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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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seid recht flatterhaft«, spitzte sie ihn weiter an »Oder gibt es jemand anderen, den ihr im Sinn habt?«
    »Oh! Offensichtlich habt ihr von Anstand genauso wenig gehört, wie diese Freibeuterin«, stellte Belothar für sich selbst fest. »Meine Konzentration gilt einzig der kommenden Schlacht.« Mit glühenden Ohren begab er sich zur Reling und heftete seinen Blick stur auf Ithnamena. »Und falls ihr es wissen wollt. Ich hege solche Gedanken nicht. Sie widersprechen allem Anstand, den man einer Frau gegenüber zu erbringen hat.«
    »Sicher doch!« Deirdre ließ nicht locker. »Sie hat euch stets angeführt. Ich irre selten und ich behaupte, dass ihr es mögt, wenn man euch die Richtung vorgibt.«
    »Ich habe zu ihr aufgesehen, weil sie die richtigen Entscheidungen traf. Warum sollte ich deshalb die Führung übernehmen? «
    »Gebt doch zu, ihr mögt es, wenn die Frau oben aufsitzt«, bemerkte Deirdre trocken. Innerlich lachte sie über die notorische Verklemmtheit dieses Mannes. Stets war er im Widerstreit zwischen der Anständigkeit eines edlen Ritters und dem Verlangen. »Es muss anstrengend gewesen sein, stets hinter ihr herzueilen um ihren Hüftschwung im Blickfeld zu haben. Diese Bewegungen ihrer Hüften … und nicht dabei zu vergessen, ihre Befehlsgewalt … Habt ihr euch nie auf eurem Lager gekuschelt und euch vorgestellt, sie würde euch verführen? «
    Deirdre prustete bei der Vorstellung los. Dann aber legte sie mitleidig und voller Anteilnahme ihre Hand auf seine Schulter. Letztendlich musste sie sich eigenartigerweise selbst eingestehen, dass ihr eine gewisse Neugier auf diesen jungen Mann überkam.

    * * *

    Auf der Flucht vor der einen Hölle stolperten Celena und Lutek nach draußen in die nächste. Ithnamena glich einem flammenden Inferno. Flammen so hoch wie die Gebäude selbst verzehrten alles was ihnen im Weg stand. Einwohner die vor dem Feuer davonrannten, liefen geradewegs in die Schwerter der Horsockhorde. Erbarmungslos wurden sie abgeschlachtet oder fortgeschleppt.
    Unbehelligt schritt die weißblonde Unbekannte, mochte sie Karmaste sein oder jemand anderes, zwischen den Anderen durch die brennenden Gassen. Kurz blickte die Tousardtochter hinter ihr her.
    Was diese Frau mit dem Ansturm der Kreaturen gemein hatte, sollte momentan nicht ihre geringste Sorge sein. Eine Gruppe der Bestien wandte sich nämlich den beiden Vorstürmenden zu. Mit dem Feind im Angesicht und dessen was hinter ihnen war, hatten sie keine Möglichkeit den armen Seelen beizustehen. Hilflos, den kreischenden Opfern nicht beistehen zu können, biss sich Celena die Lippen blutig. Das Grunzen vor ihr forderte ihre ganze Aufmerksamkeit, während hinter ihnen infolge ein ohrenbetäubtes Aufkreischen erklang.
    Celenas Haupt ruckte herum.
    Holz splitterte und stieb durch die von sengender Hitze erfüllte Luft. Das abnorm entstellte Drachengezücht donnerte durch die Öffnung, die einst das Portal des Gebäude war. Sein verzerrter Kopf, dessen Haut und Muskeln wie zerflossen wirkte, erschien. Es riss das Maul auf und stieß einen weiteren markerschütternden Schrei aus.
    Einzig Luteks Hand, der die ihre fest umschloss, nahm Celena war, da er sie die Gasse hinabzerrte. Irgendwohin, nur fort von diesem Platz. Wütendes Geknurre hinter ihnen, als sich die Horde an ihren Fersen heftete. Wie in Trance folgte Celena.
    Während sie durch die Gassen stürmten, huschten die brennenden Gebäude und der wütende Mob der Anderen schlierig an ihren Augen vorüber. Plötzlich stoppten sie. Schlagartig wurde Celena in das Hier und Jetzt zurückgerissen. Sie blinzelte. Eine Sackgasse.
    Sie waren in eine verdammte Sackgasse gerannt, die aus qualmenden und fest vom glühenden Griff des Feuers gepackten Häusern bestand. Hinter ihnen versperrte die Horde geifernd den Rückweg. Rostige und schartige Schwerter schwangen ihnen entgegen.
    Celenas Finger umschlossen den Griff ihres Schwertes. Ihre Linke ging reflexhaft zur zweiten Klinge. Sie würde ihres und Luteks Leben teuer verkaufen.
    »Sag mir bloß nicht, ich solle mich verstecken«, zischte ihr Lutek zu, während er seine eigene Waffe von einer Hand in die andere tanzen ließ.
    »Wenn das deine einzige Sorge ist? Sei getrost, diesmal nicht!«, entgegnete Celena, dabei beobachtete sie die näherkommende Meute aus geifernden und grunzenden Horsocks.
    Augenblicklich wälzte sich der massige Leib der unförmigen Derkoyabscheuligkeit nach vorne. Ungeachtet der Verbündeten vor sich schlug das

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