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Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Titel: Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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für Euren Geschmack, nicht wahr?« Der Spott in Abaks Stimme war nicht zu überhören.
    Der König biss sich auf die Unterlippe. Kein anderer Mensch durfte so respektlos mit dem Beherrscher Citheons sprechen, doch Abak war nicht nur seit fast fünfzig Jahren sein Berater, sondern er kam auch dem am nächsten, was man einen Freund nennen würde. Außerdem hatte der Ratgeber mit dieser spitzen Bemerkung auf einen Befehl des Inselherren angespielt, dessen sich Techel bis heute schämte. Doch war König Jorig Techel jetzt offenbar gezwungen, noch weit mehr Schuld auf seine Schultern zu laden, um sich den Thron endgültig zu sichern.
    »Vielleicht bringt mir der Schwachkopf von einem Kommandanten das schwarze Schwert doch noch zurück. Ich werde warten. Wenn es nicht bis zum Bajulafest wieder auf seinem Sockel in der Schatzkammer ruht, kannst du alles Nötige in die Wege leiten. Möge die Göttin geben, dass es nicht so weit kommt.«
    »Das sind also noch sieben Tage. Nun gut, aber bedenkt, Gebieter, wenn das Schwert zurückkehrt, habt Ihr die Gefahr gemindert, nicht gebannt. Mit diesen zwei Schwertern ist den Menschen eine Waffe in die Hand gegeben worden, deren Macht nur wenige abschätzen können. Und es gibt noch weit weniger Menschen in unserem Reich, die stark genug sind, über diese Macht zu verfügen, ohne ihr zu erliegen. Ecorim war vielleicht ein Mann, der mit der Klinge Cor umgehen konnte. Mir ist jedoch nicht bekannt, dass jemals ein Mensch das andere schwarze Schwert nach seinem Willen nutzen konnte, ohne selbst benutzt zu werden. Insofern ist das schwarze Schwert wahrscheinlich gefährlicher als Ecorims Schwert Cor. Meiner Meinung nach ist der ganze Krieg mit dem Norden auf das schwarze Schwert zurückzuführen.«
    »Willst du damit sagen, dass der Herrscher von Arch Themur nur ein unschuldiger, von einem bösen Schwert missbrauchter Knabe war?« König Jorig lachte spöttisch. »Du treibst es mit dem Studium dieser Schwerter wohl etwas zu weit!«
    »Wie Ihr meint, mein Gebieter. Ich halte es jedoch zum Wohle Eures Reiches für absolut lebensnotwendig, die Herkunft und die Geschichte der beiden Schwerter zu enträtseln, wobei ich zu meiner Schande gestehen muss, dass es nicht viel ist, was ich seit der Eroberung von Arch Themur in Erfahrung bringen konnte.«
    »Schreckliche Erinnerungen verfolgen mich seit jenen Tagen«, bemerkte Jorig Techel mit kummervoller Miene. »Ich habe noch heute Albträume. Es waren zwar die Truppen der Inselherren, die die eherne Feste Arch Themur bestürmten, aber letztendlich waren es Ecorim und sein Schwert, die das Böse bezwangen. Unsere Soldaten waren wie die Jagdhunde, die die Beute bedrängen, bis sie vom Pfeil des Herrn ihre tödliche Verwundung erhält.«
    »Eure Worte sind sehr bildlich, wenngleich auch nicht völlig zutreffend. Ecorim war ein mächtiger Feldherr, gewiss. Ich glaube indes nicht einmal an die Hälfte der Wunder, die er angeblich mit der Magie des Schwertes Cor vollbracht haben soll.«
    »Hätte Ecorim nicht zu uns gestanden«, widersprach der König, »wären wir alle wahnsinnig geworden. Wenn es auf dieser Welt etwas gibt, das man als Magie bezeichnen kann, dann war Arch Themur durchdrungen davon, wie ein von Maden zerfressener Schinken. Und gegen Magie hilft nur Magie, wie Ecorim sie zu nutzen wusste.«
    »Trotzdem, ich denke, es war sicherlich nicht alles der Magie zuzuschreiben, was wir dort sahen. Und sicherlich war auch das, was wir sahen, bei Weitem nicht alles, was die Magie bewirken kann. Natürlich kann man die Magie, wie alles andere auch, zum Guten wie zum Bösen einsetzen.«
    »Ich dachte, du glaubtest nicht an Dinge wie Magie und dergleichen.«
    »Das, was das gemeine Volk als ›Magie‹ bezeichnet und als Anlass nimmt, um hinter vorgehaltener Hand und mit rollenden Augen die wildesten Geschichten zu erfinden, das halte ich für nichts weiter als Aberglauben und Humbug. Doch keiner, vom einfachen Fußsoldaten bis hinauf zum mächtigen Fürsten, die in Arch Themur gekämpft haben, kann behaupten, er könne für alles, was dort geschah, eine zufrieden stellende Erklärung liefern. Dennoch ist es vollkommen nutzlos zu versuchen, diese Wissenslücke dann mit dem Begriff, Magie’ zu füllen, denn dies gibt uns keinerlei Aufschluss über das Geschehene. Wenn ich etwas über den Lauf der Sterne am Nachthimmel lernen will, hilft es nicht, das als magischen Vorgang zu beschreiben und es dabei bewenden zu lassen. Ob nun Magie oder nicht, man muss

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