Der Baron verfiel in eine trübe Stimmung, die auch noch so viele aufmunternde Worte nicht erhellen konnten.
    Als das Essen vorüber war, ließ Antonia im großen Salon für die weiblichen Gäste Kaffee servieren, während die Gentlemen ihren Portwein genossen. Während die Damen lachend und scherzend das Esszimmer verließen, fing Gareth einen Abschiedsblick von Antonia auf. Er war sowohl unschuldig als auch bemerkenswert wissend. Gareth spürte, wie seine Knie weich wurden. Ein denkbar schlechtes Zeichen.
    Ich bin stark, Gabriel, hatte sie in Knollwood gesagt. Unterschätze mich nicht .
    Das tat er auch nicht. Stattdessen begann er zu befürchten, dass sie die Macht haben könnte, ihn zu Fall zu bringen. Und trotzdem würde vermutlich sie es sein, die unglücklich und mit Makel behaftet zurückbleiben würde. Was auch immer die Wahrheit über Antonia und Warneham war, Gareth hatte damit begonnen sich ihr zu öffnen. Er hatte sich dabei ertappt, ihr Dinge anvertraut zu haben, die er noch nie zuvor jemandem erzählt hatte – nicht, seit Luke Neville ihm sein jämmerliches Leben gerettet und ihm den Weg geebnet hatte, um etwas aus seiner Zukunft zu machen.
    Aber jemandem einige

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