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Verplant verliebt

Verplant verliebt

Titel: Verplant verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Boehm
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Familie Rebmann hätte es gar nicht erst zugelassen, dass sie sich aus ihrem Familienleben verabschiedete. Karlo tippte:
     
    Da habe ich jetzt ja was zum Nachdenken. Wer weiß, vielleicht rufe ich meine Eltern mal an. Lieber Gruß, Ole

20
     
    Paula stieß die Tür zum Cibo Mato auf, ohne ihren Redeschwall zu unterbrechen. „Und dann hatte ich ein Date mit diesem Marc von Liebesbrief.de. Der sah phänomenal gut aus, aber mehr auch nicht. Früher hätte er mir noch gefährlich werden können.“
    Marie schüttelte den Kopf und führte Paula durch die gut besuchte Bar zu einem freien Vierer-Tisch an der Fensterfront. Das Cibo Mato war eine klassische Cocktailbar mit roten Lederstühlen und schummrigem Licht. Marie hatte sich für einen kurzen schwarzen Rock und ein olivgrünes Trägertop entschieden.
    Während Marie ihren Blaser über die Stuhllehne hängte, fragte sie: „Warum triffst du dich mit diesen Typen, wenn du doch eigentlich gar keinen Mann suchst? Ist es nicht Sinn und Zweck einer Männerpause, die Finger von den Männern zu lassen?“
    Ein junger Kellner mit nach oben gegelten Haaren kam an ihren Tisch, um die Bestellung aufzunehmen.
    Paula ignorierte ihn: „Ich möchte keinen Freund, aber dieses Dating macht Spaß. Dieser Marc zum Beispiel. Früher wäre ich mit ihm ausgegangen, wir wären kurz darauf zusammengekommen und irgendwann hätte ich ihn abschießen müssen, weil er mich nervt. Jetzt bleibe ich einfach in der Phase, in der wir Spaß haben, und verpflichte mich zu nichts.“
    Paula sah zu dem Kellner auf, der das Gespräch interessiert verfolgte. „Ich hätte gerne eine Frozen Strawberry Margarita.“
    Marie bestellte das Gleiche. Als der Kellner weg war, sagte Marie: „Weißt du, was dein Problem ist, Paula? Du kannst nicht alleine sein.“
    „Kann ich wohl.“
    „Dann bleib doch mal alleine.“
    „Bin ich doch.“
    „Bist du nicht. Du bist nur in keiner Beziehung.“
    „Und genau das ist es, was ich gerade brauche.“
    Marie gab auf.
    Paula wechselte das Thema: „Und diesen Ole, den willst du wirklich nicht treffen?“ Paula hatte auf dem Weg in die Cocktailbar schon mehrmals versucht, Marie vom Gegenteil zu überzeugen.
    „Ich weiß es einfach nicht, Paula. Wir haben uns schon sehr viele persönliche Dinge erzählt. Ich stelle es mir grauenvoll vor, einen fremden Mann zu treffen, der so viel Privates von einem weiß. Außerdem habe ich mir jetzt ein Bild von Ole zusammengebastelt, das einem Vergleich mit der Realität bestimmt nicht standhält.“
    „Dann habt ihr jetzt eine Brieffreundschaft. Das ist ja niedlich“, quiekte Paula.
    „Nein. Ja. Ach, ich weiß doch auch nicht.“ Marie sah Paula ratlos an.
    Der Kellner stellte zwei Gläser Frozen Margarita auf den Tisch und dazu noch zwei Martinis. Er grinste breit. „Die sind für die hübschesten Mädels im Raum. Geht aufs Haus.“
    Marie bedankte sich.
    Paula griff das Gespräch wieder auf: „Aber der ist doch super scharf.“
    Der Kellner warf Paula ein laszives Lächeln zu.
    Die antwortete mit hochgezogenen Augenbrauen und fügte hinzu: „Diesen Ole meine ich.“
    Der Kellner zog beleidigt von dannen.
    Paula hatte natürlich gleich Oles Profil gecheckt, als Marie ihr vor einigen Tagen am Telefon von ihm erzählt hatte. Ole sah tatsächlich sehr gut aus. Männlich markant, sportlich, groß. Vom Typ her ähnelte er Karlo.
    „Du hast recht, der ist schon attraktiv ...“, gab Marie zu.
    Plötzlich standen Gregor und Karlo an ihrem Tisch.
    „Ihr redet von mir?“, fragte Gregor.
    „Ausnahmsweise rede ich von einem anderen, sehr attraktiven Mann. Das soll vorkommen“, konterte Marie, während sie sich erhob.
    Gregor trug eine dunkle Jeans mit weißem Hemd. Seine Sommerbräune stand in attraktivem Kontrast zu seinen ausgeblichenen Goldlocken. Karlo trug eine schwarze Lederjacke, die seine breiten Schultern betonte. Die beiden Mädels am Nebentisch schauten interessiert herüber. Gregor nahm Marie zur Begrüßung in den Arm, was er nur bei privaten Treffen tat. Auch Karlo gab ihr nach kurzem Zögern ein Küsschen rechts und ein Küsschen links. Das fühlte sich komisch an, denn Karlo war sonst nur noch Kollegen-Karlo. Marie kam es inzwischen so vor, als hätte sie den One-Night-Stand nicht mit ihm erlebt, sondern mit irgendeinem anderen gutaussehenden Mann. Im Büro dachte sie gar nicht mehr an ihre gemeinsame Nacht. Doch hier, weit weg vom Schreibtisch und bei schummriger Barbeleuchtung, war er wieder der sexy Typ, der sie

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