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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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Ungetüm eine Schneise in deren Reihen. Wie Holzpuppen fegte es sie beiseite und zermalmte sie unter den Klauen.
    Fauliger Atem kroch den beiden in ihrer Todesfalle entgegen. Seine Opfer endlich gestellt, kreischte es auf. Wie auf Kommando stürzte der Rest der Horde unorganisiert auf sie zu.
    »Kommt nur her«, knurrte Celena entschlossen. Die Schwerter in beiden Händen breitete sie ihre Arme aus. Einem Todesengel gleich empfing sie die ersten Angreifer, die ihren hitzigen Hieben zum Opfer fielen. Die Himmelsschneide in der rechten Hand vollzog einen Bogen und schlitzte dem hineinlaufenden den Bauch auf. Die zweite Schneide spaltete den Schädel des linken Angreifers. Lutek indes spieß seine Waffe in den nächsten hinein. Er zog die Waffe sogleich wieder aus dem verdorbenen schwarzen Fleisch, um in einem anmutigen aber tödlichen Tanz einen weiteren niederzustrecken. Einen Dritten, den er zu Boden rammte, trieb er die Spitze des Schwerts in die kreischende Fratze. Er ließ das Heft seiner Waffe los und griff zu dem Bogen, den er auf dem Rücken trug.
    Derweil wirbelte Celena, einem todbringenden Sturm gleich, durch die Gegner hindurch. Reaktionsschnell wich sie den wütenden, aber zu langsamen und ohne jedes Maß an Gefühl geführten Schlägen aus. Von Luteks Bogen schnellte ein Pfeil nach dem anderen. Kaum ließ er einen von der Sehne schnellen, griff er bereits zum nächsten. Angreifer um Angreifer fiel dem Hagel aus Stahl und Holz zum Opfer. Schwarze, tote Körper türmten sich um sie herum. Plötzlich wurde es still. Tödliche Ruhe.
    Celena erwartete angespannt den Ausfall, fürchtete ihn, sehnte ihn herbei. Warum griff dieses ohnehin schon tödliche Scheusal, das von dämonischer Raserei erfüllt, dem uralten Erzgott in nichts nachstand, nicht an? Es scharrte mit den Klauen im Dreck, doch rührte es sich nicht von der Stelle. Ein donnerartiges Geräusch, dem ein undefinierbares Pfeifen aus der Luft folgte, durchbrach die aufreibende Stille.
    Etwas knallte mit extremer Wucht in die brennende Blockade hinter ihnen und ließ eine klaffende Lücke zurück. Nochmals heulte es durch die vor Hitze flimmernde Luft. Ein Zweites unbekannte Ding landete direkt in die Reihen der Horsocks und hinterließ einen blutigen Brei. Das vom Bösen verdorbene Gezücht geriet in Raserei, das sich in Schrecken wandelte. Nicht wenige stürmten bereits davon, indessen andere vorwärtsdrängten. Sie kamen nicht weit. Ein weiteres Geschoss zerriss die unseligen Geschöpfe. Zerrieb sie im wahrsten Sinne in bluttriefende Stücke. Lutek rammte Celena kurzerhand zu Boden, als ein weiterer Todeskörper aus der Luft an jener Stelle einschlug, an dem die Kriegerin kurz zuvor gestanden hatte.
    Kampfgeschrei aus menschlichen Kehlen erscholl. Bolzen surrten durch die frei gesprengte Passage. Unter ohrenbetäubender Detonation schossen Hagel von eisernen Kugeln in die ausgedünnte Linie der Feinde.
    Den Kopf mit den Armen vor herumschwirrenden Trümmerteilen schützend, pressten sich Lutek und Celena am Boden.
    Die hochgewachsene Gestalt eines Mannes stellte sich in diesem Moment an die Seite der Kriegerin. In seiner Hand ein Schwert, dessen grünlicher Schimmer alles um sie herum erfasste. Der abscheuliche Derkoy wich seltsamerweise daraufhin knurrend zurück.
    Zwei Dutzend säbelschwingender Männer, welche jedoch den Lärm einer ganzen Armee heraufbeschwor, positionierten sich um sie herum. Angeführt wurden sie von einer in weiße Gewänder gehüllten Frau, deren Antlitz Celena gut kannte. Der große Mann neben ihr stand einfach nur da und schaute stur zu dem unförmigen Fleischberg, der einst einmal ein Drache war. Nicht allein das Ungetüm machte unbeholfene Schritte zurück. Auch die Horsocks, die sich gegenseitige Blicke austauschten, harrten in ihrem mörderischen Treiben.
    Genau darauf schien die Führerin der Marodeure gewartet zu haben. Sie hob einen ellenlangen Stab an. Ein Lichtstrahl fuhr gen Himmel, worauf kurze Zeit später mit Getöse erneut Geschosse auf die Brut niederregnete. Hatte man zuvor nie Furcht bei diesen grausamen Bestien gesehen, so konnte man jetzt Panik in ihren teuflischen, knochigen Masken erkennen. In großer Hektik wandten sie sich um und flohen in entgegengesetzter Richtung. Der Fleisch wandelnde Koloss zertrat in seiner Kopflosigkeit etliche der Flüchtenden.
    Das jungenhafte Gesicht, welches sich nicht entscheiden konnte, ob es einen Bart tragen wollte, tauchte über Celena auf.
    Belothar lächelte auf sie

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