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Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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schien es eine Art Finsternis zu geben, die sie zögern ließ. Mit einem unterdrückten Seufzen schob Antonia die Gedanken zur Seite und blickte über die Balustrade auf das weit unter ihnen liegende Seeufer.
    »Es ist wunderschön«, bemerkte sie schließlich. »Der Hügel ist so steil, wir sind so hoch oben. Es ist wirklich erstaunlich, dass man hier einen Pavillon errichtet hat.«
    »Niemand hat ihn je benutzt – abgesehen von Cyril und mir, soweit ich weiß.«
    »Es gibt noch einen zweiten«, sagte Antonia. »Er ist groß und elegant und aus Portland-Ziegeln und Marmor. Irgendjemand erzählte, dort hätten des Öfteren Picknicks stattgefunden.«
    Gabriel schwieg. Antonia spürte, dass ihn etwas bewegte, und wandte sich ihm zu. Sein Kinn war angespannt, seine Miene ausdruckslos. »Ja«, sagte er schließlich, »der Pavillon steht ein Stück die Straße hinunter, ungefähr eine halbe Meile vom Obstgarten entfernt. Es gibt dort einen Hirschpark und sehr schöne Gärten ... und einen See, der ... sehr groß ist.«
    »Ich gehe dort manchmal spazieren«, sagte sie, während sie seine Hand nahm und auf ihre legte. Die Wärme und die feste Stärke seiner Finger, als er ihre drückte, waren tröstlich, aber beunruhigten sie auch. »Gabriel? Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    Er schüttelte den Kopf, aber sein Blick war in die Ferne gerichtet. »Es war dort ... im Hirschpark ... Cyril ist dort gestorben«, antwortete er. »Ich wundere mich, warum niemand mich danach gefragt hat. Ich warte immer darauf, wünsche es mir fast, dass jemand die Frage stellt, um endlich damit abzuschließen.«
    Antonia wusste nicht, was sie sagen sollte. »Ich habe gehört, dass es dort ... einen Unfall gegeben hat.«
    Sein Kopf fuhr herum, sein Blick war anklagend. »Nein, das hast du nicht«, sagte er. »Du hast gehört, dass ich ihn getötet habe. Und vermutlich habe ich das auch. Niemand hier hat je das Wort Unfall benutzt.«
    Antonia senkte den Blick. »Du hast recht«, gab sie zu. »Aber schließlich war der einzige Mensch, der je davon gesprochen hat, mein verstorbener Mann.«
    »Ich möchte wetten, dass es eins seiner Lieblingsthemen war«, sagte Gareth grimmig. »Der Vorfall wurde zum Mittelpunkt seiner Existenz.«
    »Er war ein zorniger, verbitterter Mann«, flüsterte sie und spielte mit ihren Handschuhen. »Zu seiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass ich weiß, wie es ist, ein Kind zu verlieren. Es ... es macht dich wahnsinnig vor Kummer.«
    »Vor Kummer, ja«, entgegnete er. »Aber hast du auch nach jemandem gesucht, dem du die Schuld geben konntest?«
    »Oh, ich musste nicht suchen, Gabriel«, sagte sie mit tonloser Stimme. »Ich wusste , wer die Schuld daran trug. Ich. Ich und mein schreckliches zänkisches Temperament.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich glaube kaum, dass das der Grund für den Tod war.«
    Sie drehte sich auf der Bank ein wenig zu ihm und ergriff seine Hände. »Aber ich habe es getan, Gabriel. Ich habe gedrängt und gedrängt, bis ... bis schließlich das Schlimmste geschehen ist.«
    Zu ihrem Erschrecken schloss er seine Finger um ihre Handgelenke und wendete ihre Handflächen nach oben. »Antonia, diese Narben ... das ist das Schlimmste, was jemandem widerfahren kann«, sagte er rau. »Ich ... ich will wissen, Antonia, warum du dir das angetan hast. Deinem wunderschönen Körper. Auch das ist eine Tragödie. Und die Last, die du trägst.«
    Antonia war unfähig zu antworten. Sie starrte auf die Narben – die Narben, die sie zu übersehen versuchte; dünne weiße Linien, die sich wie silberfarbene Würmer über ihre Adern und Sehnen zogen.
    Gabriel fluchte leise. »Herrgott, Antonia, aber deswegen habe ich dich nicht hierhergebracht«, flüsterte er. »Es sollte ein schöner Ausflug werden, doch ich habe ihn ruiniert, indem ich Dinge fragte, die ich nicht fragen sollte. Aber seit ich die Narben gesehen habe, bin ich ... ich bin betroffen und voller Schmerz deinetwegen. Innerlich erschüttert. Ich kann den Grund einfach nicht verstehen.«
    »Den Grund?«, wiederholte sie. »Ist das jetzt noch wichtig?«
    »Es ist wichtig«, entgegnete er, und seine Stimme klang hohl. »Ich muss es verstehen – diese Narben, dein Leben –, wie kannst du dich selbst so sehr gehasst haben? Was ist geschehen? Ich habe Angst um dich, Antonia. Und um mich.«
    »Es war Eric, mein erster Mann«, wisperte sie. Sie entzog ihm die Hände und schlang die Arme um sich. »Mein Mann ist das, was geschehen ist. Ich war ... so wütend

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