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Verraeterisches Herz

Verraeterisches Herz

Titel: Verraeterisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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bisschen müde. Bron und ich haben eine Shoppingtour gemacht. Anschließend haben wir noch eine Kleinigkeit gegessen, jetzt ist sie wieder bei George.“
    „Ich nehme an, deiner Mutter geht es gut?“
    „Hervorragend. Die Ehe bekommt ihr.“
    „Im Gegensatz zu ihrer Tochter.“
    „Stimmt. Davon hast du mich gründlich kuriert.“
    Er atmete hörbar scharf ein. „Du bist grausam, Alicia.“
    „Das ist wohl kaum überraschend … ich habe bei dem Besten gelernt.“
    Das brachte ihn so lange zum Schweigen, dass sie sich nicht sicher war, ob er nicht die Verbindung unterbrochen hatte. „Was machst du heute Abend?“, fragte er endlich.
    „Ich habe einen Freund zum Dinner eingeladen.“
    „Kochst du dieses Dinner?“
    „Nein. Ich überfalle lieber einen Delikatessenladen, als Zeit am Herd zu verschwenden.“ Hoffentlich ging ihr Plan auf, und Francesco bekam den falschen Eindruck.
    „Genieß deinen Abend“, erwiderte er mit kaum beherrschter Wut. „ Ciao , Alicia.“
    „ Ciao , Francesco.“
    Lächelnd legte sie auf. Vielleicht machte Francesco sich nun den ganzen Abend Gedanken über ihren Gast, während sie entspannt bei einem Buch und einem Snack allein zu Hause saß und es sich gutgehen ließ.
    Kurze Zeit später klingelte es plötzlich an der Tür.
    „Was für eine Überraschung“, begrüßte sie Gareth, den sie nun gar nicht erwartet hatte. „Ich wusste nicht, dass du am Wochenende in der Stadt bist.“
    „Das weiß auch außer dir niemand“, entgegnete Megans Bruder, schloss sie in die Arme und küsste sie auf den Mund.
    Erschrocken versuchte Alicia, sich aus seiner Umarmung zu befreien. „Und wie komme ich zu dieser unerwarteten Ehre? Hattest du nicht heute ein Spiel?“ Sie deutete auf das Sofa, ließ sich jedoch sicherheitshalber im Sessel nieder. „Hast du schon gegessen?“
    „Ja, danke. Und ich habe heute gespielt. Gleich anschließend habe ich mich auf den Weg zu dir gemacht.“ Gareth lehnte sich zurück und musterte sie eindringlich.
    Alicia beschlich ein unbehagliches Gefühl. Vielleicht lag es daran, dass sie in den vergangenen Jahren nur selten Zeit allein mit ihm verbracht hatte. Wie sein Vater und Megan besaß Gareth sehr dunkle Augen, doch nun funkelte ein so seltsamer Ausdruck in ihnen, dass alle Alarmglocken in ihrem Kopf zu schrillen begannen.
    „Was machst du dann hier in Cardiff?“, unterbrach sie das Schweigen.
    „Nach Megans Anruf musste ich dich sehen. Ist es wirklich wahr?“, fragte er anklagend. „Gehst du wirklich zurück nach Montedaluca?“
    „Ja.“
    „Warum? Und sag mir nicht, Francesco und du habt euch versöhnt.“
    Ungeduldig schüttelte sie den Kopf. „Natürlich nicht. Ich werde nur einen oder zwei Tage dort sein, um etwas in Empfang zu nehmen, was mir die contessa vererbt hat. Um den Bedingungen ihres Testaments gerecht zu werden, muss ich persönlich anwesend sein.“
    Gareth stieß ein verächtliches Schnauben aus. „Und diesen Unsinn glaubst du? Es ist doch nur ein Vorwand, damit Francesco dich wieder in die Finger bekommt. Der Himmel allein weiß, was passiert, sobald du einen Fuß in dieses verdammte Schloss gesetzt hast.“ Er beugte sich näher zu ihr. „Geh nicht, Liebes.“
    „Du meine Güte, Gareth, es ist doch nur für ein paar Tage.“
    „Dann komme ich mit.“
    „Ganz bestimmt nicht!“ Allein der Gedanke versetzte sie in Panik.
    Missbilligend zog er die Augenbrauen zusammen. „Hast du vergessen, was beim letzten Mal passiert ist?“, rief er, stand auf und trat ans Fenster.
    Ihr Unbehagen wuchs. „Bist du wirklich nur hierhergekommen, um mich davon abzuhalten, nach Montedaluca zu fliegen?“
    „Ja“, entgegnete er. Plötzlich wirbelte er herum, zog Alicia in seine Arme und küsste sie stürmisch auf den Mund.
    Der Kuss fühlte sich so falsch an, ihr wurde ganz flau im Magen.
    Hastig stieß sie ihn von sich. „Hör auf!“ Sie machte ein paar Schritte rückwärts. „Was, um alles in der Welt, ist denn in dich gefahren?“
    „Ich liebe dich, Alicia“, sagte er mit heiserer Stimme. „Ich will dich.“
    „Nicht“, flehte sie. „Bitte.“
    „Aber du musst es doch gewusst haben?“, meinte er in weinerlichem Tonfall, der so gar nicht zu ihm passte.
    „Ich hatte keine Ahnung.“
    „Ich könnte dich dazu bringen, mich zu lieben!“ Wieder streckte er die Arme nach ihr aus, doch sie zog sich rasch weiter zurück.
    „Ich liebe dich ja, Gareth“, meinte sie, die Hände abwehrend erhoben. „Aber nur als Bruder. Etwas anderes

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