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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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hinab.
    »Sieht so aus, als ob ich diesmal euch etwas schulde«, murmelte sie, ihn erkennend. Unverzagt ergriff sie seine helfende Hand, die er ihr entgegen streckte. Einen Herzschlag lang sah sie ihn mit lächelnden Augen dankbar an, dann schlang sie die Arme um den König. Wenige Atemzüge später entließ sie Belothar aus der Umarmung.
    »Wo ist Jeamy und ihre Truppe?«
    »Sie sind nicht bei uns. Wir kommen direkt vom Hafen her«, brummte Belothar und deutete auf Isande. Celena erkannte die Freibeuterin, die zwischen ihren Männern stand.
    »Womöglich steht sie an den Toren und kommt nicht durch«, merkte Lutek, skeptisch Isande anblickend, an.
    »Dann nichts wie los!« Isande trat heran.»Bevor die Horde auf die Idee kommt, ihre Angst könnte unbegründet sein.«

    * * *

    Mit der seemännischen Verstärkung, der Magierin und Belothar an ihrer Seite war es ein Leichtes, sich den Weg durch die Gassen freizukämpfen. Es waren vereinzelte Horsocks die in ihre Schwerter liefen, bevor sie die Stadttore erreichten. Wie von oben erkannt, waren diese tatsächlich von außen verrammelt worden. Luteks Befürchtung bewahrheiteten sich. Still bei sich jedoch hatte er gehofft, dass die Soldaten sich nur versammelten, um gemeinsam in die Stadt einzumarschieren. Dem war nicht so. Sie hatten die Pforten von außen geschlossen. Niemand sollte die Stadt je verlassen können. Sie hatten die Bewohner einfach ihrem Schicksal überlassen. Sie den Klauen des verrottenden Gezüchts ausgeliefert, die sie zerrissen und missbrauchten. Isande bellte kurz Befehle und zwei Männer mit mehreren kleinen Metallkugeln traten hervor. Deirdre nahm die Geschosse in Empfang und schon flogen sie, von magischen Funken entfacht ind die Pforte hinein. Es krachte. Holz splitterte. Die schweren Flügel der Stadtportale erzitterten, barsten und flogen schließlich als zerbrochene Teile nach außen.
    Davorstehenden Soldaten wichen überrascht zurück. Eine erhitzte Diskussion zwischen Jeamy und einem der Männer, die vor der Stadt ausgeharrt hatten, wurde je unterbrochen.
    Mit vor Wut verzerrtem Gesicht schritt Celena zu den Soldaten hinaus. Sie bahnte sich einen Weg direkt zu dem Anführer hin. Es musste sich um einem Hüter handeln, vermutete Lutek. Einen weiteren Ordensmann stieß die Kriegerin grob zur Seite. Das Schwert eines anderen, der sich ihr in den Weg stellen wollte, schlug sie mit ihrem eigenen beiseite. Sie ließ die Klinge vorschnellen. Schlagartig verharrte sie jedoch in der Bewegung. Zornentbrannt flackerten düstere Erinnerungen in Celena auf, die kurz an den Rotschopf vorbei zu Belothar zurückblickte.
    Das Schwert bebte regelrecht in ihrer Hand. Mit einem tiefen Atemzug senkte sie die Klinge und ließ es dann in die Schwertscheide gleiten. Sie baute sich vor dem Anführer auf, senkte den Kopf, starrte gen Boden und ließ plötzlich ihre Faust vorschnellen. Das Aufjaulen des Mannes war bis zu der kleinen Gruppe, die reglos an dem zu Sägemehl verarbeitetem Tor der Dinge harrten, zu hören. In Belothar kam augenblicklich Bewegung. Lutek schloss sich dem Regenten an.
    »Ihr …«, hörte Lutek seine Gefährtin mit zitternden Stimme sagen. »Ihr seid nichts. Ihr seid es nicht wert, dass ich euch tötete. Ihr seid Dreck in meinen Augen!«, bellte sie den San-Hüter an, der seine zertrümmerte Nase mit der Hand bedeckte.
    »Im Namen des Volkes von Hadaiman«, begann Belothar herantretend. Schwerfällig stieß er den Atem bei seiner Ankündigung aus. Die in Rotstein gefällte Entscheidung war keine leichte, musste er sich nun gegen seine eigenen Ordensbrüder stellen. »Ihr seid hiermit unter Arrest gestellt.«
    Einige von Jeamy herangewunkenen Hüter nahmen den Angesprochenen sogleich in ihre Mitte.
    »Der Orden der San-Hüter steht nicht in eurer Gerichtsbarkeit, Majestät«, widersprach einer der anführenden Hüter, der offensichtlich ebenso für die Entscheidung, die Bewohner der Stadt einzuschließen, verantwortlich war.
    »Das hat sich gerade geändert! «, entgegnete Belothar bitter.
    Es war eine zweifache bittere Pille, die der Jungkönig zu schlucken hatte. Einerseits musste er gegen die traditionsbewussten San-Hüter stimmen, andererseits die Scharade des Ordensfreundes weiterspielen. Und das, obwohl er sich in diesem Moment bereits gegen sie gestellt hatte.
    »Ihr seid das Schild des Volkes, aller Völker dieser Welt«, fuhr er im bitteren Ton fort. »Mit dieser heutigen Aktion aber habt ihr Schande über uns alle gebracht. Über

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